Haardorf und Mühlham

Schwere Regenfälle überfluten 21 Keller

Osterhofen 6. Juni 2016 – Deggendorfer Zeitung

Mehrere Feuerwehren im Einsatz – KBM und Kommandant: So schlimm wie noch nie

Moos 2016 I Moos 2016 II

Theresia Friedberger

Moos. Eine ausgedehnte weltliche Feier des neuen Tragkraftspritzenfahrzeugs (siehe Artikel unten) war der Feuerwehr Langenisarhofen und ihrem Nachbar- und Patenverein am Samstagabend nicht vergönnt: Noch während des Abendessens im Gasthaus Schmatz kam es zu einem heftigen Gewitter und Starkregen, der in Moos zu vielen überschwemmten Kellern führte.

Als erster verließ Kreisbrandrat Alois Schraufstetter die Feier, kurz danach folgte die Feuerwehr Moos und im Saal war eine allgemeine Unruhe spürbar, war doch gerade zuvor viel von den Überschwemmungen im Rottal die Rede gewesen. Schließlich wurde die Feuerwehr Langenisarhofen nach alarmiert, so dass das zuvor gesegnete Fahrzeug auch sofort praktisch in Dienst gestellt wurde. Nach alarmiert wurden außerdem die Feuerwehren Aholming, Haardorf, Thundorf und Osterhofen. Von Osterhofen wurden zwei Paletten Sandsäcke geordert.

„Wir haben 21 Keller ausgepumpt und waren bis nachts um eins im Einsatz“, erklärte der Mooser Kommandant und Einsatzleiter Martin Rüpl. An so viele überflutete Keller können sich weder Rüpl noch Kreisbrandmeister Xaver Altschäfl erinnern. Offenbar war Moos innerhalb des Landkreises von dem Unwetter am stärksten betroffen.

Der Schwerpunkt der überfluteten Keller lag in der Deggendorfer Straße, aber auch Zettelbachweg, Point und Bräugasse hatten mit jeder Menge Wasser zu kämpfen. Erschwert wurde das Ganze durch Stromausfall, so dass für den Betrieb der Hebepumpen Notstromaggregate eingesetzt werden mussten.

Andrea und Daniel Eder, die erst vor kurzem in ihr neues Haus in der Bräugasse eingezogen sind, war der Keller nicht das Problem – sie haben erst gar keinen. Weil das Haus aber noch nicht lange steht und damit auch die Mauer zum „Brauereiberg“ noch nicht errichtet ist, traf sie die volle Wucht des über die Anhöhe herunterstürzenden Wassers. „Innerhalb einer guten Viertelstunde stand der Firmenparkplatz mehr als einen halben Meter unter Wasser“, erzählte Andrea Eder.

Plötzlich wurde ihnen klar, dass das Wasser mit dem ganzen Schlamm ins Haus rauschen würde, wenn sie nicht rasch handeln. Es wurden Schneisen gegraben und das Wasser weg geschaufelt. Zum Glück kamen ihnen Verwandte und Nachbarn zu Hilfe, die eine Kette bildeten und das Wasser vom Haus weg schoben. „Wir waren fast zwanzig Personen, da ging schon was“, freuten sich Daniel und Andrea. Erleichterung brachte dann eine starke Pumpe.

Noch am gestrigen Sonntag waren Aufräum- und Säuberungsarbeiten angesagt und auch die Feuerwehr war dabei, die Bräugasse vom Schlamm zu säubern. Bewährt hatte sich bei dem Unwetter eine interne Einsatzzentrale am Feuerwehrhaus, wie Kommandant Rüpl hervorhob. Das Feuerwehrhaus als Zentrale wurde zum Anlauf- und Koordinationspunkt, wo die Fäden zusammenlaufen. Immerhin waren im Laufe des Abends 90 Personen im Einsatz.