Osterhofener Zeitung 05.08.2014
Sie werden Millimeter genau auf den Widerlagern eingepasst – Neubau der Mühlhamer Brücke Mitte Oktober fertig
Von Gabi Schwarzbözl
Mühlham. Der Neubau der Mühlhamer Brücke ist einen großen Schritt weiter: Gestern wurden sechs Spannbeton-Fertigträger auf dies bereits errichteten Widerlager gehoben. Eine Millimeterarbeit.
Ruhig und konzentriert verfolgt Franz Eder den Fortschritt an den Trägern. Auf ein Handzeichen von Polier Bernhard Putz hin drückt er den Hebel in seiner Fahrerkabine leicht nach vorne: Der Kranführer lässt den knapp 20 Tonnen schweren Fertigträger um wenige Zentimeter nach unten sinken. Es knirscht leicht, die in den Beton eingeflochtenen Eisenstangen des Trägers und die Anschluss-Eisen des Widerlagers reiben aneinander, ehe sich das Flechtwerk ineinander fügt. Die Männer helfen dabei, drücken, klopfen und messen nach.
Noch hängt der Brückenträger am Kran, Polier und Bauarbeiter schieben ihn an beiden Seiten der künftigen Brücke vorsichtig an die richtige Stelle. Sie geben immer wieder Handzeichen, dass Kranführer Eder ein weiteres Stück absenken kann, bis der Betonträger vollends an den Widerlagern aufliegt. Geschafft!
Jetzt ähnelt das Bauwerk einer Brücke. In der kommenden Woche wird die Überbauplatte betoniert, informiert Bernhard Süß, Sachgebietsleiter des Tiefbauamts am Landratsamt Deggendorf, während von unten keine Verschalung mehr nötig ist. Auch für das Seitengeländer wurden gestern bereits die Vorarbeiten gemacht: Nachdem die Träger vom Lkw gehoben waren, konnten die Bauarbeiter der Firma Neulinger die Halterungen dafür anschrauben. Die fehlenden Seitengeländer können von oben montiert werden.
Insgesamt wird die neue Brücke zweimal so breit wie die bisherige: Sie hat an beiden Seiten einen Gehwegstreifen für die Fußgänger. Komplett fertig gestellt wird sie wie angekündigt bis Mitte Oktober, dazu liegen die Arbeiten laut Süß „voll im Zeitplan“. Der Tiefbau-Fachmann verfolgte gestern die Arbeiten gemeinsam mit den Bauleitern Stefan Hentschinski vom Büro Fritsche-Ingenieure aus Deggendorf sowie Wolfgang Taschner von der Firma Neulinger, Passau.
Die Montage der sechs Fertigträger erfolgte gestern Schlag auf Schlag: Jede Dreiviertel-Stunde lieferte ein Transporter ein neues 15 bis 20 Tonnen schweres Spannbeton-Stück von einer Herstellerfirma in Ingolstadt an. Dieses wurde mit schweren Ketten an den Haken gehängt, Kranführer Franz Eder ließ das Teilstück mit ruhigen Hebel-Bewegungen über die Straße zur Brücke schweben. Dort sorgten Polier Bernhard Putz und seine Kollegen dafür, dass es an der richtigen Stelle am Widerlager aufsaß. Millimeterarbeit eben.