Osterhofener Zeitung 06.11.2013
Aus dem Holz des 130 Jahre alten Baumes wurden Kugeln gedrechselt – Stadtpfarrer Herlinger erteilte den Segen
Haardorf. Aus Sicherheitsgründen ist im Frühjahr die etwa 130 Jahre alte Linde am Zugang zur Arkadenhalle auf dem Kreuzberg von Baumprofis unter Mithilfe der Feuerwehr und Dorfgemeinschaft fachgerecht gefällt worden. Am Sonntag wurden zwei aus dem Stamm des Baumes gestaltete Holzkugeln nach einem gemeinsamen Gottesdienst ihrer Bestimmung übergeben: Mit dem Segen Gottes versehen werden die Kunstwerke als bleibendes Vermächtnis den geschichtsträchtigen Arkadengang schmücken. Sie geben Anlass zur Freude, zum Nachdenken und zum Trost, hob Pfarrer Monsignore Hans Herlinger in seinen Segens-Gedanken zur Baum-Verwandlung hervor. Zu gegebener Zeit werde 2014 auch dem Versprechen von Diözesan Administrator Bischof Wilhelm Schraml nachgekommen, der anlässlich der 750 Jahr-Wallfahrt 2012 auf dem früheren Platz der Linde eine Neupflanzung vornehmen wird. Vor dem Fällen der Linde im Frühjahr wurde ein ein Abkommen geschlossen zwischen der Kirchengemeinde, stellvertretendem Landrat Peter Erl und dem Landratsamt Deggendorf: Sollte der mächtige Stamm der Linde brauchbar sein für Kunstwerke aus Lindenholz, würde Erl die anfallenden Kosten für die Gestaltung übernehmen und sie nach Fertigstellung als Schenkung dem Landkreis und der Pfarrgemeinde Haardorf überlassen. Geeinigt hat man sich schließlich auf Holzkünstler Max Blöchinger aus Metten, der „Holzkugeln“ aus dem Stamm vorschlug. Diese sind inzwischen fertig gestellt. Am Sonntag gab nach einem gemeinsamen Gottesdienst in der Kreuzberg-Wallfahrtskirche die Baumverwandlung Anlass zum Feiern. Kirchenpfleger Hans Weigl hieß in der von Linden gesäumten Arkadenhalle besonders Pfarrer Monsignore Hans Herlinger, stellvertretenden Landrat Peter Erl, Stadtrat Robert Kröll und Holzkünstler Max Blöchinger willkommen. Kurz ging Weigl auf den Baum ein, der ebenso wie der Mensch im Älterwerden gegen Krankheiten und Schwächen nicht gefeit sei. Anlässlich der 750-Jahr-Wallfahrt 2012 habe man bedenkliche Baumschäden festgestellt und den Entschluss gefasst, den Stamm in Form von Kunstwerken zu erhalten. Er dankte stellvertretendem Landrat Peter Erl für die großzügige Unterstützung, zumal nun ein Stück Haardorf mit drei Lindenkugeln den Sitzungssaal im Landratsamt schmückt. Für Peter Erl war es ein freudiger Tag, dessen Ergebnis ihn beeindrucke. Nun sei die Gefahr durch den maroden Baum beseitigt und Bischof Wilhelm Schraml kann sein gegebenes Versprechen einer Linden-Neupflanzung im nächsten Frühjahr nachkommen. „Haltet die Kugeln in Ehren“, lautete die abschließende Bitte des stellvertretenden Landrats. Die alte Linde habe viele Suchende auf dem Wallfahrtsort Kreuzberg gesehen, jetzt sollen die Kugel zur Besinnung anregen und Anlass zu Freude, des Nachdenkens und Trostes geben, ließ sich Pfarrer Monsignore Hans Herlinger bei seinen Segens-Gedanken vernehmen und besprengte die Kugeln mit Weihwasser. – as