Osterhofener Zeitung 18.09.2012
Ehrengäste und Haardorfer feiern 750 Jahre Wallfahrt „Kreuzberg“
Von Ade Schweiger
Ein Hauch lebendigen Christentums, ganz so wie es die Menschen jahrhundertelang im Glauben bei ihren Wallfahrten mittrugen und verspürten, lag am Sonntag über dem altehrwürdigem Sakralort Kreuzberg und seiner Wallfahrtskirche zur Kreuzauffindung. Seit 750 Jahren machen sich Pilger auf den Weg dorthin, um bessere Lebensumstände für sich und Mitmenschen im Gebet bei Gott zu erbitten – auch wenn die Scharen der Gläubigen längst nicht mehr so groß sind wie in der Vergangenheit. Mit einem feierlichen Gottesdienst, den Bischof Wilhelm Schraml am Sonntagvormittag im Beisein vieler Gläubiger zelebrierte, und einem Festakt zu Ehren des kirchlichen Kleinods wurde den Anfängen der Wallfahrtskirche gedacht. Der schöne SpätsommerSonntag mit seiner morgendlichen Frische und Farbenpracht empfing den Oberhirten der Diözese Passau Wilhelm Schraml ebenso freudig wie die heimische Geistlichkeit, die Ehrengäste aus Stadt und Landkreis, die Dorfgemeinschaft, Vereine und Gäste, die zum Ehrentag der Wallfahrtskirche anlässlich ihres 750. Jubiläums zur Kreuzauffindung zahlreich gekommen waren. Angetan von der Herzlichkeit des Empfangs mischte sich der Bischof unter Vereinsabordnungen, stellte Fragen und verteilte Lob. Gemeinsam machte sich danach die Geistlichkeit und Gläubigenschar auf den Weg zum Kirchgang durch den festlich geschmückten Ort. Auf dem Hügel des Wallfahrtortes angekommen hieß Pfarrgemeinderatsvorsitzender Rolf Schwinger die „Wallfahrer“ willkommen. In seiner Begrüßung verwies Schwinger auf die Höhen und Tiefen der langen Geschichte der Kreuzbergkirche. Mit dem Kreuzzeichen eröffnete Bischof Wilhelm Schraml den Festgottesdienst. Ihm zur Seite standen Pfarrer Monsignore Hans Herlinger, Pfarrvikar John Elavunkal und Kaplan Carl Christian Snethlage. Der Bischof zeigte sich bewegt, froh und dankbar darüber, dass sich die zum Fest versammelten Christen mit eingereiht hätten in die lange Tradition Einkehr haltender Pilger, die in der Wallfahrtskirche um Erbarmen, Heil und Vergebung baten. In seiner Festpredigt zur Jubiläumsfeier ging Bischof Schraml auf die Anliegen des Alltags ein und beantwortete die Frage, was die Gläubigen mit in den Alltag ihres Lebens nehmen sollten.
Auf die Frage, was die innersten , die Christen tragenden und verbindenden Säulen und Werte im Leben seien, die von Schuld und Sünde, aber auch von Versöhnung zeugen, sagte der Bischof: „Die Antwort darauf gibt Euch Jesus Christus, der am Kreuz durch seine Liebe und Gnade im Tod, der Menschen Sünde und Schuld ertragen und vergeben hat“. In ihren nach dem Gottesdienst gehaltenen Grußworten hoben stellvertretender Landrat Peter Erl und 3. Bürgermeister Franz Groh insbesondere die noch tiefe, innere Verbundenheit der Bevölkerung mit dem christlichen Glauben hervor.
Von diesem Glauben zeugen die vielen schönen Kirchen und Klöstern, aber auch die Kreuzberganlage, die zur inneren Einkehr mit Gott einlädt. Hinzu gehöre auch die religiöse Bedeutung des Wallfahrten sowie das großartigen Ensemble, deren romanische Kirche und halbkreisförmige spätbarocke Arkadenhalle als kunsthistorisches Kleinod gelten. Beide Politiker bedankten sich ausdrücklich bei der Dorfgemeinschaft, allen voran bei Kirchenpfleger Hans Weigl, Pfarrgemeinderatsvorsitzendem Rolf Schwinger und Alois Dorfmeister. Sie kümmern sich um den Erhalt und die Pflege der altehrwürdigen Kirchenanlage. Als Gastgeschenk zum stolzen Jubiläum überbrachte Peter Erl im Namen des Landkreises den Kostenerlass für die Hinweisschilder „Kreuzbergkirche“ an der Abzweigung bei der Bundesstraße und den Radwegen. Rolf Schwinger sagte Bischof Wilhelm Schraml mit einem blühenden Rosenstöckl für den zelebrierten Festgottesdienst „Vergelt’s Gott.“