Haardorf und Mühlham

2 Dörfer eine Gemeinschaft

Ein Team steht an der Spitze der Tischkegler

Osterhofen und Umgebung – Osterhofener Anzeiger – Donnerstag, 07.04.2022

 

Vereinsleben des TKC Haardorf nimmt wieder Fahrt auf – Neue Vorstandschaft gewählt

Die neu gewählte Vorstandschaft des TKC mit Wahlleiter Stadtrat Robert Kröll (v.l.): Christian Knöckl, Josef (Pepe) Weigl, Christoph Gögl, Matthias Moser, Christian Weigl, Michael Wagner, Thomas Wagner, Markus Knöckl, Thomas (Wagi) Wagner. Fotos: Rolf Schwinger

Haardorf. (rs) Der Tischkegelclub (TKC) Haardorf hat ein neues Vorstandsteam gewählt. Erfahrene und neue Gesichter übernehmen Verantwortung an der Spitze. Bei der Jahreshauptversammlung im Gasthaus Knöckl blickten die Mitglieder zurück und auf die kommenden Planungen, denn nach der Corona-Zwangspause soll das Vereinsleben wieder Fahrt aufnehmen. „Vor fast drei Jahren fand die letzte Jahreshauptversammlung statt“, so begann Schriftführer Thomas Wagner seinen Rückblick. Dabei wurden auch die letzten Wahlen durchgeführt. Das Jahr 2019 war noch von vielen Aktivitäten geprägt. Der von Ludwig Hörndl gestiftete Maibaum wurde aufgestellt, im alten Weigl-Stadl wurde die Grillparty gefeiert und die Weihnachtsfeier wurde vom Chor „Together“ mitgestaltet. Beim Weihnachtskegeln gewann bei den Frauen Emmi Brandl vor Siglinde Schwinger und Beate Knöckl, bei den Herren Christian Weigl vor Christian Knöckl und Fabian Knöckl. Im Fasching konnte noch das Er-und-Sie-Kegeln stattfinden. Ab 11. März 2020 mussten alle Planungen eingestampft werden. In der Saison 2020/21 fand kein einziges Kegeln statt. Die Saison 2021/22 begann am 3. November vergangenen Jahres. Insgesamt konnten 20 Kegelabende abgehalten werden. Veranstaltungen fielen den Auflagen zum Opfer. Die neue Vorstandschaft steht in den Startlöchern Kassier Alois Jahrstorfer trug einen detaillierten Kassenbericht vor, bevor nach der Entlastung die neue Vorstandschaft gewählt wurde. Die Neuwahlen wurden von Stadtrat Robert Kröll durchgeführt. Sie brachten folgendes Ergebnis: Im Amt des Schriftführers wurde Thomas Wagner bestätigt. Die Aufgabe des Kassiers übernahm Josef (Pepe) Weigl. Dem Führungsteam gehören an Christian Knöckl, Stefan Weigl, Michael Wagner, Matthias Moser, Christian Weigl, Markus Knöckl, Christoph Gögl und Thomas Wagner (Wagi). Kassenprüfer für die kommenden Jahre sind weiterhin Helmut Schütz und Rolf Schwinger. Christian Knöckl bedankte sich für die rege Teilnahme am Vereinsleben und dem Vorstandsteam, das immer konstruktiv und kameradschaftlich zusammenarbeite. „Für die Sommermonate ist eine Grillparty geplant. Weitere Veranstaltungen werden spontan durchgeführt“, so Christian Knöckl. Im kommenden Jahr wird der TKC sein 50-jähriges Bestehen feiern. Mit einem Präsent wurden Erhard Knöckl, seit 1992 in der Vorstandschaft und als zweiter Vorsitzender, sowie Alois Jahrstorfer, seit 1996 in der Vorstandschaft und seit 2004 Kassier, von Sprecher Christian Knöckl mit Dankesworten verabschiedet. Christa Knöckl erhielt als Wirtin zum Dank ein Blumenpräsent.

Weg des Lebens kann ein Kreuzweg sein

Osterhofen und Umgebung – Osterhofener Anzeiger – Samstag, 02.04.2022

Ministranten in Sankt Martin beteten den ökumenischen Jugendkreuzweg „getaped“

Julia und Jasmin Donnerbauer, Anna Wagner, Markus und Stefan Wagner, Janina Wagner und Hanna Baumgartner gestalteten die Andacht. Fotos: Rolf Schwinger

 

Haardorf. (rs) Die Ministrantinnen und Ministranten von Haardorf, Niedermünchsdorf und Mühlham beteten zusammen mit vielen Gläubigen in der Pfarrkirche St. Martin den ökumenischen Jugendkreuzweg „getaped“. Dieser orientiert sich nicht an den herkömmlichen 14 Kreuzwegstationen, sondern an fünf Stationen, die mit den Begriffen „begrenzt, belastet, bloßgestellt, gehalten, umarmt“ umschrieben werden. Es geht darum, Jesu im Kreuzweg zu begegnen und das Denken zu weiten und ihn zu verstehen. Die fünf Kreuzwegstationen wurden bildlich dargestellt und den Gottesdienstbesuchern präsentiert. Parallelen zur Wirklichkeit wurden immer wieder hergestellt. Etwa im Bezug auf den Lockdown, als die Gesellschaft zu Hause eingesperrt war und Freunde vom Fußball oder der Jugendgruppe nicht persönlich getroffen werden konnten. „Viele Situationen sind belastend, sie können dich bedrücken und herunterziehen“, betonten die Jugendlichen. Wie Jesus durch das Zerteilen der Kleidung oder dem Tragen einer Krone aus Dornen bloß gestellt wurde, so passiere dies auch vielen Kindern. Dies verursache tiefe Verletzungen und Narben. „Durch Jesus können Verwundungen verbunden und geheilt werden“, so die Botschaft. Auch Kinder kennen schwierige Situationen Auch Kinder würden schwierige Situationen durchmachen. Ob Misserfolge in der Schule, Probleme im Freundeskreis oder gar eine Krankheit – könnten echte Freundinnen und Freunde helfen. „Wie Jesus von seinem Vater gehalten wird, so brauchen die Menschen auch Halt. Zerbrochene Träume, zerborstene Freundeskreise oder auch verlorene Liebe werfen dunkle Schatten. Von wem werden wir dann gehalten, umarmt, gestützt?,“ stand die Frage im Raum. Am Tage der Auferstehung erstrahle das Licht aus der Dunkelheit des Grabes. „Dieses Licht macht unseren Lebensweg ein wenig heller und schenkt und Kraft und Freude für das Leben“, zeigten die Ministranten auf. Fürbitten, Vaterunser und den Segen schlossen den Kreuzweg ab. Die Texte trugen Julia und Jasmin Donnerbauer, Hanna Baumgartner, Anna, Janina und Stefan Wagner vor.

Franz Klingerbeck weiter an der Spitze

Osterhofen und Umgebung – Donau-Anzeiger – Mittwoch, 06.04.2022

Reservistenkameradschaft blickt auf zwei Jahre zurück und wählt neue Vorstandschaft

Die neue Vorstandschaft um ersten Vorsitzenden Franz Klingerbeck (4.v.l.) zusammen mit den Wahlleitern 3. Bürgermeister Konrad Breit (r.) und stellvertretendem Kreisvorsitzenden Georg Harras (2.v.r.). Foto: Rolf Schwinger

Haardorf. (rs) Wegen der Corona-Pandemie ist die Reservistenkameradschaft zwei Jahre kommissarisch geführt worden. Nun ist bei der Jahreshauptversammlung Franz Klingerbeck ein im Amt des ersten Vorsitzenden bestätigt worden. Unterstützt wird er von drei Stellvertretern. Nach dem Totengedenken blickte Schriftführer Josef Zauner auf die vergangenen zwei Jahre zurück. 2020 wurden nur wenige Monatsversammlungen abgehalten, Veranstaltungen wurden geplant und mussten wieder abgesagt werden. 2021 gab es im ersten Halbjahr keine Monatsversammlungen, aber die Reservistenkameradschaft beteiligte sich mit einer Ehrenwache am Jahrtag des Krieger- und Veteranenvereins. Am Volkstrauertag in Haardorf, Aicha und Niedermünchsdorf stellte die RK ebenfalls die Ehrenwache. Zu Allerheiligen wurde für die Kriegsgräber gesammelt. Im zweiten Halbjahr gab es vier Monatsversammlungen. Unter Auflagen fand der Jahresabschluss statt. Für den erkrankten Kassier trug Vorsitzender Franz Klingerbeck den Kassenbericht vor. Wegen der eingeschränkten Tätigkeiten waren Einnahme- und Ausgabeposten sehr reduziert. In seinem Grußwort ging stellvertretender Kreisvorsitzender Georg Harras auf die Lage in Europa ein. Durch den Einmarsch in die Ukraine sei der desolate Zustand der Bundeswehr wieder in das Bewusstsein gerückt worden. Dritter Bürgermeister Konrad Breit als Vertreter der Stadt Osterhofen wünsche sich, dass es bald wieder mit Veranstaltungen und sozialen Begegnungen bergauf gehe. Gesellschaftliches Leben im Verband der Reservisten soll wieder entstehen. Bei den anschließenden Neuwahlen wurde Franz Klingerbeck als Vorsitzender wiedergewählt. Unterstützt wird er vom ersten stellvertretenden Vorsitzenden Artur Kolbe. Weitere stellvertretende Vorsitzende sind Roland Klimm und Johann Dorfmeister. Ferdinand Kasper und Josef Zauner wurden in ihren Ämtern als Kassenwart und Schriftführer bestätigt. Kassenprüfer bleiben weiterhin Franz Weigl und Erwin Fredl. Für die Kreisversammlung als Delegierte bestimmt wurden: Franz Klingerbeck, Artur Kolbe, Josef Ammerseder, Roland Klimm, Johann Dorfmeister und Josef Zauner. Vorschau auf geplante Veranstaltungen Vorsitzender Franz Klingerbeck gab eine Vorschau auf geplante Veranstaltungen für 2022. Zunächst wird am 15. Mai beim Jahrtag des Krieger- und Soldatenvereins die 20-jährige Patenschaft mit dem OÖKB Oftering gefeiert. Weiter hofft man auf die Durchführung der regelmäßigen Monatsversammlungen, auf das Weinfest mit Tombola am 8. Oktober und die Vereinsmeisterschaft in Otzing. Es sind eine Grillfeier und der Jahresabschluss im November geplant. Die traditionelle Beteiligung am Volkstrauertag ist vorgesehen. Dienstliche Veranstaltungen für Mitglieder bis 65 Jahre werden zeitnah mitgeteilt. Um die Verbundenheit zur Reservistenkameradschaft zu zeigen, wird Josef Zauner jedem Mitglied zu jedem Geburtstag telefonisch gratulieren. Im kommenden Jahr 2023 feiert die Reservistenkameradschaft dann ihr 40-jähriges Bestehen. Für 25 Jahre Mitgliedschaft in der Reservistenkameradschaft wurden Erwin Winnerl und Kurt Schäffer geehrt. Mit der Ehrennadel in Bronze des Verbandes der Reservisten wurde Ferdinand Kasper ausgezeichnet. Artur Kolbe und Josef Zauner durften sich über die Ehrennadel in Silber freuen. Mit der goldenen Verdienstspange wurde Adi Schweiger als langjähriger Sammler durch den Verband der Kriegsgräberfürsorge geehrt. Die Ehrungen führte Franz Klingerbeck, unterstützt von Georg Harras und Konrad Breit, durch.

 

Weg des Lebens kann ein Kreuzweg sein

Osterhofen und Umgebung – Osterhofener Anzeiger – Samstag, 02.04.2022

Ministranten in Sankt Martin beteten den ökumenischen Jugendkreuzweg „getaped“

Julia und Jasmin Donnerbauer, Anna Wagner, Markus und Stefan Wagner, Janina Wagner und Hanna Baumgartner gestalteten die Andacht. Fotos: Rolf Schwinger

Haardorf. (rs) Die Ministrantinnen und Ministranten von Haardorf, Niedermünchsdorf und Mühlham beteten zusammen mit vielen Gläubigen in der Pfarrkirche St. Martin den ökumenischen Jugendkreuzweg „getaped“. Dieser orientiert sich nicht an den herkömmlichen 14 Kreuzwegstationen, sondern an fünf Stationen, die mit den Begriffen „begrenzt, belastet, bloßgestellt, gehalten, umarmt“ umschrieben werden. Es geht darum, Jesu im Kreuzweg zu begegnen und das Denken zu weiten und ihn zu verstehen. Die fünf Kreuzwegstationen wurden bildlich dargestellt und den Gottesdienstbesuchern präsentiert. Parallelen zur Wirklichkeit wurden immer wieder hergestellt. Etwa im Bezug auf den Lockdown, als die Gesellschaft zu Hause eingesperrt war und Freunde vom Fußball oder der Jugendgruppe nicht persönlich getroffen werden konnten. „Viele Situationen sind belastend, sie können dich bedrücken und herunterziehen“, betonten die Jugendlichen. Wie Jesus durch das Zerteilen der Kleidung oder dem Tragen einer Krone aus Dornen bloß gestellt wurde, so passiere dies auch vielen Kindern. Dies verursache tiefe Verletzungen und Narben. „Durch Jesus können Verwundungen verbunden und geheilt werden“, so die Botschaft. Auch Kinder kennen schwierige Situationen Auch Kinder würden schwierige Situationen durchmachen. Ob Misserfolge in der Schule, Probleme im Freundeskreis oder gar eine Krankheit – könnten echte Freundinnen und Freunde helfen. „Wie Jesus von seinem Vater gehalten wird, so brauchen die Menschen auch Halt. Zerbrochene Träume, zerborstene Freundeskreise oder auch verlorene Liebe werfen dunkle Schatten. Von wem werden wir dann gehalten, umarmt, gestützt?,“ stand die Frage im Raum. Am Tage der Auferstehung erstrahle das Licht aus der Dunkelheit des Grabes. „Dieses Licht macht unseren Lebensweg ein wenig heller und schenkt und Kraft und Freude für das Leben“, zeigten die Ministranten auf. Fürbitten, Vaterunser und den Segen schlossen den Kreuzweg ab. Die Texte trugen Julia und Jasmin Donnerbauer, Hanna Baumgartner, Anna, Janina und Stefan Wagner vor.

 

Samen der Hoffnung

Osterhofen und Umgebung – Osterhofener Anzeiger – Dienstag, 08.03.2022

Frauengemeinschaft gestaltet Weltgebetstag und plant die kommenden Veranstaltungen

Haardorf. (rs) Die neu gegründete Frauengemeinschaft hielt den Weltgebetstag in der Pfarrkirche St. Martin ab. Der Weltgebetstag ist eine weltweite, ökumenische Bewegung von Frauen. Rund um den Erdball wird er von sieben Weltreligionen gleichzeitig gefeiert. Mit sieben Kerzen wollen die Frauen aus diesen Regionen sichtbar werden. Dieses Jahr luden Frauen aus England, Wales und Nordirland dazu ein, den Spuren der Hoffnung nachzugehen. „Samen der Hoffnung, sollen wir in unserem Leben aussäen, um Gemeinschaften in unserem Land und in dieser Welt wachsen zu lassen“, lautete die Botschaft. Im Gottesdienst wurde versucht, „Gott als unsere Mutter und unseren Vater“ anzusprechen. Durch dieses Gleichgewicht des Gottesbildes sollen Frauen und Männer dazu ermutigt werden, offen zu sein für neue und tiefere Erfahrungen der Liebe, die Gott für die ganze Schöpfung hat. Die Verheißung von Freiheit, Vergebung, Gerechtigkeit und Gottes Frieden kann ein Zeichen der Hoffnung für alle Menschen sein. Geschichten der Hoffnung, Meditationstexte und Gebete lasen die Gottesdienstbeauftragte Annemarie Krenn, Claudia Unverdorben, Mariele Moser, Martina Brandl, Andrea Roos, Siglinde Schwinger, Barbara Jahrstorfer und Gisi Graupp. Passende Lieder wie „Greensleeves“, „Hoffnungslicht“ oder „Du hast einen Plan für mich“ wurden eingespielt. Durch die Kollekte werden Frauen- und Mädchenprojekte auf der ganzen Welt unterstützt. Nun soll wieder Leben im Dorf einkehren Viele Gottesdienstbesucherinnen folgten anschließend der Einladung von Teamsprecherin Claudia Unverdorben in das Gasthaus Knöckl zu einem gemütlichen Beisammensein. Viele Aktivitäten der Frauengemeinschaft sind geplant. Am 13. März, um 13 Uhr, wird auf dem Kreuzberg der Kreuzweg gebetet. Am Samstag, 2. April, wird bei WEKO in Pfarrkirchen gefrühstückt. Um Anmeldung bei Claudia Unverdorben, Telefon 09932/660, wird gebeten. Geplant sind des Weiteren ein Fastenessen in der Alten Schule, eine Maiandacht und ein Weinabend. Nach der Fronleichnamsprozession wird es einen Weißwurstfrühschoppen geben. Zur Kräuterweihe an Mariä Himmelfahrt werden Kräuterbuschen bei Maria Oberleitner gebunden. Der Oktoberrosenkranz wird in der Pfarrkirche gebetet. Nach einem Rorate-Gottesdienst am 13. Dezember findet die Weihnachtsfeier in der Alten Schule statt. Für den 27. Januar 2023 ist buntes Faschingstreiben im Gasthaus Knöckl geplant. „Hoffentlich kann es wieder einmal stattfinden’“, so Teamsprecherin Claudia Unverdorben. „Im Dorf soll es wieder Leben geben!“

Kleiner Laden mit großem Angebot

Osterhofen und Umgebung – Osterhofener Anzeiger –  Montag, 07.02.2022

Vor 25 Jahren ist der letzte Tante-Emma-Laden in Haardorf geschlossen worden

Der neue Kramerladen wurde an das alte Wohnhaus angebaut.Foto: Archiv Rolf Schwinger

Haardorf. (rs) Es gibt nur noch sehr wenige und bei denen, die noch existent sind, ist eine Schließung absehbar: der klassische Kramerladen. Ein kleines Geschäft mit großem Warenangebot für den täglichen Gebrauch. Früher gab es sie in jedem Dorf. Doch mit steigender Mobilität und den immer größeren Angeboten an Discountern und Supermärkten war das Aussterben der typischen Kramerladen praktisch vorprogrammiert. In Haardorf sind mittlerweile 25 Jahre vergangen, seit Marianne Fröschl den Tante-Emma-Laden geschlossen hat, der im Jahre 1908 von Hedwig Baumgartner eröffnet wurde. Es war das frühere Schlachthaus und gehörte dem damaligen Wirt. Zunächst bestand der Kramerladen aus einem Zimmer im Haus, nach dem Eingang rechts. 1942 heiratete Maria Weiß ihren Mann Eduard Baumgartner und führte den Laden weiter. Nach dem Zweiten Weltkrieg besuchte Maria Baumgartner ihre Geschwister in Amerika, nachdem diese ausgewandert waren. Als Aushilfe engagierte sie ihre Tochter Marianne, verheiratet mit Ludwig Fröschl, und der gefiel diese Aufgabe so gut, dass sie seitdem nicht mehr den Laden verließ und sogar Ausbaupläne schmiedete. Später wurde an das alte Wohnhaus ein kleines Nebengebäude als neuer Kramerladen angebaut. Das neue Ladenschild EIKA leuchtete nun in der Nacht. Die Ware war in einfachen Regalen untergebracht. Mehl und Zucker standen in offenen Säcken im Laden auf dem Boden und wurden in Papiertüten abgefüllt und gewogen. Da es anfangs keine Autos gab, waren derartige Geschäfte als Grundversorger in den Dörfern und Ortschaften und für die Bevölkerung wichtig. Anfangs gab es noch einen weiteren Laden neben der Kirche und gegenüber der heutigen „Alten Schule“. In Zeitungspapier gewickelt und kein Plastik Marianne Fröschl erzählt, dass sie in ihrem Laden die gängigsten Lebensmittel, aber auch Putzmittel und Hygieneprodukte angeboten hatte. Zigaretten wurden auch einzeln verkauft. Jeden Tag gab es frisches Brot und Semmeln vom Simmerl-Bäcker, der anfangs noch mit dem Ross von Moos vorbei kam. Wurst und Käse wurden frisch aufgeschnitten und in Papier verpackt. Es gab noch keine Plastikverpackungen, nur Zeitungspapier. Alles wurde umweltfreundlich verpackt. Damals agierte man also wesentlich nachhaltiger als heute. Verschwiegenheit war Ehrensache „Manchmal musste auch ein Kind zur Rede gestellt werden, wenn es beim Klauen (Stehlen) erwischt wurde“, erinnerte sich die frühere Kramerin. Marianne Fröschl erzählt, dass ihr die Arbeit dennoch sehr viel Freude bereitet hat. Man hatte viel Zeit zum Ratschen und zum Austausch von Informationen. Manche Käuferin schüttete auch ihr Herz bei ihr aus. Es war eine Selbstverständlichkeit darüber Verschwiegenheit zu bewahren. Es bestand eine persönliche Beziehung zu den Kunden. Sogar am Sonntag konnte man nach der Kirche Vergessenes noch einkaufen. Es gab auch Sonderverkäufe. So konnte man für Lichtmess verschiedene Kerzen für die Kirche kaufen oder für Aschermittwoch und Karfreitag Fischfilet vorbestellen. Offene Bratheringe aus der Dose gab es das ganze Jahr. „Schulhefte und Stifte gab es für die Schülerinnen und Schüler, die gerne für ein Fünferl auch noch einen Lutscher mitnahmen“, berichtet Marianne Fröschl. Mit der Gefriertruhe kam auch „Langnese-Eis“ in den Kramerladen. Milch gab es frisch vom Bauern, nicht im Laden. Es wurde auch Obst und Gemüse verkauft. „Was nicht mehr über die Ladentheke gehen durfte, wurde dann ausgeschnitten und zu einem Mittagessen verarbeitet“, sagt Fröschl, es wäre also nichts verkommen. Es gab auch Holzschuhe, Nägel, Reisigbesen, Gips, Postkarten, Briefmarken und vieles mehr. „Meine Mutter Maria konnte schneller Kopfrechnen, als mancher mit der Rechenmaschine“, erzählt Marianne Fröschl froh gelaunt. „Oft wurde auch nicht gleich bezahlt, sondern angeschrieben.“ Eine schöne Zeit, der die Kramerin nachtrauert Nachdem in Osterhofen immer mehr Supermärkte und Discounter eröffneten und die Waren viel günstiger verkaufen konnten, war der Kramerladen nicht mehr rentabel. Man konnte mit den günstigeren Preisen nicht mehr mithalten. Hinzu kam die Mobilität mit dem Auto. So musste Marianne Fröschl 1996 ihren Laden schließen. „Manchmal trauere ich dem Kramerladen schon noch nach. Es war eine schöne Zeit mit vielen schönen Begegnungen und Gesprächen“, merkt Marianne Fröschl seufzend an.