Haardorf und Mühlham

Ein duftendes Zeichen des Glaubens

Montag, 18.08.2025 – Osterhofener Anzeiger

Lebendige Tradition am mystischen Ort: Familiengottesdienst und Kräuterweihe auf dem Kreuzberg

Sprecherin der Frauengemeinschaft Claudia Unverdorben gibt den Gottesdienstbesuchern Kräuterbuschen. Fotos: Rolf Schwinger

Haardorf. (rs) Zu einem Familiengottesdienst am Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel hatte das Vorbereitungsteam des Pfarrgemeinderates auf den Kreuzberg eingeladen. Unter einer mächtigen Linde war neben dem Altar eine Nachbildung der schwarzen Madonna von Altötting aufgestellt. Für die vielen Gottesdienstbesucher standen Bänke bereit.

Der Kirchenchor unter der Leitung von Christian Weigl begann mit dem Eröffnungslied „Dir meiner Mutter“. Gedanken zur Entstehung des Brauches der Kräuterbuschen trug Daniela Retzer vor. So erzählen Legenden, dass der Duft von Kräutern Maria bei der Aufnahme in den Himmel begleitete. Das Fest Mariä Himmelfahrt fällt auch mit der Getreidereife zusammen, die einen markanten Zeitpunkt in der Landwirtschaft darstellte. Pfarrer Christian Altmannsperger stellte Maria als die Auserwählte Gottes in den Mittelpunkt seiner Predigt. Die biblische Maria war ein junges Mädchen aus einem kleinen Dorf, das dem Ruf Gottes folgte, um Jesus, Gottes Sohn, zu gebären. Antonia und Paul hatten Bilder einer Marienstatue mitgebracht, die sie den Besuchern vorstellten. Emmi Brandl, Regina Weigl und Martina Brandl von der Frauengemeinschaft waren in die Gestaltung des Gottesdienstes eingebunden. Sie trugen Lesung und Fürbitten vor. Die Kräutersegnung geht auf eine alte Legende zurück. Maria wurde in einem Felsengrab begraben. Engel trugen die auferstandene Maria hoch in das Himmelreich. Als die Apostel zurück zum Grab kamen, roch die Höhle angenehm nach Kräutern.

Pfarrer Christian Altmannsperger segnet die Kräuterbuschen vor dem Altar. Fotos: Rolf Schwinger

Kräuter haben eine heilende Wirkung und sind für die Menschen lebenswichtig. Die Heilkraft soll durch die Fürbitte dem ganzen Menschen zum Heil dienen. Christus ist das wahre Heilmittel gegen Tod und Verderben. „Durch die Kräuter dürfen wir schon jetzt bei Krankheiten das Heil Gottes spüren und erleben“, verkündete Pfarrer Christian Altmannsperger. Das neue eingeübte Lied „Mutter Maria, nimm mich bei der Hand“ beschloss nach dem Segen den Gottesdienst. Mitglieder der Frauengemeinschaft hatte viele Kräuterbuschen auf dem Hof von Maria Oberleitner tags zuvor gebunden.

Die verschiedenen Kräuter ergeben einen farbenprächtigen, würzig duftenden Strauß. Die Buschen verströmten in diesem Jahr einen besonderen, intensiven Duft. Pfarrer Christian Altmannsperger sprach das Segensgebet und besprengte die Buschen und die Gläubigen mit Weihwasser.

Nach dem Gottesdienst lud Pfarrgemeinderatsvorsitzender Alois Dorfmeister alle Gottesdienstbesucher zu einem Stehempfang ein, den Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung vorbereitet hatten. Gerne wurde diese Einladung angenommen, um sich an diesem sonnigen Feiertag an diesem mystischen Ort zu unterhalten und von Gegenwart und Vergangenheit zu erzählen.

 

 

 

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