PNP Osterhofener Zeitung 8. Juni 2024
Feuerwehr-Kommandant Robert Kröll will sich dafür einsetzen
Haardorf. Die Lage entspannt sich, das Hochwasser an der Donau geht zurück – und damit auch der Rückstau des Haardorfer Mühlbachs. Die ersten Dämme werden zurückgebaut, schildert FeuerwehrKommandant Robert Kröll am Freitag. Nur an den tiefer liegenden Anwesen bleiben die Sandsäcke weiterhin aufgestapelt angesichts der Regenfälle, die für dieses Wochenende angekündigt sind. Vorher waren auf einer Länge von annähernd 400 Metern Sandsackbarrieren entlang des Haardorfer Mühlbaches errichtet worden. Nachts wurden die Sandsackwälle beständig von der Feuerwehr nach undichten Stellen kontrolliert. Damit gelang es, dass keine Gebäude oder Keller überflutet wurden: „Wir haben alles halten können“, freut sich Kommandant Kröll. Einzig das Grundwasser machte Probleme. „Aber das haben wir mit Nasssaugern alles im Griff“, schildert er. Deshalb sorgte es in der Bevölkerung für Anspannung, als am Dienstagnachmittag das Bayernwerk den Strom abstellte. Grund war ein Schaltkasten, der unter Wasser stand und bereits rauchte. Bei den Anwesen, in denen das Wasser mit Pumpen abgesaugt wurde, erhöhte sich sofort der Wasserstand. Der Stromausfall musste mit Notstromaggregaten überbrückt werden, schildert Robert Kröll. Zwar gab es nach einer guten Viertelstunde wieder Strom, trotzdem hätte man sich im Dorf gewünscht, wenn die Unterbrechung vorher angekündigt worden wäre. Im Vergleich zu 2013 ist Haardorf diesmal glimpflich davon gekommen. Dennoch kommt mit der aktuellen Erfahrung im Dorf erneut die Forderung auf, dass an der Mündung des Mühlbaches in die Donau ein Schöpfwerk errichtet wird, um Haardorf besser zu schützen. Dieser Forderung will FF-Kommandant Robert Kröll nun verstärkt nachgehen: Sobald die Wahl des Osterhofener Bürgermeisters abgeschlossen sei und man wisse, wer künftig im Chefsessel des Rathauses sitzt, wolle er sich für das Schöpfwerk einsetzen und bei der Wasser- und Schifffahrtsdirektion (WSD) beziehungsweise der Wasserbaulichen Infrastrukturgesellschaft (WIGES) nachhaken. Auch wenn dies für die Stadt, die für den Mühlbach als Gewässer III. Ordnung zuständig ist, teuer werden könnte. Unklar sei, ob man ein Schöpfwerk abgekoppelt vom Planfeststellungsverfahren als eigene Maßnahme vorziehen könnte, schildert Kröll. Oder ob es im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens im 2. Abschnitt Straubing-Vilshofen erfolgt. Dafür liegt noch immer kein Beschluss vor. Dieser ist für heuer angekündigt. Die beiden Landräte Bernd Sibler (Deggendorf)und Raimund Kneidinger (Passau) setzen sich dafür massiv ein. (Lesen Sie dazu auch Seite 1 und Seite 23.) – gs/sr