Haardorf und Mühlham

Pfarrer Eckstein hat Spuren hinterlassen

Osterhofener Zeitung PNP 24.03.2023

 

Haardorf. Schon beim Betreten der Pfarrkirche St. Martin ist aufgefallen, dass Bilder auf dem Boden liegen, wie Spuren. Es sind die Spuren von Pfarrer Werner Eckstein, der vor fast einem Jahr verstorben ist. Spuren, die er bei den Menschen in den Pfarreien, in der Fachklinik für Amputationsmedizin und Schmerztherapie und auch im Persönlichen bei vielen hinterlassen hat. Für ihn hat nun ein Gedenkgottesdienst stattgefunden. Vor dem Altar befand sich ein großes Bild eines Schmetterlings, das Beatrice Lück mit ihrer Tochter angefertigt hatte. Pfarrgemeinderatsvorsitzender Alois Dorfmeister berichtete, dass Werner Eckstein immer wieder Schmetterlinge im Andenken an seine verstorbene Schwester gemalt habe. Auch auf seinem Sterbebild ist ein Schmetterling abgebildet. Der Schmetterling begleitete wie ein Symbol durch den Gottesdienst, den Pfarrvikar Pater Kuriakose hielt. Alois Dorfmeister zitierte Johannes Paul: „Es gibt so viele Wege zu Gott, wie es Menschen auf der Erde gibt.“ Ein Weg ist der von Pfarrer Werner Eckstein. Rolf Schwinger zeigte Spuren auf, die Werner Eckstein bei den Menschen hinterlassen hatte. Seine Predigten waren kurz, aber sehr mit Inhalten gefüllt, die zum Nachdenken anregten. Mit den Ölbergaposteln stellte Eckstein bei einem Gottesdienst auf dem Kreuzberg die Leidensgeschichte nach. Es war dem synodalen Weg schon weit voraus, als er Paare segnete, für die die Kirche dies nicht vorgesehen hatte. Mit den evangelischen Christen hielt er immer wieder Andachten. Nicht nur in der Fachklinik war es Werner Eckstein ein Bedürfnis, mit den Menschen auf Augenhö- he zu sein. So war es selbstverständlich, sich bei der Predigt hinzusetzen. In Erinnerung bleiben die Klinikwallfahrten nach Altenmarkt und zum Kreuzberg. Für den Gedenkgottesdienst wurden bewusst Lieder und Gebete ausgewählt, die einen Bezug zu Werner Eckstein herstellten. In einer Meditation über den Schmetterling trugen Annemarie Krenn und Mariele Moser Gedanken vor. Die Verwandlungen vom Ei über die Raupe bis zum Schmetterling können ein Gleichnis für die Auferstehung zu neuem Leben nach dem Tod sein. Die Verwandlung zeige, dass das Sterben, genauso wie die Geburt, ein Übergang in eine andere Daseinsform sei. Der Tod sei nur ein neuer Anfang. Die Fürbitten trugen Mitglieder des Pfarrgemeinderates vor. An der Kirchentür gab es ein Tütchen mit Blumensamen und einen Schmetterling zum Mitnehmen und Ansäen. Zum Gottesdienst waren viele Gläubige aus dem Pfarrverband Osterhofen, von der Fachklinik und der evangelischen Kirchengemeinde gekommen, um den Gottesdienst mitzufeiern und Pfarrer Werner Eckstein nicht zu vergessen. – sr

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