Osterhofen und Umgebung – Donau-Anzeiger – Mo. 03.05.2021
Jahrtag der Krieger-, Soldaten- und Reservistengemeinschaft in abgespeckter Coronaform
Pfarrer Werner Eckstein segnet das Kriegerdenkmal. Das Gedenken musste coronakonform stattfinden. Fotos: Rolf Schwinger
Haardorf. (rs) Vielerorts werden sie abgesagt, der Krieger-, Soldaten- und Reservistenverein Haardorf und Umgebung hielt jedoch seinen traditionellen Jahrtag am 1. Mai ab – natürlich coronakonform. Im Rahmen des Sonntagsgottesdienstes wurde der gefallenen und vermissten Kameraden beider Weltkriege gedacht. Einen Bezug stellte schon das Eingangslied „Meine Zeit steht in deinen Händen“ her. Pfarrer Werner Eckstein erläuterte das Bild des Weinstocks in der Statio. Lange Zeit während der Winterruhe und noch im kalten Frühling zeige er kein Leben. Erst wenn es wärmer wird, treiben feine Triebe. Weinstock und Reben gehören zusammen, wie Jesus und die Menschen: „Ich bin der Weinstock, ihr die Reben.“ Diesen Gedanken führte Werner Eckstein in der Predigt weiter. Es gebe eine Verbindung zwischen den Verstorbenen und den Lebenden. Jedoch schwinde die unmittelbare Erinnerung mit der Zeit, was auch die Gefallenen und Verstorbenen der Weltkriege betrifft. Die Erinnerung an die Verstorbenen der letzten Jahrzehnte sei viel präsenter. Die Fürbitten, vorgetragen von Martina Brandl, nahmen Bezug auf die Weltkriege, auf die Kriege in dieser Welt und auf die Flüchtenden. Mensch sind nun das Angriffsziel von Viren Zu Beginn seiner Ansprache begrüßte Vorsitzender Adi Schweiger Stadtrat Robert Kröll, Festmutter Martina Brandl, Ehrenmitglied Johann Schröck, Franz Klingerbeck von der Reservistenkameradschaft und die Vertreter der örtlichen Vereine. Adi Schweiger verglich die Coronapandemie, die Bayern und die Welt immer noch fest im Griff hat, mit einer anderen Form von Krieg. Der Mensch sei das Angriffsziel der Viren. „Sie verursachen Einschränkungen, beeinträchtigen die Gesundheit und können zum Tode führen“, so Schweiger. Gegenmittel seien die AHA-Empfehlungen und das Impfen. Diese lebensbedrohende Situation verlange starken Willen und Opferbereitschaft. „Viele Kameraden zogen in den Krieg und wussten auch nicht, ob sie wieder nach Hause kommen. Unsere Pflicht ist es, sich auch noch nach 76 Jahren der Kriegstoten, vermissten und gefallenen Kameraden zu erinnern“, so Schweiger. Die Erinnerung sei oft nur noch vage oder schon erloschen. Ein Innehalten setze ein Zeichen der Verbundenheit, der Solidarität, der Trauer und des Mitgefühls mit denen, die zu Opfern geworden sind. Die Gedenkfeier mahne bewusst, gegen Unrecht und Hass einzustehen. „Wir dürfen nicht gefährliche politische Tendenzen verharmlosen oder ignorieren, dann ist der Weg frei für Gewalt, Terror, Hass und Unfrieden. Es ist wichtig an die Werte Frieden und Freiheit für alle Menschen fest zu halten“, betonte der Vorsitzende. Am Kriegerdenkmal hielten Vertreter der Reservistenkameradschaft die Ehrenwache. Pfarrer Werner Eckstein sprach am Kriegerdenkmal ein Gebet und besprengte es mit Weihwasser zur Erinnerung an die Menschen, die ihre Leben ließen. Für die Krieger- und Soldatenkameradschaft stellte Vorsitzender Adi Schweiger zu Salutschüssen und zum Lied vom guten Kameraden eine bunte Blumenschale ab. Die Zeremonie verfolgten die Gottesdienstbesucher in den Kirchenbänken.