Haardorf und Mühlham

Auch die Biene will es nun wärmer

Osterhofen und Umgebung – Donau-Anzeiger –  Fr., 30.04.2021

Was ist los im Stock? Das Auf und Ab des Aprilwetters bremst die Emsigkeit der Tiere ein

Bienen drängen sich vor dem Flugloch, nachdem sie vom Sammeln von Pollen und Nektar zurückkommen. Fotos: Rolf Schwinger

Von Rolf Schwinger Haardorf.

Die Natur ist erwacht. Schlehen, Pfirsich- und Kirschbäume blühen schon. Zeit, auch für die Biene in den Arbeitsmodus zu kommen. Jetzt beginnt die Zeit für das Sammeln von Nektar. Allerdings war das Frühjahr in diesem Jahr, mit dem Wechsel von Warm- und Kaltperioden, nicht ideal für die Entwicklung der fleißigen Insekten. Was tut sich gerade im Bienenstock? Der Osterhofener Anzeiger hat Imker Hans Folgner über die Schulter geblickt. Das Aprilwetter vermieste nicht nur dem Menschen die Frühlingsgefühle. Auch die Bienen hatten unter dem Wechselwetter gehörig zu leiden. Die Eiablage wurde immer wieder unterbrochen, sodass sich die Bienenvölker noch nicht gut entwickeln konnten. „Im vergleichbaren Zeitraum des vergangenen Jahres schwärmten schon die ersten Völker“, sagt dazu Imker Hans Folgner. Solange es in den Nächten noch kalt ist, haben die Blüten keinen bis wenig Nektar als Nahrung für die Bienen. „Deshalb war es noch bis in den April hinein notwendig, zu füttern.“ Wissen ist gut – Kontrolle ist noch besser An einem warmen Frühlingstag ist es Zeit, für den Imker in die Beute zu schauen. Der Imker kontrolliert ob die Königin fleißig Eier legt, wie viel Brut verdeckelt ist, ob noch freie Waben für den zu sammelnden Honig vorhanden sind. Es ist auch Zeit einen Drohnenrahmen in die Beute einzuhängen. Fleißig fliegen die Flugbienen aus, um Pollen oder Nektar zu sammeln und um anschließend mit „Pollenhöschen“ wieder zurückzukommen. Beim Besuch von einer Blüte zur nächsten kommt es zur Pollenübertragung, somit zur Bestäubung. Pollen sind vor allem Nahrung für die Brut. Blütenpollen haben einen hohen Gehalt an essenziellen Aminosäuren, Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen. Sie sind ein Kräftigungsmittel, das zur Erholung nach einer Krankheit geeignet ist. Aber die Pollen können beim Menschen allergische Reaktionen auslösen, davon können alle ein jährlich wiederkehrendes Lied singen, die mit geschwollenen Augen, laufender Nase und Juckreiz zu kämpfen haben. Aber durch den Verzehr von Pollen aus heimischer Herkunft kann das Immunsystem desensibilisiert werden. Pollen stärken die Abwehrkräfte und können sich positiv auf Verdauung und Stimmung auswirken. „Trotzdem sollen sie nicht als Wundermittel gesehen werden, weil noch ausreichende wissenschaftliche Erkenntnisse fehlen“, merkt der Experte an. Nun heißt es den Schwarmtrieb eindämmen Abhängig von der Völkerstärke wird nun auf die Brutkästen der Honigraum aufgesetzt. Der erfahrene, passionierte Imker Hans Folgner weiß, dass dadurch der Schwarmtrieb der Bienen verhindert werden kann. Durch den neuen Arbeitsbereich haben sie durch den Bau von Honigwaben neue Aufgaben. Hier wird dann Honig eingelagert, den der Imker als Frühlingsblütenhonig ausschleudert. Für den Sommer besteht die Hoffnung, dass der Wald im Sommer „honigt“. Das ergibt den dunklen Waldhonig. Dieser ist nicht als Winterfutter für die Bienen geeignet. Jeder Honigkenner schätzt die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen der wertvollen Süßigkeit. Folgner hofft nun, dass es während der Frühlingsblüte nicht mehr kalt wird, damit sich die Bienenvölker gut entwickeln können und reichlich Nektar eintragen können.

 

 

 

 

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