Haardorf und Mühlham

2 Dörfer eine Gemeinschaft

Wenn die Glocken schweigen

Osterhofen und Umgebung – Osterhofener Anzeiger – Dienstag, 19.04.2022

 

Christlichen Traditionen werden aufrechterhalten

Ministrantinnen und Ministranten ratschen vor den Arkaden auf dem Kreuzberg. Foto: Rolf Schwinger

Haardorf. (rs) Der Gründonnerstag, auch Hoher Donnerstag genannt, ist der fünfte Tag der Karwoche. An ihn gedenken die Gläubigen des letzten Abendmahls Jesu mit den zwölf Aposteln am Vorabend der Kreuzigung. Im Gottesdienst schweigen die Orgel und die Glocken nach dem Gloria, um auf das Leiden des Herrn hinzuweisen. Im Volksmund spricht man davon, dass die Glocken nach Rom flögen. Am Gründonnerstag erhielten die Christen den Auftrag, die Barmherzigkeit Gottes in die Welt hinauszutragen. Am Ende des Gottesdienstes wurde von Kaplan Matthias Zellner das Allerheiligste dem Tabernakel entnommen und zum Heiligen Grab auf den Kreuzberg getragen. Als äußeres Zeichen, dass der Hauptaltar nun leer ist, wurde er entblößt und die Kerzen gelöscht. Die Herkunft des Namens „Gründonnerstag“ ist nicht geklärt. Eine Herleitung spricht vom „greinen“, weinen. Im vierten Jahrhundert war dies ein kirchlicher Freudentag, da die Exkommunizierten wieder zur Kommunion zugelassen waren. Die Aufgaben der Kirchenglocken übernahmen die Ministrantinnen und Ministranten mit ihren Ratschen. Schon zum Tag anläuten gingen sie damit durch Haardorf, Mühlham und Niedermünchsdorf. Am Karsamstag zogen die Messdiener von Haus zu Haus, um sich ein „rotes Ei“ zu erbitten. Der Feiertag, Karfreitag, gilt dem Gedenken an die Kreuzigung Jesu mit Leiden und Sterben. Es ist ein Tag der Besinnlichkeit und der Buße. Man gedenkt dem Leidensweg und dem Sterben Jesu. Der Karfreitag ist ein strenger Fast- und Abstinenztag. Zur Todesstunde versammelten sich die Christen zur Karfreitagsliturgie unter der Leitung von Diakon Jürgen Zacher in der Kreuzbergkirche. Das Johannes-evangelium mit der Leidensgeschichte, die großen Fürbitten, die Kreuzverehrung und die Kommunionfeier bildeten den Gebetsrahmen. Das mit violettem Tuch verhüllte Kreuz wird enthüllt, bevor die Gläubigen das Kreuz mit einer Kniebeuge verehren. Anschließend war noch die Möglichkeit, am Heiligen Grab seine Anliegen vorzutragen und zu beten. Den Lektorendienst übernahmen Julia Donnerbauer und Markus Knöckl von den Jugendlichen.

 

„Die Liebe hat gesiegt“

Osterhofen und Umgebung – Osterhofener Anzeiger – Dienstag, 19.04.2022

Feier der Osternacht auf dem Kreuzberg und in der Pfarrkirche Sankt Martin

Pater Kuriakose segnet die Osterkerze, die am Osterfeuer entfacht wird. Fotos: Rolf Schwinger

 

Haardorf. (rs) Die Osternacht begann in der Pfarrei Haardorf-Mühlham auf dem Kreuzberg mit dem Entfachen des Osterfeuers, das Pfarrvikar Pater Kuriakose segnete. Diakon Rainer Breinbauer entzündete daran die Osterkerze. Deren Flamme wurde an die mitgebrachten Kerzen der Gläubigen weitergegeben, um das Licht in das Dorf und in die Welt hinauszutragen. Voran das Kreuz, zogen die Christen in einem langen Kirchenzug zur Pfarrkirche St. Martin. Dem liturgischen Dienst gehörten acht Ministrantinnen und Ministranten an. Beim Einzug in die Kirche hielt man dreimal für den Ruf „Lumen Christi“ – Licht von Jesus – an, den Diakon Rainer Breinbauer anstimmte. Darauf trug er das „Exultet“, das große Osterlob in der Kirche vor. Die Gläubigen feiern, dass nach einer dunklen Zeit, nach zwei Jahren Corona, etwas Neues beginnt, „denn durch seine Auferstehung hat Jesus den Tod besiegt“, so die Hoffnung auf den Neubeginn. Lektorin Andrea Krenn und Lektor Alois Dorfmeister trugen in der nur von Kerzen erhellten Kirche die Lesungen zur „Schöpfungsgeschichte“ und zum „Durchzug durch das Rote Meer“ aus dem Alten Testament vor. Erst zum Glorias erstrahlte die Pfarrkirche im neuen Licht. Nach dem dreifach gesteigerten österlichen Halleluja wurde das neutestamentliche Evangelium nach Lukas vorgetragen. Die Symbole Licht und Wasser durchziehen diesen Gottesdienst, da Gott der Finsternis das Licht entgegensetzt. Licht und Kerzen ließen die Kirche St. Martin erstrahlen. In der Predigt beleuchtete Pater Kuriakose den Tod. Der Tod zeuge von tiefster Nacht. Es sei schwer, dabei an die Auferstehung zu glauben. Doch Gott habe die Menschen auch im Alten Testament behütet und beschützt. „Neue Kraft und Hoffnung verleiht er nun durch die Auferstehung den Frauen und Jüngern am Grab. Das Leben ändert sich und gibt Mut und Hoffnung. Auferstehung soll jeder Christ im Leben spüren, wie es auch durch die Natur im Frühling geschieht. Ostern wird einem geschenkt. Jesus ist der Auferstandene und lebt mit uns und durch uns“, machte Pater Kuriakose deutlich. Erneuerung des Taufversprechens Durch das Abtauchen der Osterkerze wurde das Taufwasser in der Osternacht gesegnet. Während sich die Gläubigen der Gemeinde zur Tauferneuerung bekannten, wurden sie vom Priester mit dem Weihwasser besprengt. Anschließend begann die Eucharistiefeier. Mit dem feierlichen Segen und dem Halleluja endete die Feier der Osternacht. Alle Herzen waren spürbar erfüllt von der Osterfreude und von neuer Hoffnung und in der Gewissheit, dass das Leben stärker als der Tod ist. Die Liebe hat gesiegt. Die musikalische Gestaltung der Gottesdienste hatte der Kirchenchor unter Leitung von Christian Weigl übernommen. Besonders beeindruckten die österlichen Lieder „Freu dich erlöste Christenheit“ und „Jesus lebt, mit ihm auch ich“. Zum Schluss des Gottesdienstes segnete Pfarrvikar Pater Kuriakose die mitgebrachten Speisen, wie Osterlamm, gefärbte Eier, Salz, Pfeffer, Geselchtes, Kren und Brot. Jugendliche verteilten nach dem Gottesdienst gesegnete Ostereier, die sie in der Gruppenstunde bunt färbten und wünschten allen ein frohes Osterfest.

 

 

Gemeinsam oder „to go“

Osterhofen und Umgebung – Osterhofener Anzeiger – Freitag, 15.04.2022

Im ehemaligen Klassenzimmer ließen sich viele das Fastenessen der Frauengemeinschaft schmecken. Foto: Rolf Schwinger

Haardorf. (rs) Nach dem Gottesdienst am Palmsonntag in der Pfarrkirche St. Martin hielt die Frauengemeinschaft im Jugendheim „Alte Schule“ ein Fastenessen ab. Schon im Vorfeld wurden die Küche und der Saal nach einem Wasserschaden geputzt und neue Vorhänge aufgehängt. Für den einen oder anderen war eine heiße Fastensuppe mit allerlei Gemüse und Würstl als Mahlzeit willkommen. Pfarrer Christian Altmannsperger holte sich die Fastensuppe „to go“, wie manch andere auch. Die Gäste waren aber froh, dass es keinen Braten mit Knödel gab, und verzichteten sogar auf Bier und tranken nur Wasser, um der Fastenzeit gerecht zu werden. Das alte Klassenzimmer war immer gut besetzt. Das Organisationsteam freute sich, dass viele Gäste, jung und alt, gekommen waren, darunter auch Kaplan Matthias Zellner, Kirchenpfleger Johann Weigl und Stadtrat Robert Kröll. Die schmackhafte Suppe wurde von Frauen gekocht und im neuen Geschirr serviert

 

Für das stille Gebet an den Kartagen

Osterhofen und Umgebung – Osterhofener Anzeiger – Donnerstag, 14.04.2022

In der Kreuzbergkirche Haardorf wird in diesem Jahr wieder das Heilige Grab aufgebaut

Haardorf. (rs) Nach zwei Jahren Corona-Pause haben Pfarrangehörige für die Kartage das Heilige Grab in der Kreuzbergkirche wieder aufgebaut. Ende der 1980er Jahre lebte dieser alte Osterbrauch wieder auf. In der Nische des Haupteingangs wurde die Gruft mit dem Leichnam Jesu unter einem durchscheinenden weißen Tuch errichtet. Das Heilige Grab soll um 1770 von Benjamin Schreiter, Hengersberg, errichtet worden sein. An den Kar- und Ostertagen sind die Gläubigen zum stillen Gebet und Verweilen eingeladen. Das Heilige Grab in Jerusalem wird von jeher an vielen Orten nachgeahmt. Es entstanden teilweise große architektonische Anlagen, die oft auch mit figürlichen Darstellungen ausgeschmückt wurden. Später errichtete man in Wandnischen im Kircheninneren reduzierte Anlagen, so wie in Haardorf. Von der Romanik bis zum Barock und Jugendstil entstanden solche Anlagen. Am Gründonnerstag findet in der St. Martin-Kirche um 19 Uhr die Messe vom Letzten Abendmahl statt. Anschließend wird das Allerheiligste zur Kreuzbergkirche in einer kleinen Prozession übertragen. Nach dem Gloria verstummen alle Kirchenglocken und die Orgel. Das Heilige Grab ist am Karfreitag vor und nach der Feier vom Leiden und Sterben Jesu Christi um 13.30 Uhr zugänglich. Gläubige halten Grabwache. Da die Kirchenglocken in „Rom“ sind, kündigen die Ministranten mit ihren Ratschen die Gottesdienste in Mühlham und Haardorf an. Am Karsamstag beginnen die Auferstehungsfeierlichkeiten mit der Entzündung des Osterfeuers und mit der Segnung der Osterkerze um 20 Uhr auf dem Kreuzberg. Anschließend wird zur Pfarrkirche St. Martin gezogen, in der während des Gottesdienstes das Taufwasser geweiht wird und die Tauferneuerung stattfindet. Anschließend werden die Speisen gesegnet. In einem Korb befinden sich gefärbte Ostereier, ein gebackenes Lamm mit der Auferstehungsfahne, Salz, Brot, Geräuchertes. Den Festgottesdienst am Ostersonntag zelebriert um 9.45 Uhr Kaplan Matthias Zellner. Die Gestaltung der Gottesdienste übernimmt der Kirchenchor.

Vertrauen auf bewährte Vereinsspitze

Osterhofen und Umgebung – Osterhofener Anzeiger – Donnerstag, 14.04.2022

Krieger- und Soldatenkameradschaft zieht Jahresbilanz und wählt Vorstandschaft neu

Die neu gewählte Vorstandschaft (v.l.) Wahlleiter Fritz Gößwein, 3. Vorsitzender und Fähnrich Florian Donnerbauer, Kassier Robert Kröll, Festmutter Martina Brandl, Kassenprüfer Josef (Pepe) Weigl, 2. Vorsitzender Horst Feigl, Kanonier Alois Jahrstorfer, BKV-Kreisvorsitzender Bernhard Zitzelsberger, Schriftführer Rolf Schwinger. Foto: Rolf Schwinger

 

Haardorf. (rs) Die Krieger- und Soldatenkameradschaft setzt auf die bewährte Spitze. Bei der Jahreshauptversammlung wählten die Mitglieder Adi Schweiger erneut zum Vorsitzenden. Unterstützung findet er beim zweiten Vorsitzenden Horst Feigl und drittem Vorsitzenden Florian Donnerbauer. Komplettiert wird die einstimmig gewählte Vorstandschaft von Kassenwart Robert Kröll und Schriftführer Rolf Schwinger. Zu Kanonieren wurden Alois Jahrstorfer und Günther Zauner bestellt. Florian Donnerbauer ist Fähnrich. Neue Kassenprüfer sind Josef (Pepe) Weigl und Christian Weigl. Vor den Neuwahlen zeigte Schriftführer Rolf Schwinger in seinem Rückblick die wenigen Aktivitäten des Vereins für die vergangenen zwei Jahre auf. In kleinem Kreis wurden die Jahrtage abgehalten. Dazu stellte die Reservistenkameradschaft die Ehrenwache. Der Volkstrauertag fand in Haardorf, Aicha an der Donau und Niedermünchsdorf entsprechend den Coronaregeln statt. Da die Christbaumversteigerungen entfielen, erhielten alle Vereinsmitglieder als Zeichen der Verbundenheit und Treue zum Verein kleine Präsente zu Weihnachten. 2021 siegte die Mannschaft mit Josef Pleintinger, Karl-Heinz Schläger und Horst Feigl bei der Vereinsmeisterschaft des ESC. Das Goldene Schießleistungsabzeichen bei der Landesmeisterschaft im Schießen in Marchtrenk (Oberösterreich) erhielten Erwin Fredl, Bernhard Zitzelsberger, Adi Schweiger und Franz Klingerbeck. Das Abzeichen in Silber Matthias Schweiger. Die Salutkanone wurde zur Schießabnahme nach Teublitz transportiert. Insgesamt wurden vier Vorstandssitzungen abgehalten. In beiden Jahren wurde den Vereinsmitgliedern zu runden Geburtstagen gratuliert. Rolf Schwinger trug auch den Kassenbericht für die Jahre 2020 und 2021 vor. Die Kassenprüfer Hans Schwarzhuber und Franz Wiesmann bescheinigten eine korrekte Kassenführung. BKV-Kreisvorsitzender Bernhard Zitzelsberger mahnte in seinem Grußwort an, dass das Gedenken an verstorbene und gefallene Kameraden in Ehre gehalten und nicht vergessen werden dürfe. Es sei wichtig, Kameradschaften zu pflegen und zu erhalten. Der Präsident des BKV Hans Schiener wurde in Schwandorf beerdigt. Eine Abordnung mit Adi Schweiger und Bernhard Zitzelsberger nahm daran teil. Kurze Grußworte sprachen die Stadträte Fritz Gößwein und Robert Kröll. Horst Feigl gab eine Vorschau auf den kommenden Jahrtag am 15. Mai. Dabei wird zusammen mit der Reservistenkameradschaft die 20-jährige Patenschaft mit dem OÖKB Oftering gefeiert. Franz Klingerbeck berichtete von der Versammlung in Oftering, bei der er teilgenommen hatte. Beteiligungen an den Jahrtagen in Thundorf, am 10. Juli, und in Moos, am 14. August, sind vorgesehen

Eingangstor zur Heiligen Woche

Osterhofener Anzeiger Osterhofen und Umgebung Dienstag, 12.04.2022

Körbe auf dem Kreuzberg

Ministranten in Haardorf verteilen die Büschel. Foto: rs

In der Pfarrei Haardorf  ließen es sich die Ministrantinnen und Ministranten aus Haardorf, Mühlham und Niedermünchsdorf nicht nehmen, in diesem Jahr wieder für ihre Pfarrei die Palmbüschel zu binden. Sie stellten die gefüllten Körbe an der Kreuzbergkirche ab. Pater Basilius Welscher OSB von der Abtei Niederaltaich, segnete die Palmbüschel, die anschließend die Ministranten an die Gläubigen verteilten, die sie dankend annahmen. In der Statio zeigte Pater Basilius auf, dass der Palmsonntag das Eingangstor für die Heilige Woche ist. Jesus wird ausgelassen und festlich mit „Hosianna“ begrüßt, in der Stadt Jerusalem willkommen geheißen. In einem festlichen Zug machten sich die Gläubigen mit dem liturgischen Dienst auf, um zur Pfarrkirche St. Martin zu ziehen. Vorbeter Alois Dorfmeister und die Gläubigen beteten dabei ein Gesätz des Schmerzhaften Rosenkranzes. Die Jugendlichen Karin Jahrstorfer und Hanna Baumgartner trugen zusammen mit Diakon Rainer Breinbauer die Leidensgeschichte vor.