Haardorf und Mühlham

Gelungene Werbung für die Landwirtschaft

PNP Osterhofen 13.Juni 2010

Tausende Besucher beim Tag des offenen Bauernhofes“ − Festrede von Minister Helmut Brunner 

 

Von Sabine Heinritz

Osterhofen. „Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass wir in Bayern immer ausreichend Lebensmittel in guter Qualität zur Verfügung haben“: Das hat Landwirtschaftsminister Helmut Brunner beim Tag des offenen Bauernhofs betont. Regionale Produkte seien ein Mehrwert für die Verbraucher. Dies werde gerade von jungen Menschen stärker nachgefragt. Tausende Interessierte waren gestern zum Aktionstag auf dem Hof der Familie Weigl gekommen, den der Landwirtschaftsminister und BBV-Präsident Gerd Sonnleitner eröffneten. Den Festgottesdienst am Dorfplatz hatte Krankenhauspfarrer Werner Eckstein in Vertretung von Stadtpfarrer Hans Herlinger zelebriert. BBV-Präsident Gerd Sonnleitner kritisierte in seiner Rede die seiner Meinung nach zu laxe Kontrolle, die zur Finanzkrise geführt habe: „Hätte man die Finanzindustrie genauso überwacht wie uns Bauern, dann wäre der ganze Krampf mit der Finanzkrise nicht passiert. “ Verständnis zeigte er für die Kürzungen, die das Bundeskabinett am vergangenen Wochenende auch im Agrarbereich beschlossen hatte. „Man ist fair mit uns umgegangen, die Einsparungen sind mit Blick auf die Zukunft richtig.“ Dagegen kritisierte er, dass kein Vertreter der Agraroder der Ernährungswirtschaft in den „Zukunftsrat Bayern“ berufen worden sei. Dabei seien die Landwirte in Bayern stärker als die Automobilindustrie und gehörten nach einer jüngsten Umfrage neben Ärzten und Lehrern zu den drei wichtigsten Berufsgruppen. Er ärgere sich auch über die Scheinheiligkeit vieler: „Die kritisieren den Methangasausstoß der Kühe und fliegen zweimal im Jahr in Urlaub auf die Malediven“. Zuvor hatte BBV-Kreisobmann Johann Siedersberger die Besucher begrüßt. In Deutschland stamme bereits ein Zehntel des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien. Die Land und Forstwirtschaft werde diesen Anteil durch die Bereitstellung von Bioenergie und nachwachsenden Rohstoffen weiter steigern. Nur mit Hilfe erneuerbarer Energien könne man im Klimaschutz vorankommen. Siedersberger nannte ein Beispiel: Ein einziger Zuckerrübenacker setzt in einer Vegetationsperiode so viel Sauerstoff frei, dass damit 54Menschen ein Jahr lang atmen können. Gleichzeitig nehmen die Pflanzen 26 Tonnen CO2 aus der Atmosphäre. Johann Weigl berichtete von den Anfängen des Betriebs. Bereits 1968 habe sein Vater die Entscheidung getroffen, auf Bullenmast umzusteigen. 1986 begann die Familie mit diversen Um- und Anbauten der Bau der Biogasanlage sei ein „Kraftakt“ gewesen. Bereut hat er diesen nicht: „Wir haben die Weichen für die Zukunft gestellt“. Der Tag des offenen Bauernhofes solle Werbung für heimische Lebensmittel und deren nachhaltige und moderne Produktion machen, sagte Kreisbäuerin Maria Biermeier. Auch sie wies darauf hin, dass der Landwirt immer mehr zum Energiewirt werde. Beim Rundgang über den Hof und an Ausstellungsständen informierten sich die Ehrengäste über die Arbeit auf dem Betrieb, die Angebote vom Bauernverband und seinen angegliederten Organisationen sowie aktuelle Trends auf dem Sektor der nachwachsenden Rohstoffe. Johann und Therese Weigl zeigten sich sehr zufrieden mit dem Tag: „Alle haben ganz viel zusammen geholfen, wir hatten viel Unterstützung und es hat alles gut geklappt, auch das Wetter hat gehalten. “Die Haardorfer Vereine hatten die Bewirtung der Besucher übernommen. 

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