Quelle: Mediengruppe Attenkofer, Ausgabe Donau-Anzeiger vom Montag, 27.10.2025. Autor Rolf Schwinger
UVV-Schulung in Haardorf: Robert Majunke gab Feuerwehrleuten praxisnahe Einblicke

Die Teilnehmer der Feuerwehren aus Haardorf, Niedermünchsdorf, Thundorf und Aicha zusammen mit Robert Majunke vor der Gasdruckregelanlage. Fotos: Rolf Schwinger
Haardorf. (rs) Eine gemeinsame UVV-Schulung (Unfallverhütungsvorschriften) der Feuerwehren aus Aicha a. d. Donau, Thundorf, Niedermünchsdorf und Haardorf begann direkt an der Gasdruckregelanlage am Mühlhamer Kreisverkehr.
Eingeladen hatte Robert Majunke, Betriebsstellenleiter des Regionalcenters Nord der Energienetze Bayern (ENB), zu einer Informationsveranstaltung, die das Ziel hatte, das Verständnis und die Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren und dem Gasversorger zu vertiefen. Majunke führte die Teilnehmer zunächst in die Gasdruckregelanlage ein. Von hier aus werden die Leitungen nach Osterhofen, ins Gewerbegebiet und nach Thundorf gesteuert. Bei einem Gasaustritt können die Leitungen zentral abgesperrt werden. Er wies darauf hin, dass Erdgasleitungen nicht immer gelb sind – sie können auch schwarz sein.
Im Anschluss folgte der theoretische Teil der Schulung im Vereinslokal Knöckl. Majunke erklärte die Eigenschaften des Erdgases: Es ist farb- und geruchlos, ungiftig, leichter als Luft und brennbar. Damit austretendes Gas frühzeitig erkannt werden kann, wird von den Netzbetreibern ein Geruchsstoff beigemischt, der dem Gas einen unverwechselbaren, durchdringenden Geruch verleiht. Hauptbestandteil des Erdgases ist Methan (95 bis 98 Prozent), der Zündbereich liegt bei einem Volumenanteil zwischen 4,1 und 16,5 Prozent.
Bei Gasgeruch ist sofort die Feuerwehr über 112 zu alarmieren, betonte Majunke. Gebäude dürfen aufgrund der Explosionsgefahr nicht betreten werden. Schon kleine Zündquellen – wie Lichtschalter, Türklingeln, Handys, Schlüsselbunde oder sogar synthetische Pullover – können eine Explosion auslösen. Die Einsatzleitung liegt stets beim örtlichen Kommandanten, während die Fachkräfte des Gasversorgers beratend zur Seite stehen.
Monatlich aus der Luft kontrolliert
Zur Überwachung der Hochdruckleitungen werden die Trassen monatlich aus der Luft kontrolliert. Außerdem stellt die ENB bei Baumaßnahmen jedermann aktuelle Leitungspläne zur Verfügung, die telefonisch oder online angefordert werden können. Im Ernstfall können Sektorenabsperrungen durchgeführt werden.
Jeder Hausanschluss verfügt zudem über eine eigene Absperrvorrichtung. Sollte es bei Baggerarbeiten zu einem Gasaustritt kommen, ist eine weiträumige Absperrung bis zu 500 Meter erforderlich. Ein brennendes Gasleck sollte nicht gelöscht, sondern der Bereich nur geräumt werden. Nur wenn Menschenleben in Gefahr sind, kann ein Pulverlöscher durch Sauerstoffentzug eingesetzt werden. Wasser hingegen habe lediglich eine kühlende Wirkung.
Majunke appellierte, Gasgeräte regelmäßig durch Fachpersonal prüfen zu lassen, um Störungen und Gefahren vorzubeugen. Vom Netzbetreiber kann zudem die Broschüre „Erdgas mit Sicherheit!“ mit einer Checkliste für die Hausschau angefordert werden.
Zum Abschluss bedankte sich Kommandant Robert Kröll von der gastgebenden Feuerwehr Haardorf bei Robert Majunke mit einem kleinen Präsent für die praxisnahen und wertvollen Informationen zum richtigen Verhalten bei Gasnotfällen.