Haardorf und Mühlham

2 Dörfer eine Gemeinschaft

Bioerdgasanlage: Die Lecks sind dicht

Osterhofener Zeitung 16.04.2013

Seit Mitte Januar gibt es keine Beschwerden mehr − Anwohner bleiben skeptisch − Telefon-Hotline für Störfälle

BIogasanlage

Osterhofen. Die Geruchsbelästigungen im Umfeld der Bioerdgasanlage in Niedermünchsdorf sind momentan kein Thema mehr: Seit Mitte Januar zumindest sind beim städtischen Bauamt keine Beschwerden mehr eingegangen. Wie berichtet, hatten Anwohner Unterschriften gesammelt und so Mitte Februar einen Ortstermin erwirkt. Daraufhin hat die Betriebsleitung die Firma Syswe aus Ganderkesee beauftragt, die gesamte Anlage nochmals mit einer hochauflösenden Kamera abzufahren. Dabei wurden laut Bauamtsleiter Christian Moosbauer vier kleine Lecks entdeckt, die sich aus undichten Flanschen und Verbindungsmuffen ergaben und zwischenzeitlich repariert wurden. Ein weiteres „Leck“ betrifft die Einspeisestation der Energienetze Bayern. Nach Auskunft des Unternehmens tritt hier jedoch nur eine kleine Menge Prüfgas kontrolliert aus, was im Betrieb normal sei. Überprüft ist diese Aussage laut Moosbauer aber nicht. Er ist dennoch froh, dass es derzeit keine Belästigungen und damit auch keine Beschwerden gibt. „Wir wünschen uns, dass das so bleibt“, betont Moosbauer, „denn als Stadt stehen wir in der Verantwortung, dass bei der Anlage alles in geregelten Bahnen läuft.“ Sollte es zu weiteren Störfällen kommen, sollten diese unter der Hotline “ 0151/46758866 direkt dem Betreiber gemeldet werden. Andreas Büechl, der auf dem Lahof direkt hinter der Bioerdgasanlage wohnt, ist glücklich, dass der Gestank endlich vorbei ist. Biogas ist für ihn sinnvoll, um die Energiewende zu schaffen. Allerdings fühlt er sich verschaukelt, da die Betreiber längst um die Geruchsproblematik gewusst, aber erst gehandelt hätten, als der Druck der Öffentlichkeit stärker wurde. „Ich bin überzeugt, dass dieses Zögern auf Profitmaximierung zurückzuführen ist“, meint Büechl. Er selbst habe Betriebsleiter Edmund Krause bei Geruchsproblemen x-mal angerufen, doch beim Ortstermin habe sich dieser nicht mehr daran erinnern können. Krause weist solche Vorwürfe von sich, bestätigt jedoch, dass es bereits seit Sommer Beschwerden gegeben habe und er seitdem auf der Suche nach der Ursache sei.Warum die Geruchsprobleme plötzlich verschwunden sind, kann er nicht erklären. „Wir haben an der Anlage nichts verändert“, betont er, „und die vier Lecks allein können nicht schuld sein am Gestank. Das reicht bei weitem nicht aus. Doch wird sind froh, dass jetzt alles gut ist.“ Auch andere Anwohner in Niedermünchsdorf sind der Meinung, dass die Betreibergesellschaft ihre Anlage jetzt besser im Griff hat. Abzuwarten bleibe aber, wie sich die Sache entwickle, wenn die Temperaturen steigen. Sollten erneut Probleme auftreten, werden die Beschwerdeführer sicher wieder auf der Matte stehen. − sch

Christlicher Brauch in der Karwoche

Osterhofener Zeitung 30.03.2013

Nach Gründonnerstag-Abendmahl zum Kreuzberg pilgern

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Haardorf. Christlichen Bräuchen in der Karwoche nachkommen und diese pflegen und erhalten, hat in der bayerischen Kulturlandschaft Tradition. So auch der seit etwa 200 Jahren gelebte Brauch der Haardorfer Bürger und seiner Dorfnachbarn am Gründonnerstag nach dem gemeinsamen Abendmahl in der Pfarrkirche St. Martin. Mit dem Allerheiligsten macht man sich danach betend auf den Weg zur Wallfahrtskirche „Kreuzberg“, um dort am gerichteten hl. Grab den eucharistischen Leib Christi in Gestalt einer Brothostie als Symbol der Verehrung Jesu in der Monstranz auszusetzen. In der christlichen Lehre kommt die Ableitung von Ostern von Osten. Die Blicke der Frauen, die zuerst am leeren Grab standen, richteten sich nach Osten, dem Sonnenaufgang zu, denn sie glaubten Jesu kommt von dort auf die Erde zurück. Viele christliche Bräuche begleiten die Karwoche vor Ostern, sie sollen an die Auferstehung Jesu und der Überwindung des Todes erinnern. Einer dieser Bräuche ist die Verehrung des hl. Grabes in der Wallfahrtskirche Kreuzberg. Nach geschichtlicher Überlieferung wird seit etwa zweihundert Jahren der eucharistische Leib Christi in Gestalt einer Brothostie zur Verehrung dessen in der Monstranz über dem Leichnam ausgesetzt. Seither richten, wenn auch mit etlichen zeitlichen Unterbrechungen, Mesner und Kirchenverwaltung das aus Holz gefertigte Grabmal in die westliche Eingangstüre der Wallfahrtskirche. Sie schmücken es mit Blumen und Kerzen und machen es den Gläubigen am Karfreitag von 8 bis 16.30 Uhr zu Gebetsstunden zugängig. Die Zeremonie der Kreuzverehrung beginnt am Gründonnerstag in der Pfarrkirche St. Martin. Nach dem gemeinsamen Abendmahl ziehen die Gottesdienstbesucher mit dem Allerheiligsten in der Monstranz zum Kreuzberg und setzen es dort im Gebet an der Grabstätte aus. „Am Karfreitag nach 15 Uhr“, so erinnern sich die Schwestern Katharina Zauner und Marianne Fröschl, „mussten wir als Kinder auf den Knien vom Schrein weg zum Altar rutschen und dem auf dem Boden liegenden gekreuzigten Jesu die Wundmale küssen.“ Dem ist heute nicht mehr so, der Gang zur Wallfahrtskirche aber hat sich erhalten. – as

Fernsehen zu Gast beim Starkbierfest

Osterhofener Zeitung 23.03.2013

Bayerische Originale und grazile Ballerinas sorgten für beste Stimmung

Starkbier 2013 Bild

Haardorf. Einen Hochgenuss an leichter Unterhaltung präsentierten am Samstag die Tischkegler ihren Gästen beim Starkbierfest. Kaum an Komik zu überbieten brannten die Komödianten ein Feuerwerk echten bayerischen Gauditums ab, so dass sich der alt ehrwürdige Komödienstadel im Bayerischen Fernsehen eine Scheibe davon abschneiden könnte. Der Ulk ließ kein Auge trocken, der Knöcklwirt bebte, als es hieß, das Bayerische Fernsehen komme ein zweites Mal zu einer Stippvisite ins Dorf, weil es den Filmemachern beim letzten Besuch vor etlichen Wochen so gut gefiel. Diesmal soll der Dreh vom Bockbieranstich berichten. Doch das Filmteam war diesmal ein anderes. Sie wussten nicht, in welche Ecke Bayerns man sie geschickt hatte und dies war ein fataler Fehler. Durch das „Navi“ in die Irre geführt endete die Anfahrt im Feld. Ein kleiner, aber teuer zu stehen kommender Bulldog sorgte nach Stunden der Verspätung für die Weiterfahrt. Angst machte sich breit, da im städtischen Hotel kein Licht mehr brannte und man glaubte, die Nacht im Freien verbringen zu müssen. Am nächsten Tag ging es auf Dorfsuche. In der fremden Gegend fragten sich die Filmmänner durch, begegneten dabei gerade immer den niederbayerischen Menschenschlag, der es faustdick hinter den Ohren hat. Was es da an originellen Wortspielchen und Gesten zu vernehmen gab, war der Wirklichkeit so nahe, dass der Bockbierbesucher nach etlichen Halben braunen Gebräus durchaus glauben konnte, dem urwüchsigen Original höchst persönlich gegenüber zu stehen. Doch dem „Fetz“ war noch nicht genug: In leichten kurzen rosa Tüll gekleidet führte die Primaballerina ihre Ballettgruppe zur Tanzshow aufs Parkett. Voller Anmut bezirzten die Damen im gekonnt dargebotenen Hüft- und Beinschwung die anwesende Gästewelt, die für den himmlisch schönen Abend mit tosenden Applaus Dank sagte. – as