Haardorf und Mühlham

Monatliches Archiv: September 2016

„Wir gehen nicht in Rente, wir ziehen nur um“

Osterhofen 16. September 2016 – Deggendorfer Zeitung

Wirtspaar Simona Tausova und Erhard Skoda verabschiedet sich mit Wehmut vom „Mühlhamer Keller“

Gabi Schwarzbözl

Mühlham. Auf der Donau ziehen die Schubverbände vorbei, im Biergarten herrscht Hochbetrieb: Simona Tausova und Erhard Skoda haben alle Hände voll zu tun. Das ist gut fürs Geschäft, aber auch für den Kopf: „Da kommt man nicht zum Nachdenken“, sagen beide. Denn am morgigen Sonntag öffnen sie „ihren“ „Mühlhamer Keller“ zum letzten Mal. Am 12. Oktober wechselt das Wirtspaar nach Deggendorf und übernimmt den „Goldenen Engel“.

„Der Schalter ist in meinem Kopf noch gar nicht umgelegt“, gesteht Erhard Skoda. Das kommt wohl erst, wenn er nach das Schild „Geschlossen“ aufhängen wird. Dann wird die Wehmut groß, das ist beiden schon Tage vorher anzusehen. Denn der „Mühlhamer Keller“ ist ihnen in den vergangenen zehn Jahren sehr ans Herz gewachsen.

Kein Wunder, hatten sie doch auch viel Erfolg damit: Von Aschermittwoch bis Oktober ist die Ausflugsgaststätte mit dem laut Brauereidirektor Holger Fichtel „schönsten Biergarten an der Donau“ geöffnet. Bei schönem Wetter ist die Terrasse voll, Radler, Ausflügler und jeder, der sich am Fluss bei Brotzeit und Bier erholen möchte, hält Einkehr. Sülze mit Bratkartoffeln oder die Brotzeittürmchen sind legendär; vergangenes Jahr war die Kalbshaxe „der Renner“, erinnern sich Erhard Skoda und Simona Tausova.

Neben dem besonders schönen Ausblick auf die Donau und ihre Auenwälder, der zu jeder Jahreszeit zum Verweilen einlädt, geben das Wirtspaar und das Personal den Ausschlag, um aus dem „Mühlhamer Keller“ etwas besonderes zu machen. Kein Wunder, dass sie 2015 in der Kategorie bis 500 Plätze von den Gästen zu „Deutschlands schönster Biergarten“ gewählt wurden.

Großen Anklang fand auch der besondere Charme des Mühlhamer Christkindlmarkts, wenn die Biergarten-Terrasse tief verschneit ist und Wirtspaar wie Dorfleute zusammen Glühwein ausschenkten und an Ständen weihnachtliche Dekoration und Geschenke verkauften. Überhaupt schwärmt Simona Tausova von der Freundlichkeit im Dorf: „Wir haben die besten Nachbarn der Welt“, sagt sie, die sich nie über parkende Autos oder Lautstärke im Biergarten beschwerten.

Deshalb freut sie sich, wenn am morgigen Sonntag neben dem Stammtisch viele Leute aus dem Dorf ein letztes Mal zu Gast sind. Jeder kann vorbeikommen, doch eine Abschiedsparty wird es nicht: „Wir gehen nicht in Rente“, sagt Tausova, sondern ziehen nur um auf die andere Donauseite.

Der Grund: Das klassische Ausflugslokal „Mühlhamer Keller“ bedeutet sehr viel Arbeit mit sehr langen Arbeitstagen, in der Sommersaison ist kein einziger freier Tag drin. „Das macht Spaß, aber das schafft man nicht im Alter“, wissen Simona Tausova (46) und Erhard Skoda (53) und signalisierten deshalb der Brauerei Arcobräu in Moos, dass sie bei Gelegenheit wechseln wollen. Dass die Chance so schnell kommt, damit hatten sie nicht gerechnet. Doch ein Angebot wie den „Goldenen Engel“, bei dem man einen Ruhetag hat und die Arbeit anders organisieren kann, das kann man nicht ablehnen, sind sie sich einig. Und wissen: Nach dem Erfolg im „Mühlhamer Keller“ können sie hier nichts mehr toppen: „Wir haben unser Bestes gegeben.“ Deshalb soll sich hier ein neuer, dynamischer Wirt mit seinen Ideen einbringen und sie freuen sich auf die Herausforderung im „Goldenen Engel“.

Das Gute für die Zwei: Das Stammpersonal mit Köchen und Service geht mit. Deshalb wird es auch in Deggendorf bayerisch-österreichisch-böhmische Küche geben. An ersten Ideen für Mittags- und Abendkarte tüfteln sie gelegentlich, aber viel Zeit für die Vorbereitung hatten sie noch nicht. Die heuer besonders lange Biergartensaison hat sie gefordert.

Auch die Brauerei ist froh, dass Tausova und Skoda weiterhin mit Arcobräu zusammenarbeiten wollen und das Wirtshaus in Deggendorf übernehmen. Brauereidirektor Fichtel dankt den beiden: „Sie haben aus dem ’Mühlhamer Keller‘ wirklich wieder was gemacht“, und die Brauerei das entsprechende Geld investiert. Jetzt ist Arcobräu auf Pächtersuche, wobei laut Fichtel eine Verpachtung wohl nicht jetzt zum Saisonende erfolgen wird: Er hofft auf ein neues Pächterehepaar zur nächsten Saison.

Für Simona Tausova und Erhard Skoda ist nach diesem Wochenende Schluss. Dann bleiben keine vier Wochen, am 12. Oktober sperren sie im „Goldenen Engel“ auf. Der Blick auf die Donau wird ihnen fehlen, das wissen sie jetzt schon. Und freuen sich, wenn sie künftig einen freien Tag nehmen können und als Gäste in den „Mühlhamer Keller“ kommen: „Dann werden wir die Terrasse aus anderer Perspektive genießen können“, sagt Erhard Skoda.

Jungfeuerwehr besteht „Bayerische Jugendleistungsprüfung“

Am Samstag 10.09.2016 legten 5 Mitglieder unserer Jungfeuerwehr in Schaufling die „Bayerische Jugendleistungsprüfung “ ab. Nach gründlicher Vorbereitung und regelmäßigem Training mußten die 5 Prüflinge ihr Können in 5 verschiedenen Einzel- bzw. 5 Truppübungen zeigen. Es mußte zum Beispiel, ein Mastwurf am Saugkorb angelegt, ein doppelt gerollter C-Schlauch innerhalb eines begrenzten Feldes ausgeworfen werden, oder mit der Kübelspritze ein Eimer umgespritzt werden. Auch ein Theorieteil gehört zu dieser Prüfung.

Natürlich haben alle 5 mit Bravour bestanden!

Kantersieg für das Stockteam der SpVgg Aicha

Osterhofen 13. September 2016 – Deggendorfer Zeitung

Fünf Moarschaften traten beim ESC-Turnier an – Schirmherr Georg Weigl ehrte die Sieger

Haardorf. Einen Wettkampftag im Stockschießen hat der ESC am Samstag auf der Vereinsanlage an der Kreuzbergstraße ausgerichtet. Fünf Teams stellten sich der Konkurrenz, wobei die SpVgg Aicha nicht zu schlagen war. Mit 16:0 Punkten verwies die Mannschaft den Vorjahressieger EC Greising (12:4 Punkte) auf Platz 2. Den dritten Stockerlplatz erlangten die Waidlerbuam aus Prünst mit 6:10 Punkten und der besseren Stockquote vor dem SSC Osterhofen.

Die Wertung beim Stockturnier erfolgt in einer Doppelrunde mit jeweils vier Schützen. Im Vergleich tritt jeder gegen jeden an. Nach sechs Kehren gilt ein Durchgang für beendet. Die gesammelten Punkte werden im Wettkampfspiegel festgehalten und nach Abschluss sämtlicher Durchgänge von der Turnierleitung addiert. Punkte und bei Gleichstand auch die erzielte Stockquote ergeben schließlich die Platzierung.

Gute Ergebnisse hat das Teilnehmerfeld im sportlichen Vergleich erzielt. Mit Konzentration und Muskelkraft wurde der Stock an der Daube in Punkte-Position gebracht. Nicht immer glückte der Versuch, des Öfteren musste Glücksgöttin Fortuna mithelfen, um ein Spiel noch aus dem Feuer zu reißen. Durchsetzen konnte sich letztlich die Mannschaft, die durch Beständigkeit, Nervenstärke und Können glänzt. Die spielerische Dominanz der Moarschaft der SpVgg Aicha in der Besetzung Erwin Fredl, Christian Knöckl, Andreas Birkeneder und Tobias Sedlmeier drückte sich im verlustfreien Punktestand deutlich aus. Den letzten Platz im Fünferfeld belegte der FCB-Fanclub Plattling.

Das letzte Wort hatten Schirmherr Georg Weigl und Vorsitzender Karl-Heinz Schläger, die sich bei der Siegerehrung für die Teilnahme und die Fairness bedankten.as 

 

Beim „Wandern“ :-) zur Moosalm

:-):-) 🙂

„Der Alpenraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2016. Dies sind die Abenteuer des “ Neun-Sitzer“ der mit seiner 8 Mann starken Besatzung 2 Tage unterwegs ist, um fremde Berghütten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Kilometer von zu Hause entfernt dringt der Neun-Sitzer in Höhen vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.“

🙂 🙂 🙂  für weiter Bilder / Eindrücke auf das Bild klicken 🙂 🙂 🙂

Viele sichtbare Fortschritte

Samstag, 27. August 2016, Osterhofener Anzeiger

Nach Ausgrabungen mit den Vorarbeiten zum Neubau der St. Martinskirche begonnen

Blick über die Dächer von Haardorf in den Bayerischen Wald.

Haardorf. (rs) Nachdem die Archäologen die Ausgrabungen unter dem Fundament der alten Sakristei beendet hatten, konnte mit einiger Verspätung mit den Vorarbeiten zum Neubau begonnen werden.

Der Sockel der Kirche wurde abgeschlagen. Dabei kamen zwei Ornamente zum Vorschein. Wahrscheinlich stammen diese von der Vorgängerkirche in Mühlham, die nach einem gewaltigen Hochwasser 1497 abgerissen worden ist. Mit dem gewonnen Abbruchmaterial wurde die Kirche in Haardorf errichtet. Inzwischen ist der Sockel der Kirche mit einem wasserdampfdurchlässigen Sanierputz verputzt, so wie er auch in Venedig verwendet wird.

Ornamente der alten, abgerissenen Kirche in Mühlham wurden wiederverwendet

Die eingerüstete Kirche St. Martin von Süden gesehen

Die abgebrochene Sakristei ist durch einen Neubau ersetzt. Beauftragte Firmen und Fachkräfte aus der Dorfgemeinschaft haben dabei mitgewirkt. Ziegelsteine wurden mit einer Schneidemaschine passend hergerichtet, Mörtel angemacht, den Maurern Handlangerdienste gemacht, damit alles schneller geht, um mit Hand- und Spanndiensten den Anteil der Pfarrei zu verringern. Zimmerer errichteten den Dachstuhl und deckten das Dach mit Biberschwänzen dreilagig ein. Abschlussarbeiten und Übergänge machte fachgerecht der örtliche Spengler Martin Unverdorben, der aus Sparsamkeitsgründen auch vorhandene Bleche wiederverwendet.

Jour fixe: Lagebesprechung mit (v.l.) Kirchenpfleger Johann Weigl,  Elektriker Rudolf Hankofer, Kirchenverwaltungsmitglied Konrad Moser, Baureferent des Bistums Passau Thomas Graßl, Architekt Josef Krenn

 Auch wurde der Innenraum der Pfarrkirche St. Martin ausgeräumt und die Bänke in einem Stadl untergebracht. Mit vielen Helfern werden diese abgeschliffen und etwas dunkler neu gestrichen, um später wieder eingebaut zu werden. Bei regelmäßigen wöchentlichen Treffen werden vom Kirchenpfleger Johann Weigl, dem Baureferenten der Diözese Passau Thomas Graßl und dem Architekten Josef Krenn die nächsten Bauabschnitte festgelegt. Es wird diskutiert und es werden Entscheidungen getroffen, wie die Elektroleitungen zweckmäßig verlegt werden müssen, wie die Kirche künftig beheizt werden soll, welche Beleuchtung der Kircheninnenraum erhält, wo ein Informationskasten angebracht werden soll, welche Farbe die Kirche erhalten soll. Wo etwas abgeschlagen oder abgebrochen wird, eröffnen sich immer wieder neue Aufgaben- und Entscheidungsfelder. Schadhaftes Holz in der Zwiebel des Kirchturms soll aufgespürt und eventuell erneuert werden, Aufgänge zum Turm sollen gesichert werden, der Raum über der Kirchendecke trittfest gemacht werden. Es gibt inzwischen viele sichtbare Fortschritte, aber auch immer wieder neue Herausforderungen, die mit Umsicht und Weitblick bewältigt werden müssen.

v.l. Johann Dorfmeister, Martin Apfelbeck und Peter Unverdorben bei der Renovierung der Kirchenbänke.

Moderne hält Einzug ins Gotteshaus

Osterhofen 3. September 2016 – Deggendorfer Zeitung

Sanierung und Renovierung der St. Martin Kirche schreitet voran

Alexander Schmid 

Haardorf. „27 Jahre sind vorbei, seitdem die Kirche zuletzt renoviert worden ist. Hoffen wir, dass sie dieses Mal mindestens genauso lange hält“, wünscht sich Johann Weigl, Kirchenpfleger der Pfarrkirche St. Martin in Haardorf. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, haben Baufirmen und zahlreiche ehrenamtliche Helfer aus dem Dorf seit Februar bereits viel getan – und so einiges soll noch geschehen.

Die größte Neuerung ist der Bau einer neuen Sakristei. Nachdem die alte Sakristei abgerissen worden ist und neue archäologische Funde die Geschichte des Gotteshauses umgeschrieben haben (die OZ berichtete), wurde ein gänzlich neuer Bau errichtet. Im Vergleich zu dem der vorherigen Sakristei, wurde jetzt das Dach herabgesetzt und der fließende Übergang zum Kirchendach unterbrochen. Dies ist aus historischen und ästhetischen Gründen geschehen. „So hat das Dach früher auch schon ausgesehen und wir sind jetzt wieder zu dieser Form zurückgegangen. Dadurch sieht die Kirche auch stämmiger und größer aus“, klärt Weigl über den Entscheidungsprozess auf, welcher immer in enger Abstimmung mit der Kirchenverwaltung, dem Architekten und der Diözese Passau abgelaufen sei.

Neu wird auch die behindertengerechte Toilette sein, welche im Neubau installiert werden soll. Im Zuge der Barrierefreiheit wird auch eine Rollstuhlrampe errichtet. Um ausreichend Platz für diese zu haben, musste sogar ein Grab verlegt werden, natürlich mit Einwilligung der Angehörigen. Die Rampe wird, wie auch die Treppenstufen, mit Granit gepflastert werden.

Das Innere der Kirche selbst, welche außen gerade neu gestrichen wird, soll ebenso ins 21. Jahrhundert einziehen. Unter den restaurierten Sitzbänken wird ein neuer Holzboden verlegt, Wände und Decken werden neu verputzt und morsche Balken in der Dachkonstruktion ersetzt. Das Haus bekommt einen Telefonanschluss, eine energiesparende LED-Beleuchtung sowie eine komplett neue Elektrik.

Hoch modern wird das neue Heiz- und Lüftungssystem sein. Die alte Elektroheizung wird durch eine Fernwärmeheizung ersetzt, welche aus einer nahe gelegenen Biogasanlage gespeist wird. In die Sakristei kommt eine Fußbodenheizung und in den Kirchenraum eine Heizung unter den Sitzbänken sowie eine Wandheizung. „Die Leute sollen sich bei uns in der Kirche wohlfühlen“, meint Weigl und erläutert weiter, dass die Wandheizung, außer dem Wohlbefinden noch einem weiteren Zweck diene: Bis auf die Nordmauer, welche an die Sakristei grenzt, waren die Mauern der Kirche ständig feucht. Aufgrund einer fehlenden Horizontalsperre zieht das Gemäuer immerzu Nässe aus dem Boden. Dem soll die Wandheizung in Kombination mit dem Lüftungssystem Abhilfe schaffen.

Überdies wurde zur Abdeckung der in den Wänden verlaufenden Heizrohre Sanierputz verwendet, welcher das Entfeuchten zusätzlich begünstigt. Auch soll außen an den Mauern entlang Pflaster verlegt werden, damit das Erdreich um und unter der Kirche nicht mehr so viel Feuchtigkeit aufnimmt. „Wenn gerade kein Gottesdienst abgehalten wird, wollen wir eine konstante Luftfeuchtigkeit und Temperaturen von 6 bis 8 Grad Celsius“, gibt der Kirchenpfleger an. Hierzu wird auch eine kleine „Wetterstation“ in der Kirche installiert werden. Das Heiz- und Lüftungssystem wird dann automatisch durch ein Touch Panel gesteuert. Das zentrale Bedienelement wird in der neuen Sakristei platziert sein und auch die Steuerung der Beleuchtung ermöglichen.

Durchgeführt werden die Bauarbeiten teils von regionalen Betrieben und zum Teil von lokalen ehrenamtlichen Helfern, berichtet Weigl: „Was wir können, machen wir selber. Hand- und Spanndienste hat man früher gesagt. Schon allein um Kosten zu sparen, aber auch um selbst seinen Beitrag zu leisten.“ Er freut sich auch schon darauf, wenn die Kirche in ihrem neuen Glanz strahlen wird. „Die Hoffnung ist, dass bis Weihnachten größtenteils fertig werden und die Christmette wieder in der Pfarrkirche zelebrieren können“, aber bis dahin sei noch lange Zeit, meint Weigl und blickt mit einem von Vorfreude zeugendem Lächeln auf das eingerüstete Gotteshaus, welches im warmen Licht der Morgensonne bereits etwas von der kommenden Pracht erahnen lässt.