Haardorf und Mühlham

2 Dörfer eine Gemeinschaft

Für Frieden und Freiheit

27.11.2024 PNP Osterhofener Zeitung

Gedenksteine sind Mahnrufe der Kriegsopfer: Dörfer begehen Volkstrauertag

Von Adi Schweiger

In Niedermünchsdorf wurde am Buß- und Bettag von Domkapitular und Stadtpfarrer Christian Altmannsperger im Beisein der Dorfgemeinschaft, der örtlichen Feuerwehr sowie der Krieger-, Soldaten- und Reservistenkameradschaft Haardorf zelebriert. In seinen einführenden Gedanken zum Gottesdienst widmete sich der Geistliche der würdigen Erinnerung an die Millionen von Kriegsopfern und dem daraus erwachsenen Leid der Hinterbliebenen, die durch grausame Gewalt und Terror zu Opfern wurden. Stadtrat Robert Kröll hob in seiner Ansprache das sinnlose Leid und den Tod der Millionen während und nach den beiden Weltkriegen hervor – Lehren, die heute oft ungehört scheinen. Mit Russlands Annexion von Teilen der Ukraine, dem Nahostkonflikt zwischen Israel und den islamistischen Hisbollah-Milizen sowie anderen kriegerischen Konflikten verbreiteten sich Terror, Gewalt und Angst zunehmend weltweit. Die daraus resultierende, beispiellose Völkerwanderung scheint kein Ende zu nehmen. Die Hoffnung auf Frieden, die Verteidigung der Demokratie und die Abkehr von radikalen Gedankengängen erfordern dringend tragfähige Lösungen, doch die Sorgen darüber wachsen – nicht zuletzt, da sich die politische Lage in Deutschland als wenig stabil erweist. Ideologische Interessen seien in dieser Zeit fehl am Platz, resümierte Kröll. Die Hoffnung auf eine Menschheit, die sich dem Frieden und seinen Anliegen verschreibt, sei ein Wunschdenken, das jedoch volle Unterstützung benötige. Es verlange ein uneingeschränktes Miteinander in Europa. Zum Zeichen der Verbundenheit mit den Kriegsopfern legte Kröll am Mahnmal eine Gedenkschale nieder.

In Erinnerung an die Gefallenen der Kriege

PNP Osterhofener Zeitung 21.11.2024

Beim Volkstrauertag hielt Stadtrat Robert Kröll eine Rede am Kriegerdenkmal

Haardorf. In der Pfarrkirche St. Martin hat Pater Basilius Welscher OSB den Gottesdienst für die gefallenen und vermissten Soldaten beider Weltkriege gehalten. Die Ansprache zum Gedenkakt hielt in Vertretung der Stadt Osterhofen Stadtrat Robert Kröll. „Obwohl wir uns seit über 70 Jahren an die Opfer der Weltkriege erinnern und mahnen, ist das Leben in Europa und in der Welt von vielen Kriegen geprägt. Vor 35 Jahren fiel die Berliner Mauer“, sagte er und wies darauf hin, dass dies damals die Hoffnung für viele auf ein besseres, von Frieden geprägtes Leben in Europa und der Welt bedeutete. Die Situation heute sei eine andere. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, der Krieg in Palästina mit den Akteuren Hamas, Hisbollah, Iran und Israel und der Krieg im Jemen bringen Terror, Gewalt und Leid zu den Menschen. Über hundert Millionen Menschen seien weltweit auf der Flucht. Die einzige Antwort, um angeblich Frieden und Demokratie zu verteidigen, sei, immer mehr Waffen zu liefern und Grenzzäune zu errichten. „Die Gier nach Geld und Macht scheint ungebrochen. Dazu schart der russische Präsident Putin befreundete Staaten um sich und fordert eine „neue“ Weltordnung. Auch die Wahl von Trump zum neuen Präsidenten von Amerika lässt keine Zuversicht aufkommen“, so Robert Kröll. Die Hoffnung auf Frieden schlummere in allen. Jeder könne dazu seinen Beitrag leisten. „Wir brauchen mehr Friedensstifter und keine Kriegstreiber. Nur gemeinsam sind wir stark. Wir dürfen uns nicht von rechten und linken Gruppierungen in die Irre führen lassen. Den europäischen Gedanken müssen wir leben und in die Welt tragen. Dies ist auch ein Kampf, aber ein Kampf für eine bessere, friedlichere Welt. Wir müssen lernen, dass Krieg und Terror niemals eine Lösung sein kann.“ Am Kriegerdenkmal sprach Pater Basilius ein Gebet und das Vaterunser. Anschließend besprengte er die Mahnstätte und die Gläubigen mit Weihwasser. Stadtrat Robert Kröll stellte im Namen der Stadt mit dem Vorsitzenden des KSV Thomas Brandl eine Schale ab. Sie solle als Zeichen zum Bekenntnis zu Frieden, Freiheit und Demokratie, zu einer Zukunft ohne Krieg und Terror, als Mahnung und Verbundenheit all der Toten von Krieg und Terror, zur Erinnerung an die toten und vermissten Kameraden der Ortschaft dienen. Während der Kirchenchor das Lied vom „Guten Kameraden“ sang, senkten sich die Fahnen des Krieger- und Soldatenvereins und der Freiwilligen Feuerwehr als Ehrbezeugung. Rolf Schwinger sprach den Dank an die Ehrenwache der Reservistenkameradschaft mit Josef und Günther Zauner, Hans Dorfmeister und Josef Ammerseder sowie allen Teilnehmern aus. Bei den Fürbitten wurden die Namen aller gefallenen und vermissten Soldaten verlesen.

Senioren besuchen Firma Wolf

31.10.2024 PNP Osterhofener Zeitung

Führung durch das Seniorenmodul beim Seniorentag

Haardorf. Seinen monatlichen Seniorentag hat der Seniorenclub diesmal bei der Firma Wolf System in Altenmarkt gehalten. Lena Kellnberger, zuständig für den Bereich Fertighaus, stellte zunächst den größten Arbeitgeber in Osterhofen vor. Hier werden jährlich etwa 3500 Gebäude, 5000 Behälter für Silos und 150 Häuser geplant und fertig gestellt. 1300 Mitarbeiter verarbeiten 85 000 Kubikmeter Holz pro Jahr. Prof. Dr. Horst Kunhardt, Kooperationspartner mit der Technischen Hochschule Deggendorf, erläuterte das Seniorenmodul, das in Fertigbauweise hergestellt wird. Mit dieser Wohnlösung können pflegebedürftige Angehörige nahe bei ihrer Familie im sozialen Umfeld ein selbstbestimmtes Leben führen. Der demografische Wandel bewirke, dass es immer mehr Senioren gebe. In Deutschland gibt es fünf Millionen Pflegebedürftige. Wegen des Fachkräftemangels und den hohen Pflegekosten werden circa 80 Prozent davon von Angehörigen gepflegt. Nur 2,4 Prozent der bestehenden Wohnungen und Häuser sind barrierefrei. Prof. Kunhardt zeigte auf, was ein altersgerechtes Haus bieten sollte. Ein wichtiger Punkt ist die Barrierefreiheit mit stufenlosem Zugang und ebenerdiger Dusche. Eine große Rolle spielt die Sicherheit. Darin eingeschlossen sind Haltegriffe im Bad, rutschfeste Bö- den, Herdüberwachung mit Abschaltautomatik und Lampen zur Sturzerkennung. Eine anpas sungsfähige Rampe erleichtert den Zugang zum Seniorenmodul. Auch an den Komfort ist gedacht. Die Küche, Toilette und Waschbecken sind höhenverstellbar, ein Körperföhn und ein Aufstehbett sind vorhanden, ein benutzerfreundlicher Deckenlifter erleichtert die Arbeit. Da es eine geringe Grundfläche hat, kann es in vertrauter Lage und zur Nähe zur Familie aufgestellt werden. Das Seniorenmodul ist zehn Meter lang und drei Meter breit. Es wird auf Schraubfundamente gestellt und leicht montierbar und wieder abbaubar. Es sind nur Wasser- und Stromanschlüsse notwendig. Durch die IT-Technik wird die Sicherheit und auch die Gesundheit der Bewohner überwacht. In tegriert werden kann eine Schnittstelle zu Pflegedienstleistern und ein Hausnotruf. Viele Firmen haben ihr Wissen mit möglichen Geräten eingebracht. Bürgermeister Thomas Etschmann zeigte zunächst auf, dass es in der Stadt Osterhofen viele Pflegeeinrichtungen gibt. Im ländlichen Bereich fehlen diese. Ein Modell könne ein Seniorenmodul sein, da hier oft größere Grundstü- cke vorhanden sind und dies problemlos aufgestellt werden kann. Er sagte zu, dass die Stadt Hilfestellung bei nötigen Baugenehmigungen geben werde und wenn möglich auch unbürokratisch entscheiden werde. Das Seniorenmodul ist für pflegende Angehörige eine große Unterstützung. Es schloss sich eine Besichtigung des Seniorenmoduls in zwei Gruppen an, die von Prof. Dr. Horst Kunhardt und Lena Kellnberger geführt wurden. Behindertengerechte Bauweise konnte auch im Musterhaus besichtigt werden. Sprecherin Regina Weigl bedankte sich mit kleinen Geschenken bei den Referenten Prof. Horst Kunhardt und Lena Kellnberger. – oz