Haardorf und Mühlham

Gegen das Vergessen

07.05. 2025 PNP Osterhofener Zeitung

 

KSV Haardorf begeht Jahrtag, um sich stark für den Frieden zu machen

Von Adolf Schweiger

Haardorf. Krieg, Terror und Gewalt schüren der Menschen Ängste und Sorgen. 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs führen die Ereignisse in Europa wiederum verstärkt den Blick zurück in eine Zeit, als schwerwiegende Kriegsfolgen und ihre Schrecken das Dasein der Menschen bestimmten. Mit ihrem Jahrtag hat sich die Krieger-, Soldaten- und Reservistenkameradschaft in Begleitung von Ehrengästen, Dorf- und Traditionsverbänden in ihrer Gedenkfeier am Sonntag mahnend gegen das Vergessen der Kriegsopfer gewandt – und damit ein Zeichen der Solidarität und Verbundenheit gesetzt.
Mit Blasmusikklängen der Vilstaler Musikanten eröffnete die Krieger-, Soldaten- und Reservistenkameradschaft im Hof des Vereinslokals zum Knöcklwirt die Gedenkfeier. Nach dem Willkommen von KSV-Vorsitzendem Thomas Brandl folgten der Fahnengruß der Vereine und der Marsch in die Pfarrkirche St. Martin. Dort empfing unter Glockengeläut Pfarrvikar Kuriakose die Abordnungen. Der Geistliche stellte die Notwendigkeit der mahnenden Erinnerungskultur, aber auch das Bewusstsein der Friedensbedeutung heraus, welche an die qualvolle Vergangenheit erinnern soll. Sie fordere auf, sich von Krieg, Terror und Gewalt zu distanzieren und das traditionsreiche Brauchtum „Gedenktag“ gegen das Vergessen der in den Kriegen gebliebenen Kameraden zu erhalten.
Die Lesung zum Gedenkgottesdienst und die namentliche Nennung der Kriegsopfer aus den Pfarreien Haardorf, Aicha und Niedermünchsdorf übertrug die Kameradschaft Festmutter Martina Brandl. In Begleitung von Bürgermeister Thomas Etschmann, Stadtrat Robert Kröll, BKV-Kreisvorsitzendem Bernhard Zitzelsberger und Festmutter Martina Brandl begaben sich Traditionsverbände und Dorfgemeinschaft zur Gedenkfeier an das Mahnmal der Pfarrgemeinde. Dort säumten die Fackeln der Ehrenwache der Reservistenkameradschaft den Gedenkstein. Pfarrvikar Kuriakose segnete im Gebet die Gedenktafel.
In seiner Ansprache verwies KSV-Vorsitzender Brandl auf aktuelle, kriegerische Konflikte, die politische und wirtschaftliche Erschütterungen hervorrufen: „Daher erscheint das Gedenken an die gefallenen und vermissten Soldaten unserer Heimat aus zwei Weltkriegen umso wichtiger denn je!“ Vergessen scheinen in der Gesellschaft die vielen Toten, die Schmerz und Leid in die Familien und in die Bevölkerung trugen. Beim Streben nach Macht und Besitz vergessen manche Staatsoberhäupter, sich der Verpflichtung auf Frieden und Freiheit zu besinnen. Den Wert Frieden erkennen, sich ihm verpflichtet fühlen, werde zur Phrase. Dieser Jahrtag war nicht nur ein Tag im Gedenken der Toten, sondern auch der Lebenden gewidmet. „Darum stehen wir hier gemeinsam mit unseren Fahnen, nicht um Krieg, Terror und Gewalt zu huldigen, sondern für den Frieden aller Völker in der Welt einzustehen“, betonte Brandl.
Zur steten Erinnerung und zur Mahnung der Lebenden stellten die Kameradschaften unter der Intonierung des Liedes „Der gute Kamerad“ und der Nationalhymne einen Blumengruß ab.

 

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