Osterhofener Zeitung PNP 19.11.2019
Die Gemeinde Haardorf gedenkt am Volkstrauertag der Toten aus zwei Weltkriegen
Haardorf. Den Gottesdienst am Volkstrauertag hat Pfarrvikar Pater Kuriakose in der Pfarrkirche St. Martin für die gefallenen und vermissten Soldaten beider Weltkriege zelebriert.
In den Mittelpunkt der Predigt stellte Pater Kuriakose die Sehnsucht nach dem Frieden, die so alt ist wie die Menschheit selbst. „Jesus Christus hat uns Menschen mit Gott versöhnt. Seither ist die Spaltung zwischen den Völkern und Rassen aufgehoben. Mit Christus ist der Friede von Gott in die Welt und unter die Menschen gekommen“, so Kuriakose.
Seit 1952 wird der Volkstrauertag im Gedenken an die Toten und Vermissten des Ersten und Zweiten Weltkrieges begangen. Als Vertreter der Stadt Osterhofen erinnerte Stadtrat Robert Kröll in seiner Ansprache an das menschliche Leid, das ein Krieg mit sich bringt. An allen Ecken der Erde finden bewaffnete Konflikte statt. Laut UN-Flüchtlingshilfe sind über 70 Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg, Terror und Hunger. Viele suchen eine bessere Zukunft und setzen dabei auf Europa. Seit mehr als 70 Jahren herrsche Frieden in Europa und der Mauerfall erfolgte vor 30 Jahren, erinnerte Kröll. Die Mauer wurde eingerissen, auch wenn diese Mauer in vielen Köpfen immer noch bestehe. Deutschland und Europa seien ein Vorbild für die ganze Welt, wenn es um Frieden, Freiheit und Demokratie geht. Der Frieden brauche Visionäre wie Mark Zuckerbergs Vision von „facebook“ oder Tim Bemers-Lee vom „World Wide Web“.
„Warum sollte in den Geschichtsbüchern der Zukunft nicht ein Name stehen, bei dem es heißt, dieser Mensch hat der Welt den Frieden gebracht und den Krieg für immer besiegt?“ John F. Kennedy drückte es so aus: „Die Menschheit muss dem Krieg ein Ende setzen oder der Krieg setzt der Menschheit ein Ende.“
Am Kriegerdenkmal stellte die Reservistenkameradschaft Haardorf-Aicha mit Hans Dorfmeister, Josef Zauner, Josef Ammerseder und Franz Klingerbeck die Ehrenwache. Rolf Schwinger las die gefallenen und vermissten Soldaten beider Weltkriege aus der Expositur Haardorf vor. Pfarrvikar Pater Kuriakose sprach am Kriegerdenkmal ein Gebet und den Segen. Für die Stadt Osterhofen stellte Stadtrat Robert Kröll eine Schale zur Mahnung, Erinnerung und Dankbarkeit nieder. Während sich die Fahnen senkten, sang zum Abschluss der Gedenkfeier der Kirchenchor das Lied vom „Guten Kameraden.“
− sr