PNP Osterhofener Zeitung Donnerstag, 28. März 2024
Starkbierfest in Haardorf mit Aufführung in zwei Akten
Haardorf. Zum 22. Mal hat sich der Tischkegelclub dem alten Brauch des Starkbierfestes verschrieben – in zwei Akten. Neben der örtlichen Prominenz begrüßte Stefan Weigl besonders den früheren Fastenprediger Pater Hermannus und Ehrenbedienung Erna. Mit seinen Witzen stimmte er die Besucher glänzend auf die Aufführung ein. Alle vorhandenen Plätze waren im Vereinslokal besetzt. Der Mühlhamer Kreisverkehr sowie rote und grüne Traktoren bildeten die Kulisse für den Bauernprotest, der über mindestens 5000 SMS organisiert werden musste. Eine Demonstration ohne Auflagen kann es nicht geben. Stefan Weigl hatte zehn Seiten Vorschriften dabei: Warnweste selbstverständlich, absolutes Alkoholverbot, Einsatzfahrzeuge haben Vorrang. „Ist ein Bierlaster auch ein Einsatzfahrzeug?“ Aber Vorsicht: „Der Bulle vom Berg ist unterwegs!“ So mussten alle Bierflaschen vorm Anderl schnell versteckt werden und beim nächsten Alarm wird die Kinderfeuerwehr von Haardorf und Thundorf ausrücken. Immer wieder wurden die Schauspieler durch Lachen und Klatschen für ihre Pointen unterbrochen und zum nächsten Gag angestachelt. Zwischendurch kam kurz der Zeitungsreporter (Matthias Moser), machte schnell ein Bild und verschwand. Als Auftrag bekommt er mit, von der Bü- rokratie, den Stilllegungen, von den Roten Gebieten und vom Hö- festerben zu berichten. Natürlich erfuhr man auch, dass beim Opa der Hühnerstall zusammengefallen war oder beim Nachbarn die toten Hühner abgeholt werden mussten. Beim Wirt war der Meterstab vom Schmied zu kurz, sodass der Eisenträger verlängert werden musste. Als die Traktoren beim Wirt in den Hof fahren, bekommen sie von der Wirtin (Stefan Weigl) ein paar „Kurze“. „Gams“, dargestellt von Josef (Pepe) Weigl, schimpfte, dass die Straßen abgesperrt seien, da er zur Arbeit bei der BMW müsse, um Elektrotraktoren zu bauen. Zum Abschluss des ersten Aktes kam der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Thomas Wagner). Natürlich gibt es wieder eine Anspielung auf seinen Bruder mit Aktentasche: Statt der Rede befand sich darin das Pamphlet „seines Bruders“ aus der Schulzeit. Vorhang auf zum zweiten Teil: Die Moderation hat Tilman Schö- berl (Mike Wagner) für den Auftritt der Großen aus der Weltpolitik übernommen. Er hieß Ricarda Lang (Christian Knöckl) herzlich willkommen. Aus dem Chat stellte die Assistentin (Markus Knöckl) eine Frage: „Was ist seltener als ein Sechser im Lotto?“ Da Ricarda die Antwort nicht wusste, beantwortete die Assistentin selbst: „Ein Grüner mit Berufsausbildung!“ Auch Außenministerin AnnaLena Baerbock (Thomas Wagner) fand von ihrer Reise aus dem Amazonas-Gebiet nach Haardorf. Sie wunderte sich, dass die Bauern ihr am Mühlhamer Keller den Weg versperrten. Auch Robert Habeck hatte Probleme anzulanden. Als Höhepunkt kam Ministerpräsident Markus Söder (Thomas Wagner). Wenn man meint, alles sei gut in Haardorf, so ist dem nicht so: Nach dem Sterben des Frauenbundes, hat nun auch der KSV Probleme. Adi Schweiger (Christoph Gögl) trat als kommissarischer Vorsitzender auf. „Thomas ist nun dritter Vorsitzender. Warum nicht gleich erster?“, fragte er. Auch bei der Spielvereinigung fehlt es an Nachwuchs. Die alten Jungen werden immer älter. Und von den Alten kommt keiner ins Training. Die große Politik gibt immer klug ihren „Senf“ dazu. Bei der Frauengemeinschaft mit Claudia Unverdorben (Josef (Pepe) Weigl) ist die Frauenquote kein Thema. Zum Schluss stellte sich der Tischkegelverein als der Champion aller Vereine dar: Als höchste Auszeichnung verlieh Markus Söder den bayerischen Verdienstorden des Freistaates Bayern an die Verantwortlichen des Vereins. So ist es nun offiziell, dass der TKC der beste Verein in ganz Bayern ist. Zur Hochform liefen alle Darsteller auf. Ihnen gelang es mit viel Insiderwissen, einen wichtigen Beitrag für die Dorfgemeinschaft auf die Beine zu stellen. Für Maske und Arbeit im Hintergrund brachten sich Beate Knöckl und Andrea Wagner ein. Der Text wurde von der ganzen Vorstandschaft in Gemeinschaftsarbeit erstellt. Die Besucher spendeten lange Applaus und riefen „Bravo! Bravo!“ Sehr lange blieben die Zuhörer noch sitzen und freuten sich, dass sie erwähnt wurden – oder auch nicht. – sr