Haardorf und Mühlham

2 Dörfer eine Gemeinschaft

Fluthelfer umzingelten „gallisches“ Haardorf

Osterhofener Zeitung 26.03.2014

Jahreshauptversammlung der Feuerwehr zieht Bilanz zum Hochwasser – Ehrung treuer Mitglieder

FFW 1314

Haardorf. Das Juni-Hochwasser 2013 ist in seinen Einsatzszenarien nur schwer zu beschreiben. „Sechs Tage lang rundum die Uhr gegen Wassermassen und ihre Hinterlassenschaften vorzugehen – wir haben aufgehört, die Stunden zu zählen, und sind trotz Müdigkeit und schwerer Beine standhaft geblieben, um der Ausnahmesituation mit vereinten Kräften Herr zu werden und sind so – Gott sei Dank – mit einem blauen Auge davongekommen“: So dramatisch schilderte Kommandant Robert Kröll am Samstag in der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr im Gasthaus Knöckl seine Erlebnisse. „Vergelt’s Gott“, sagte er allen Nothelfern, die Außergewöhnliches für das Dorf geleistet hätten und Anerkennung verdienten. Der Jahresversammlung ging ein Gottesdienst voraus, ehe Feuerwehrvorstand Josef Schmid neben den Wehrmännern besonders Fahnenmutter Theresia Weigl, Ehrenvorstand Hermann Unverdorben, Ehrenkommandant Johann Weigl und Gönner Hans Schröck begrüßte. Im Anschluss trug Kassier Alfred Eiblmeier die von den Prüfern Alois Dorfmeister und Hans Gerstl für in Ordnung befundene Kassenbilanz vor, worauf die Entlastung erfolgte. Josef Schmid informierte für den verhinderten Schriftführer Helmut Schmid über Zurückliegendes aus dem gesellschaftlichen Feuerwehrjahr. Erinnerungswürdig fand er die Teilnahmen am 150.Gründungsfest des KSV sowie an Kirchenfesten und Umzügen, die erfolgreiche Haussammlung, das Einholen des Friedenslicht an Heiligabend und die Plakettenverteilung zum bestandenen Wissenstest der Stufe I der Nachwuchskräfte Jürgen Saller, Julia Müller, Saskia Sauer, Johanna Fröschl, Daniel Zauner, Marcel Müller, Michael Krenn, Fabian Knöckl, Jonas Kaspar und Julia Baumgartner. Florian Donnerbauer erstattete den Bericht der Feuerwehrjugend. Erwähnung fanden die Eingliederung von Nachwuchskräften in den Aktivbereich, Jugendfeuerwehrtag, Hochwassereinsatz, Grillfest, praktische Ausbildung an Saugleitung und Armaturen, das erfolgreiche Abschneiden beim Wissenstest in Plattling und die Hydrantenüberprüfung in Haardorf und Mühlham. Die Ausführungen von Kommandant Robert Kröll beschäftigten sich mit 14 Einsätzen, acht Übungen zu verschiedenen Einsatzvorgaben, SMS-Alarmierung über Handy, dem geforderten Führungszeugnis für Jugendwarte, Versicherungsschutz und anstehenden Leistungsprüfungen. Übungspläne und Beschaffungsmaßnahmen hatte er zur Einsicht aufgelegt. Als „gallisches Dorf“ sah Kröll die Ortschaft während des Hochwassers: Es sei zwar nicht von Römern umzingelt worden, jedoch von zig Hilfsmannschaften. „Was sich da abspielte, hat Nachhaltigkeits-Charakter“, betonte Kröll. Kaum zu glauben, wie die Flutmassen der Donau dem Mühlbach hinaufdrückten, so dass dieser gegen die Fließrichtung die Ortschaft flutete. Kröll forderte eine langfristige Lösung der Mühlbach-Problematik durch ein starkes Schöpfwerk und besseren Hochwasserschutz zwischen Mühlham und Thundorf. 2. Bürgermeister Thomas Etschmann stellte die Planvorstellung der neuen Mühlbach-Brücke für April in Aussicht. Mit Nachdruck will er auch auf die Dringlichkeit für das Schöpfwerk in den zuständigen Ämtern verweisen. Mit Auszeichnungen zu 30, 40 und 60-jähriger Vereinstreue würdigten die Vorstände Schmid und Weigl die Mitglieder Rolf Schwinger, Rudolf Maier und Eduard Aigner sen. Beantragt wurden für 39 Fluthelfer Ehrenamtskarten in Silber und Gold. – as

Frauenbund hat starkes Vorstandsteam

Osterhofener Zeitung 10.03.2014

Wiederwahl in der Jahreshauptversammlung bestätigt die gute Vereinsarbeit

FBJHV2014

Haardorf. Den Menschen schätzen und sich ihm zuwenden, ihn in Familien, Erziehungs- und Gesellschaftsfragen beraten und wenn nötig unterstützen – das sind die christlichen Werte einer intakten Frauengemeinschaft. Den Mitgliedern des Frauenbundes Haardorf werden bei kreativen Aktionen und durch Information zu verschiedenen Schwerpunktthemen Anstöße für den Familienalltag gegeben. Dass das Vorstandsteam ausgezeichnete Arbeit leistet, bestätigte die einstimmige Wiederwahl in der Hauptversammlung. In vielfältiger Weise hat das Vorstandsteam den Frauenbund zum Wohle der Gemeinschaft geleitet. Dafür gab es in der Jahresversammlung am Freitag in der alten Dorfschule anerkennendes Lob. Die Grüße von Teamsprecherin Barbara Jahrstorfer galten besonders dem geistlichen Beirat Max Aigner. Die Tagesordnung eröffnete nach dem Totengedenken Schriftführerin Barbara Jahrstorfer mit einem Rückblick. Der Erinnerung würdig fand sie das Fastenessen, die Mithilfe zur Erstkommunion, die Teilnahme am KSV-Jubiläum, den Ausflug mit Kommunion- und Firmkindern, das Senioren-Weinfest in der dekorierten Schule, den Oktoberrosenkranz, das großartige Fest zum 40-jährigen Bestehen des Ortsvereins mit Ehrung verdienter Mitglieder, die Dekanatskonferenz, die Nikolaus- und Weihnachtsfeier, Geburtstagsgratulationen und den lustigen Frauenfasching. In Frage gestellt wurden die Krankenhausbesuche, die oft wegen zu spät erfolgter Information nicht stattfinden konnten. Nach Abstimmung wurde daher die Aussetzung einstimmig beschlossen. Gut findet Barbara Jahrstorfer das Eintreten des KDFB für Rentenansprüche der Frauen sowie die Unterstützung und Hilfe der Mitglieder bei Vereinsaktionen. Die von den Kassenprüfern Regina und Resi Weigl in Ordnung befundene Kassenführung trug Martina Brandl vor. Die Vorstandswahlen leitete Max Aigner. Folgendes Führungsgremium konnte er benennen: Schatzmeisterin Martina Brandl, Schriftführerin Barbara Jahrstorfer, Geistlicher Beirat Max Aigner, Vertreterinnen für Hauswirtschaft und Verbraucherservice, Claudia Unverdorben und Desiree Donnerbauer, Landfrauenvertretung Emmi Brandl, Beiräte Christa Knöckl, Sieglinde Schwinger und Mariele Moser, Delegierte Martina Brandl, Kassenprüfung Regina und Resi Weigl, Kirchenbeauftragte Martina Brandl und Mariele Moser. Mit einer Vorschau auf anstehende Termine ließ man die Versammlung ausklingen: Am 13. März ist das Fastenessen, am 23. März ist ein Kreuzweg auf dem Kreuzberg geplant. – as

Stockschützen überwinden ihre Krise

Osterhofener Zeitung 26.02.2014

In der Jahreshauptversammlung wurde die Vorstandschaft komplettiert

ESC2014Haardorf. Die im vorigen Jahr eingesetzte ESC-Vorstandschaft um Vorsitzenden Karl-Heinz Schläger hat die Talfahrt des Vereins erfolgreich gestoppt und mit sechs Neuzugängen für die Wende gesorgt. Mit Roland Klimm wurde am Samstag in der Jahresversammlung der vakante Posten des 2. Vorsitzenden besetzt und mit Rupert Erndl die Beisitzer komplettiert, so dass zur bevorstehenden Freiluftsaison „Aufbruchstimmung und Mut“ herrschen. 2. Bürgermeister Thomas Etschmann brachte es bei seinen Grußworten auf den Punkt: „ Totgesagte leben länger“, meinte er und lobte das Engagement der Vorstandschaft, um den Verein mit seinen 60 Mitgliedern aus der Krise zu führen und dafür zu sorgen, dass auf der schönen ESC-Anlage weiterhin die Asphaltstöcke flitzen. Mit Freude und Genugtuung eröffnete Vorsitzender Karl-Heinz Schläger die Versammlung, waren doch so viele Mitglieder wie selten zuvor ins Vereinslokal Knöckl gekommen. Als Ehrengäste begrüßte er die Stadträte Georg Weigl und Robert Kröll. Nach dem Totengedenken erinnerte Schriftführer Hans Gerstl an Zurückliegendes aus dem Vereinsleben. Erwähnt wurden die letzte Hauptversammlung mit Neubesetzung der Vorstandschaft, Sitzungen, Gratulationswünsche zu Geburtstagen, die Anlageneröffnung mit internem Kräftemessen, die Teilnahme am 150. Gründungsfest des KSV Haardorf sowie die Stockturniere in Kühmoos und Osterhofen. Sieger beim Brotzeitturnier wurde der Löwen-Fanclub Thundorf. Den Damenvergleich sicherte sich das Heimquartett, das Winterstockturnier der EC Patersdorf. Zünftig feierte man den Jahreswechsel auf den Stockbahnen. Die von den Kassenprüfern Josef Pleintinger und Sebastian Gerstl für in Ordnung befundene Kassenführung trug Kassier Siegi Baumgart vor. Die Ausführungen von Karl-Heinz Schläger beschäftigten sich mit der intern vorgenommenen Vervollständigung der Vorstandschaft. Diese berief Roland Klimm laut Satzung zum 2. Vorsitzenden und Rupert Erndl in den Beirat. Vorgestellt wurden die nötige Bierpreiserhöhung und die Neumitgliedschaft von Christa und Hans Haslinger, Nicole Klingerbeck, Roland Klimm, Alois Stadler und Herbert Baumgart. Mit Präsenten dankte der Vorsitzende Sepp Duschl und Rupert Erndl für die Anlagenpflege und den Vereinsdamen für den Frühjahrsputz. – as

Der Büchsenmann

Osterhofener Zeitung 26.02.2014

Über 4500 Dosen lagern bei Franz Graupp – Büchsen werden bis zu 20 mal pro Jahr ausgeliehen

Graupp

Von Tina Sprung

Osterhofen. Anwohner und Autofahrer rätselten: In Blaimberg waren am Wochenende überall Büchsen aufgestellt, auf über zwei Kilometer Länge säumten sie zu beiden Seiten die Gehsteige, an die 2000 Stück. Der Brauch ist vielen bekannt: Bei der Geburt eines Mädchens stellen Freunde und Bekannte die Blechdosen auf. Aber wo kommen nur so viele Büchsen her, die bis zum Anwesen der Familie Sicheneder reichten? Christian Sicheneder, frischgebackener Papa, hat den Mann, der die vielen Blechdosen besitzt, bereits kennengelernt. Franz Graupp lagert die Büchsen bei sich daheim in Haardorf über der Garage, neben dem Wohnhaus. Das Gebäude ist ein alter Heuboden. Dort oben ist ein Loch in der Wand, „da kann man die Büchsen auf die Hänger werfen“, erklärt er. Diese Fläche ist ungenutzt, ideal also für ein Lager voller Büchsen. Über 4500 große, silberne und goldene Blechdosen liegen dort oben, kreuz und quer. Die genaue Anzahl weiß Graupp nicht, „bei 3500 habe ich zu zählen aufgehört.“ Die Blechdosen kommen bis zu zwanzig Mal im Jahr zum Einsatz, allein in diesem Jahr schon über sechs Mal. Selbst aus Eggenfelden kommen die „Büchsenabholer“. Dass Franz Graupp diese tausendfach daheim hat, spricht sich schnell herum. Seit 2010 sammelt er die Blechdosen: „Bei der Geburt meiner Tochter Lea hatten meine Freunde Probleme, genügend Büchsen zu besorgen“, erinnert sich Graupp. Kurzerhand beschloss er, selbst fleißig zu sammeln. In den letzten vier Jahren wurden es immer mehr. Gern stelle er die Blechdosen zur Verfügung, auch für die Freunde der Familie Sicheneder. Christian Sicheneder war gerührt, als er am Samstag vom Krankenhaus heimkam und die Blechdosen von Graupp sah, am Straßenrand und sogar auf dem Dach. Zwar habe er mit einer Aktion gerechnet, „aber nicht in diesem großen Ausmaß“, sagt er und lächelt. Am späten Freitagabend kam seine kleine Tochter Sara zur Welt, er besuchte Mama Tanja und die Kleine am Samstagmittag, sie sind wohlauf. Die Gunst der Stunde nutzten die Herzogstädter Buam, ein Burschenverein. Sie stecken hinter der Glückwunschaktion: Während Christian Sicheneder im Krankenhaus war, packten über zwanzig Leute an, stellten innerhalb von vier Stunden über 2000 Büchsen auf, stapelten Sandsäche vor seiner Haustür, legten mit den Säcken den Namen Sara in der Hofeinfahrt aus, betonierten den „Kindsbaum“ ein. Michael Zelzer ist Mitglied bei dem Burschenverein und war am Samstag mit dabei. „Wir haben uns natürlich vorher informiert, wann Christian ins Krankenhaus fährt.“ Heute sei es schwierig, an genügend Büchsen zu kommen, weiß Franz Graupp. „Die Konservenfabriken dürfen nicht mehr so viele hergeben.“ Vor Jahren bekam er die Blechbüchsen von Mamminger Konserven, seitdem werden es mehr und mehr. Er zeigt auf die großen, silbernen und goldenen Dosen hinter ihm. „Die kleinen, die man im Supermarkt kaufen kann, eignen sich nicht zum Aufstellen, eher die großen. Diese Dosen haben einen Durchmesser von 20 Zentimeter und sind 30 Zentimeter hoch“. Ganze zwei Vormittage brauchte Christian Sicheneder, um die Dosen einzusammeln. Er besitzt einen Dreiseitenkipper, somit waren nur vier Ladungen von Nöten, um die Büchsen wieder nach Haardorf zu fahren. „Zu Spitzenzeiten haben wir zu fünft aufgeräumt“, sagt er. Wie er den einbetonierten Kindsbaum wegbekommen wird, darüber macht er sich erst in den kommenden Wochen Gedanken. Mit einer Drehleiter hat er bereits die Dosen vom Dach heruntergeholt. Seit Montag liegen diese wieder auf dem Heuboden bei Franz Graupp. Gestern hat Sicheneder mit dem Burschenverein seinen Geburtstag gefeiert, kombiniert mit dem Kindsbier. Das wohl schönste Geburtstagsgeschenk gibt es jedoch heute nachträglich: Sara und Mama Tanja kommen wieder nach Hause.

Primaballerinas tanzen zur Musik von ABBA

Osterhofener Zeitung 12.02.2014

Zünftige Sketche und umjubelter Auftritt des gemischten Tanzensembles beim Frauenfasching im Gasthaus Knöckl

FB2014 II

Haardorf. Der Unterhaltungswert einer zünftigen Faschingsgaudi liegt in beschwingter Tanzmusik und spritzigem Humor. Dem hat sich das Publikum mit Lust und Freude beim Fasching des Frauenbunds am Freitag beim Knöckl-Wirt hingegeben. In Sketchen wurde der Dorfgemeinschaft vor Augen geführt, dass die Haardorfer Frauen trotz Haushaltsführung und Kindererziehung eine gehörige Portion Witz in ihren Schminkkoffern versteckt halten, der für viel Klamauk sorgen kann. Ein bunt gekleidetes Faschingsvolk gab sich beim Frauenfasching die Ehre. Bald war die Räumlichkeit bis auf den letzten Platz gefüllt, denn der Frauenfasching versteht sich als „das Ereignis“ vor der fünften Jahreszeit, dem Bockbieranstich der Tischkegler. Beide Institutionen haben viele Fans und wetteifern gleichermaßen um die Gunst des Publikums. Die Einstimmung auf den Abend erfolgte mit Musikus Tim und einigen Tanzrunden. Danach hieß es Bühne frei für den Orthopäden (Sandra Birkeneder), der sich mit dem schlimmen Juckreiz eines Patienten (Gisela Graupp) zwischen den Zehen zu beschäftigen hatte. Da die ärztliche Diagnose eines Kollegen und sein Tipp, die Füße mal zu waschen, nicht glaubhaft schien, wurde ein weiterer Facharzt hinzugezogen, ehe ein eingeliefertes Notfallopfer (Martina Wagner) dem Behandlungsspuk ein Ende bereitete. Im folgenden Auftritt beschwatzten – raffiniert im Bett liegend – ein zierliches Engerl (Claudia Unverdorben) und ein Teuferl (Martina Brandl) mit einem Fremdgänger von Ehemann (Regina Weigl). Doch die vermutete Geliebte im Bad erwies sich als Mann (Andreas Weigl). Der Höhepunkt des Abends gehörte dem gemischten Primaballerina-Ensemble aus Haardorf und Umgebung, das sich in farbenprächtiger Choreographie zu den ABBA-Songs „Mama Mia“, „Dancing Queen“ und „Waterloo“ bewegte. Die graziösen Bewegungen der Tänzer Regina Weigl, Barbara Jahrstorfer, Sandra Birkeneder, Claudia Unverdorben, Mariele Moser, Annemarie und Josef Krenn, Christoph Winhart und Alois Miedl lösten Begeisterungsstürme und Zugaberufe aus. – as FB2014 I