Haardorf und Mühlham

Senioren besuchen Firma Wolf

31.10.2024 PNP Osterhofener Zeitung

Führung durch das Seniorenmodul beim Seniorentag

Haardorf. Seinen monatlichen Seniorentag hat der Seniorenclub diesmal bei der Firma Wolf System in Altenmarkt gehalten. Lena Kellnberger, zuständig für den Bereich Fertighaus, stellte zunächst den größten Arbeitgeber in Osterhofen vor. Hier werden jährlich etwa 3500 Gebäude, 5000 Behälter für Silos und 150 Häuser geplant und fertig gestellt. 1300 Mitarbeiter verarbeiten 85 000 Kubikmeter Holz pro Jahr. Prof. Dr. Horst Kunhardt, Kooperationspartner mit der Technischen Hochschule Deggendorf, erläuterte das Seniorenmodul, das in Fertigbauweise hergestellt wird. Mit dieser Wohnlösung können pflegebedürftige Angehörige nahe bei ihrer Familie im sozialen Umfeld ein selbstbestimmtes Leben führen. Der demografische Wandel bewirke, dass es immer mehr Senioren gebe. In Deutschland gibt es fünf Millionen Pflegebedürftige. Wegen des Fachkräftemangels und den hohen Pflegekosten werden circa 80 Prozent davon von Angehörigen gepflegt. Nur 2,4 Prozent der bestehenden Wohnungen und Häuser sind barrierefrei. Prof. Kunhardt zeigte auf, was ein altersgerechtes Haus bieten sollte. Ein wichtiger Punkt ist die Barrierefreiheit mit stufenlosem Zugang und ebenerdiger Dusche. Eine große Rolle spielt die Sicherheit. Darin eingeschlossen sind Haltegriffe im Bad, rutschfeste Bö- den, Herdüberwachung mit Abschaltautomatik und Lampen zur Sturzerkennung. Eine anpas sungsfähige Rampe erleichtert den Zugang zum Seniorenmodul. Auch an den Komfort ist gedacht. Die Küche, Toilette und Waschbecken sind höhenverstellbar, ein Körperföhn und ein Aufstehbett sind vorhanden, ein benutzerfreundlicher Deckenlifter erleichtert die Arbeit. Da es eine geringe Grundfläche hat, kann es in vertrauter Lage und zur Nähe zur Familie aufgestellt werden. Das Seniorenmodul ist zehn Meter lang und drei Meter breit. Es wird auf Schraubfundamente gestellt und leicht montierbar und wieder abbaubar. Es sind nur Wasser- und Stromanschlüsse notwendig. Durch die IT-Technik wird die Sicherheit und auch die Gesundheit der Bewohner überwacht. In tegriert werden kann eine Schnittstelle zu Pflegedienstleistern und ein Hausnotruf. Viele Firmen haben ihr Wissen mit möglichen Geräten eingebracht. Bürgermeister Thomas Etschmann zeigte zunächst auf, dass es in der Stadt Osterhofen viele Pflegeeinrichtungen gibt. Im ländlichen Bereich fehlen diese. Ein Modell könne ein Seniorenmodul sein, da hier oft größere Grundstü- cke vorhanden sind und dies problemlos aufgestellt werden kann. Er sagte zu, dass die Stadt Hilfestellung bei nötigen Baugenehmigungen geben werde und wenn möglich auch unbürokratisch entscheiden werde. Das Seniorenmodul ist für pflegende Angehörige eine große Unterstützung. Es schloss sich eine Besichtigung des Seniorenmoduls in zwei Gruppen an, die von Prof. Dr. Horst Kunhardt und Lena Kellnberger geführt wurden. Behindertengerechte Bauweise konnte auch im Musterhaus besichtigt werden. Sprecherin Regina Weigl bedankte sich mit kleinen Geschenken bei den Referenten Prof. Horst Kunhardt und Lena Kellnberger. – oz

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