Osterhofen und Umgebung – Osterhofener Anzeiger – Do., 6.8.2020
Ministranten gestalten Familiengottesdienst und begeben sich auf die Suche nach Gott
Collage mit Bildern der Natur und der Frage „Wo ist Gott?“. Fotos: Rolf Schwinger
Haardorf. (rs) Als kleiner Schritt zur Normalität in dieser Corona-Zeit kann das Engagement der Ministrantinnen beim Sonntagsgottesdienst in der Pfarrkirche St. Martin gesehen werden. Fast alle belegbaren Plätze waren von den Gottesdienstbesuchern besetzt gewesen, sehr zur Freude der gesamten Pfarrgemeinde. In den Gedanken der Predigt von Domkapitular Pfarrer Christian Altmannsperger ging es um das Sehen in verschiedenen Perspektiven.
Auf den zweiten Blick entdecken
Ein gelungenes Foto eines Fotografen erkenne jeder Betrachter auf den ersten Blick. „Aber es gibt oft auch eine zweite Ebene, die vom Auge erst beim genaueren Hinsehen entdeckt werden kann“, betonte der Geistliche. Das Evangelium handelte von der Brotvermehrung. Hinter dem Sehen der vielen Menschen, die Jesus folgten, steht das Sehen in die Tiefe. Im Märchen von Antoine de Sait-Exypéry vom „kleinen Prinzen“ verrät der Fuchs, dass „man nur mit dem Herzen gut sieht“. „Das was ich sehe, sinkt in mein Herz, in mein Denken, in mein Fühlen, in mein Handeln“, so Pfarrer Altmannsperger. Er stellt die Frage: „Wo begegnen wir dem lebendigen und treuen Gott?“ Dieser Frage gehen nun die Ministrantinnen in ihrem Predigtspiel nach, das in einen gemeinsamen Donauspaziergang eingebunden wurde: „Natürlich finden wir Gott in der Kirche. Aber auch mit den Tieren ist er“, so die klare Aussage. „Auf den Feldern wächst das Getreide und gibt uns das tägliche Brot. Abwechslung kommt auf, als die Passagiere eines Schiffes den Minis zuwinken. Ein Regenschauer unterbricht die Wanderung, sodass Zeit bleibt, in einer Wanderpause Brotzeit zu machen.“ Im Zusammenspiel von Regen und Sonne entdecken sie am Horizont einen Regenbogen. Weiter geht es an Blühwiesen vorbei in das Nachbardorf. Schon kann die Kirchturmspitze gesehen werden. Es wird dunkel und die Spaziergängerinnen werden müde. Bei einem Lagerfeuer wird weiterdiskutiert.
Gedankliche Wanderung an der Donau
Die Ministrantinnen einigten sich darauf, dass Gott immer und überall ist. Er begleitet jeden auf seinem Lebensweg und passt auf alles gut auf. Eine Wanderung an der Donau sei nur ein kleines Puzzleteil vom Großen und Ganzen. Vorgetragen wurde die Geschichte von den Ministrantinnen Hanna Baumgartner, Julia Donnerbauer, Karin Jahrstorfer, Anna, Janina und Sophia Wagner. Auch die Fürbitten wurden von ihren gestaltet. Worte des Dankes von Pfarrer Christian Altmannsperger und der Applaus der Gottesdienstbesucher sollte die Ministranten zu weiteren Aktivitäten ermutigen. Nach dem Gottesdienst stand man noch in kleinen Grüppchen beisammen, um sich in Gesprächen auszutauschen, was in den Zeiten geringer Kommunikation untereinander mehr als notwendig erscheint