Osterhofener Zeitung 19.09.2013
30 Patienten der Fachklinik für Amputationsmedizin pilgerten zur Haardorfer Kreuzbergkirche
Haardorf. Am Sonntagmorgen haben sich an die 30 Patienten der Osterhofener Fachklinik für Amputationsmedizin mit Gehhilfen und Rollstühlen auf den beschwerlichen Weg zur fünf Kilometer entfernten Wallfahrtskirche auf dem Haardorfer Kreuzberg gemacht. Krankenhausseelsorger Pfarrer Werner Eckstein freute es sehr, dass alle Pilger in Begleitung freiwilliger Helfer auf der Wallfahrtshöhe heil angekommen sind und die Strapazen gut überstanden haben. Bei der Ankunft halfen den Gehbehinderten viele Helfer aus der Pfarrgemeinde denWeghinauf. Empfangen wurden die Wallfahrer in der Kreuzbergkirche vom Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Rolf Schwinger. Er sprach in einer einer kurzen geschichtlichen Einführung die Bedeutung des christlichen Kleinods für die Menschen an, das einer römischen Legende zufolge auf diesem Hügel einst den Tempel der Göttin Diana beherbergte. Im 5. Jahrhundert soll an der Stelle ein Kreuz des heiligen Severin aufgerichtet worden sein. Neueste Erkenntnisse haben ergeben, dass die Kapelle zu einer kleinen Burg der Grafen von Hals gehörte und durch deren inniges Bekenntnis zum christlichen Glauben 1262 zu einerWallfahrtskirche ausgebaut wurde. Das Gnadenbild ist der romanische Kruzifixus. Wiewichtig derWallfahrtsort für die Gläubigen in vielen Lebenslagen war, bezeugte die 500-Jahrfeier der Wallfahrt anno 1762, als 34 000 Pilger dort die Heilige Kommunion empfingen. 2012 feierte der Ort mit Administrator Bi- schof Wilhelm Schraml das 750- jährige Bestehen der Wallfahrt. In seiner Predigt ging Krankenhausseelsorger Pfarrer Werner Eckstein auf die Symbolkraft des mitgeführten Holzkreuzes und dessen runder Öffnung ein: Der Blick durch das Loch, soll dem Kranken das Ziel seines Lebens offenbaren und ihm Mut machen, dieses mit Kraft und Willen zu verfolgen. Wie es bei Wallfahrern üblich ist, wurde zum Abschluss noch im Mühlhamer Keller gemütlich Einkehr gehalten. − as