Haardorf und Mühlham

Richtiges Verhalten bei Schockanrufen

PNP Osterhofener Zeitung 19.07.2023

Präventionsbeauftragter der PI Plattling informiert Seniorenclub Haardorf

Haardorf. Immer wieder wird von erfolgreichen Betrugsfällen in den Medien berichtet. Deshalb war es der Wunsch der Mitglieder des Seniorenclubs, sich von kompetenter Stelle informieren zu lassen. Diese Aufgabe übernahm Polizeihauptkommissar und Präventionsbeauftrager Philipp Frühauf von der Polizeidienststelle Plattling.
Die Trickbetrüger rufen bevorzugt Senioren an. Sie geben sich als angebliche Polizisten, Bankangestellte, Stromableser, Handwerker, Mitarbeiter von Gerichten oder Verwandte aus, erklärte Frühauf den Senioren. Dem Einfallsreichtum sind keine Grenzen gesetzt. In allen Fällen geht es nur darum, von den Angerufenen Bargeld oder andere Wertgegenstände zu ergaunern.
Durch Schockanrufe werden die Angerufenen in eine Stress-Situation versetzt. Trotzdem sollte man erst einmal „durchatmen“ und versuchen Ruhe zu bewahren, ist der Tipp des Präventionsbeauftragten. Die Betrüger sind in Call-Centern im Ausland – oft in der Türkei, Russland oder Afrika – tätig und selektieren mit Hilfe von Computern gezielt Telefonnummern. So sind kurze Nummern von Interesse, aber auch der Vorname spielt eine Rolle. Erst wenn abgehoben wird, übernimmt ein geschulter Betrüger das Telefonat.
Der Betrüger hat von seinem Gesprächspartner keine Informationen. Durch erhebliche Unterdrucksetzung gibt der Angerufene aber persönliche Informationen preis. Bei geringstem Verdacht sollte man einfach auflegen. Dies ist keine Unhöflichkeit, sondern ein gesundes Misstrauen und Eigenschutz. Viele lassen sich in ein Gespräch verwickeln, weil sie einsam sind, keine Bezugspersonen haben oder Freude an einer Unterhaltung haben. Frühauf betonte, dass die Polizei niemals mit der bekannten Nummer 110 anruft, kein Bargeld oder Wertgegenstände abholt, Geldüberweisungen oder Gebührenzahlungen fordert.
Den Zuhörern zeigte der Polizeibeamte Vorsichtsmaßnahmen auf: Bei Verdacht sollte man bei einer Vertrauensperson, Verwandten, Nachbarn oder Bekannten anrufen. Auch die Polizei ist immer bereit, Auskünfte zu erteilen, zu informieren, zu helfen, aber auch zu beruhigen. Niemals sollte man am Telefon Persönliches preisgeben. Auch auf das Wort „Ja“ sollte man verzichten. Bei unbekannten Nummern sich nicht mit Namen melden. Ein „Hallo“ reicht. Zu den Vorsichtsmaßnahmen gehört auch, zuhause keine größeren Geldbeträge aufzubewahren, niemand Unbekannten ins Haus zu lassen, den Verfügungsrahmen bei der Bank zu begrenzen oder Passwörter im Computer zu speichern. Bei Geldüberweisungen ins Ausland ist eine Nachverfolgung nicht mehr möglich, da dubiose und unseriöse Banken außerhalb Deutschlands operieren. Viele Besucher stellten zum Abschluss noch Fragen, die Philipp Frühauf kompetent beantwortete. Es bleibt zu wünschen, dass jetzt keiner mehr auf einen Trickbetrug hereinfällt.
Die nächste Veranstaltung des Seniorenclubs ist die 25-Jahr-Feier am Sonntag, 6. August. Sie beginnt mit einem Gottesdienst um 9.45 Uhr in der Pfarrkirche und setzt sich mit dem Mittagessen in der „Alten Schule“ fort. − sr

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