Haardorf und Mühlham

Presseberichte

Landkreis muss nach Flut Brücken erneuern

Osterhofener Zeitung 19.07.2013

Bauwerke in Mühlham und bei Maxmühle werden 2014 neu errichtet

Brücke Mühlham

Osterhofen/Deggendorf. Nach dem Hochwasser müssen zwei Brücken neu gebaut werden: über den Haardorfer Mühlbach in Mühlham sowie über den Mühlbach bei Maxmühle. Der Bauausschuss des Landkreises sprach sich gestern einstimmig dafür aus. Während der Flutkatastrophe war die Brücke in Mühlham überflutet. Als das Wasser wieder abgelaufen war, zeigten sich deutliche Schäden. Wie Bausachgebietsleiter Rudolf Hahn erläuterte, sind an den Widerlagerflügeln grobe Risse und auch Verkantungen erkennbar. So wies es aussieht, haben die Wassermassen die Brücke in Strömungsrichtung verschoben und vielleicht sogar verdreht. Allgemein beurteilt die Bauabteilung den Zustand der Brücke als kritisch bis ungenügend. Die Tonnage wurde auf 7,5 Tonnen, die Geschwindigkeit auf 20 km/h beschränkt. Ein Neubau ist unumgänglich und nach Rücksprache mit der Regierung auch am wirtschaftlichsten. Die Höhe der Förderung steht noch nicht genau fest, dürfte aber bei etwa 70 Prozent für den geschätzt 400 000 Euro teuren Neubau liegen. Gebaut werden soll 2014. Die Planungskosten belaufen sich auf rund 40 000 Euro. Kreisrat Horst Eckl (FW) brachte ins Gespräch, die neue Brücke mit Schienen auszurüsten, in die im Hochwasserfall Bohlen eingesetzt werden könnten. Dadurch ließe sich das Hochwasser mit großen Pumpen abpumpen, so Eckls Vorschlag als Übergangslösung bis zum Neubau des Schöpfwerks, der ja noch fünf bis zehn Jahre auf sich warten lasse. Doch wie Landrat Christian Bernreiter informierte gebe es die konkrete Zusage, dass 2014 das Planfeststellungsverfahren für die Hochwasserschutzmaßnahmen in diesem Bereich eingeleitet werde: „Und 2015 wird gebaut.“ Nichtsdestotrotz werde man den Vorschlag Eckls mit den Experten des Wasserwirtschaftsamts besprechen. Laut Hahn stehe auch im Raum, die Straßenführung im Zuge des Brückenneubaus zu ändern. Ebenfalls im kommenden Jahr soll die Brücke an der DEG 18 über den Mühlbach bei Maxmühle neu gebaut werden. Dort gibt es zwar keine direkten Hochwasserschäden, die Kreisstraße ist aber die Hauptzufahrt für die Bauarbeiten, wenn im Bereich der Isarmündung die neuen Hochwasserschutzanlagen entstehen. Große Mengen an Baumaterial sowie schwere Geräte müssen dann an- und abtransportiert werden – und müssten auch die auf neun Tonnen beschränkte Brücke passieren. Deshalb wird ein Ausbau als zwingend erforderlich beachtet. Aus eigenem Interesse erklärte sich das Wasserwirtschaftsamt bereit, die Planungskosten für den Brückenneubau bis zu einer Höhe von 40 000 Euro zu übernehmen. Die Kosten für den Neubau werden auf 350 000 Euro für den Landkreis geschätzt, für die eine Förderung von 70 bis 80 Prozent erwartet werden, da es sich um eine erhöhte Belastung durch den Bau von Wasserschutzmaßnahmen handelt. – wet

Brücke Hochwasser

Drei Tage für den guten Zweck

Osterhofener Zeitung 18.06.2013

 Jugendliche Katholiken setzen sich in der 72-Stunden-Aktion für Hochwassergeschädigte und Senioren ein

72KJG

Osterhofen. „Euch schickt der Himmel“ ist an diesem Wochenende von vielen Hausbesitzern in den überfluteten Gebieten in der Gegend zu hören. Geschenke des Himmels sollten die Jugendlichen auch sein, die am Wochenende unter dem Motto „Uns schickt der Himmel“ an der deutschlandweiten 72-Stunden- Aktion des Bundes der deutschen katholischen Jugend (BDKJ) teilgenommen haben. In der Region haben viele Jugendliche dieses Motto besonders beherzigt und den Opfern des Hochwassers geholfen, die Schäden zu beseitigen. Drei Tage lang setzten sich Kinder und Jugendliche für einen guten Zweck ein. Einige der Gruppen aus dem Dekanat Osterhofen hatten ihre eigentlichen Projekte kurzfristig abgesagt, um stattdessen bei den dringend notwendigen Aufräumarbeiten in den Hochwassergebieten zu helfen. Von Freitag bis Sonntag waren die Katholische Jugendgemeinde Haardorf und die Landjugend Schaufling in Fischerdorf und haben dort mit angepackt. Estrich entfernen, Schlamm schaufeln, Wohnräume putzen: Zu tun gab es genug. Für die betroffenen Menschen in Fischerdorf war aber nicht nur die praktische Hilfe der Jugendlichen willkommen. „Man hat gesehen, dass es den Menschen gut getan hat, dass so viele junge Leute da waren und angepackt haben“, sagt Michaela Seiler, Jugendseelsorgerin im kirchlichen Jugendbüro Osterhofen. Und auch der katholische Nachwuchs habe selbst gesagt, wie schön es sei, etwas so Sinnvolles zu tun und zu spüren, dass die Hilfe benötigt werde. Auch in Niederalteich waren zwei Ministranten-Gruppen aus Niederalteich und Schaufling: Sie haben aufgeräumt oder sind von Haus zu Haus gegangen und haben gefragt, wer noch Hilfe benötigt. Bürgermeister Josef Thalhammer, der bei der Aktion der Jugendlichen dabei war, zeigte sich gerührt von der „himmlischen Hilfe“ und lobte das Engagement der jungen Leute. „Die Kinder haben sogar versucht, die Erwachsenen zu trösten“, weiß Michaela Seiler. Die Landjugend Iggensbach hatte eigentlich ein Sommerfest für und mit den Asylbewerbern aus Iggensbach geplant. Nachdem der Nachbarort Winzer aber vom Hochwasser betroffen war, haben sich die jungen Leute entschlossen, zusammen mit den Asylsuchenden dort bei den Aufräumarbeiten zu helfen. Pfarrer Richard Simon aus Winzer hat den Kontakt zu den Betroffenen hergestellt, den Rest haben die Jugendlichen und die Asylbewerber erledigt. Michaela Seiler konnte sich beim Besuch der Gruppe selbst ein Bild machen von der tatkräftigen Aktion und der guten Stimmung: „Alle haben toll zusammen gearbeitet und viel gelacht“, schildert sie. Auch beim Projekt der Kolpingjugend Osterhofen ging es darum, für andere Menschen da zu sein. Die Gruppe hatte im Altenheim St. Antonius am Samstag einen schönen Tag für die Senioren geplant: Es gab Musik, Sketche, ein Mittagessen und am Nachmittag machten die Jugendlichen mit den Senioren einen Ausflug in den Park und aßen zusammen Eis. „Die Aktion ist gut angekommen“, sagt Michaela Seiler. Besonders schön hätten es die Jugendlichen gefunden, den Älteren eine Freude zu machen. Sich gegenseitig eine Freude zu machen und sich kennenzulernen, war auch das Ziel in Aholming: Die Landjugend lud Jugendliche aus der Slowakei ein (siehe unten). „Die Gruppen haben sich wirklich ins Zeug gelegt“, freut sich Michaela Seiler. Gerade die Kombination aus Spaß und etwas Sinnvolles zu tun habe die Aktion nach Rückmeldung der Jugendlichen so erfolgreich gemacht. Seiler lobt die Unterstützung der Gemeinden. „Überall haben die Jugendlichen Verpflegung bekommen und eine gute Zusammenarbeit erfahren.“ Aus dem Dekanat Osterhofen fuhren am Sonntag Busse zur Abschlussveranstaltung nach Röhrnbach. Viele junge Leute aus der Diözese Passau waren gekommen, um bei einem Gottesdienst und einer Feier mit drei Bands ihre gelungenen Aktionen zu feiern. – cts