Osterhofener Zeitung 20.11.2012
Gedenkfeiern an den Mahnmalen in den Ortsteilen – Ansprachen als Appell für Frieden und Gerechtigkeit
Aicha/Thundorf/Haardorf. In der Bezeichnung „Volkstrauertag“ steckt bereits seine Definition: Das Volk trauert um seine Toten aus Kriegen, Terror und Gewalt und um die, die in Ausübung ihrer Pflicht ums Leben kamen. Das gemeinsame Gedenken an den Kriegerdenkmälern ist ein Mahnruf an Völker und Generationen, für Versöhnung und Frieden in der Welt einzutreten. Diesem Aufruf sind in den Donaupfarreien bei den einzelnen Gedenkfeiern am Wochenende viele Bürger nachgekommen, um die Erinnerung an Menschen und Schicksale wach zu halten. In den Gedenkfeiern in den Pfarrdörfern der Donaupfarreien Thundorf, Aicha und Haardorf, würdigten neben der Geistlichkeit auch die Bürgermeister Thomas Etschmann und Franz Groh sowie Stadtrat Robert Kröll mit Ansprachen den Tag. Dabei wurde die Bedeutung des Zurückschauens und Erinnerns an leidvoll Vergangenes hervorgehoben, was der Mensch und künftige Generationen als moralische Verpflichtung gegenüber den Toten wach halten müsse. Dieses Gedenken soll nicht der jährlich wiederkehrenden Tradition genügen oder reine Pflicht sein, sondern an das in zwei Weltkriegen von vielen persönlich erfahrene Leid erinnern, damit sich Derartiges nicht wiederhole. Dazu riefen die Kommunalpolitiker in ihren Ansprachen auf und folgerten: „Unsere moralische Aufgabe muss es sein, nicht nur in Trauer verharren, sondern auch für Trost, Mut und neue Hoffnung einstehen, damit es gelingt, Krieg und Terror friedlich und dennoch wirksam entgegentreten zu können.“ In den jeweils vorangegangenen Gottesdiensten bezogen sich die Predigten von Pfarrer Monsignore Hans Herlinger in Aicha, Pfarrer Werner Eckstein in Haardorf und Kaplan Carl Christian Snethlage in Thundorf darauf, dass ein stetiges Anmahnen zum Frieden, zu einem fürsorglichen Umgang und einem Aufeinanderachten der Gerechtigkeit und Wachsamkeit der Menschen bedürfe, damit Konflikte nicht mit Waffengewalt lösbar gemacht werden. Zum Neuanfang ermutigen, heiße dem Frieden eine Chance zu geben, damit sich die Bilder über Kriegsgeschehen und den damit verbundenen Schicksalen nicht fortsetzen, waren der Geistlichen einmütige Meinung. Mit Kranzniederlegungen und Fahnengrüßen der Vereine wurde der gefallenen, vermissten und verstorbenen Kameraden der Pfarreien Ehre erwiesen. – as