Haardorf und Mühlham

Archiv des Autor: Robert

Pfarrei nimmt neuen Mini auf

PNP Osterhofener Zeitung 01.10.2024

Zugleich werden zwei Oberministrantinnen aus dem Altardienst verabschiedet

Haardorf. Den Sonntagsgottesdienst in der Pfarrkirche St. Martin haben die Ministrantinnen und Ministranten mitgestaltet. Zugleich wurden ein neuer Ministrant aufgenommen und zwei Ministrantinnen verabschiedet. Diakon Rainer Breinbauer zog in der Predigt einen Vergleich zu Jesus, der sich zum Diener für die Menschen gemacht hatte. Im Wort Messdiener spiegle sich die Aufgabe wider, zu dienen. „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“, zitierte Breinbauer das Matthäus-Evangelium. Gemeindereferentin Birgit Stuiber stellte mit Freude den neuen Ministranten Jakob Schöttl vor, der von der Filialkirche Niedermünchsdorf ist. Pfarrer Christian Altmannsperger befragte den neuen Ministranten, nach seiner Bereitschaft zum Ministrantendienst. Nach einem kräftigen „Ich bin bereit“ von Jakob Schöttl segnete Pfarrer Christian Altmannsperger die Plakette, die der Neuministrant als Zeichen seines Dienstes tragen wird. Anschließend überreichte er ihm die Plakette und die MINI-Card. Der Patron der Ministranten ist der heilige Tarcius. Jakob Veitl, Theresa Wagner und Jakob Schöttl trugen im Gottesdienst die Fürbitten vor. Nach dem Gottesdienst wurden zwei Oberministrantinnen verabschiedet. „So steht der Gottesdienst durch die Aufnahme eines Ministranten unter einem lachenden Auge, aber auch unter zwei weinenden Augen“, sagte Gemeindereferentin Birgit Stuiber. Alois Dorfmeister, Vorsitzender des Pfarrgemeinderats, lobte Hanna Baumgartner und Sophia Wagner als überzeugte Ministrantinnen. Sie haben sich für eine lebendige Kirche eingesetzt und in der Ministrantengruppe gut zusammen gearbeitet. Sie sind für Niedermünchsdorf und Haardorf immer als Einheit aufgetreten. Früher halfen die Haardorfer Ministranten in Niedermünchsdorf aus, heute hat es sich umgekehrt. Dorfmeister dankte den beiden für die vielen Aktionen, die sie auf den Weg brachten: Sternsingeraktion, Karfreitagsratschen, Palmbuschenbinden, Ostereierfärben, Zeltlager, Ausflüge und Pizza-Essen. Ein besonderes Erlebnis war die Ministrantenwallfahrt in diesem Jahr nach Rom. Stellvertretend für den Bischof überreichte Pfarrer Christian Altmannsperger Sophia Wagner für neun Jahre Ministrantendienst und Hanna Baumgartner für acht Jahre die Urkunde „Ihr seid das Licht der Welt“. „Ich danke euch für euer großes Engagement von ganzem Herzen für den Einsatz in den Pfarrgemeinden Haardorf und Niedermünchsdorf“, lobte Pfarrer Christian Altmannsperger die scheidenden Ministrantinnen. Zusammen mit Kirchenpfleger Johann Weigl und Alois Dorfmeister überreichte er ein Geschenk der Pfarrgemeinde, die durch Applaus für deren Wirken in der Kirche dankte. Für die Ministrantengruppe gab Jakob Veitl einen Engel Sophia und Hanna mit auf den kommenden Lebensweg. – sr

 

Gastgeber schaffen den Sieg

PNP Osterhofener Zeitung 7.9.2024

Haardorf. Auf der Asphaltanlage am Ende der Kreuzbergstraße haben die Stockschützen des ESC Haardorf ihr Herbstbrotzeitturnier ausgerichtet. Vorsitzender Christian Scheibel begrüßte dazu bei sehr heißen Bedingungen vier Mannschaften aus der näheren Umgebung und Mitglieder des Ortsvereins sowie Schirmherr Georg Weigl. Der Sieg wurde in einer Doppelrunde ausgeschossen. Wenn das Auge allein nicht mehr reichte, nahm man bei Uneinigkeit den Meterstab zu Hilfe. Nach einigen engen Kämpfen konnte Christian Scheibel zusammen mit Schirmherr Georg Weigl die Siegerehrung vornehmen. Gewinner wurden die Gastgeber des ESC Haardorf mit 10 : 6 Punkten und einer Stockquote von 1,097 ganz knapp vor dem EC Greising mit ebenfalls 10 : 6 Punkten und einer minimal schlechteren Stockquote von 1,042, was in übertragenem Sinne ein Wimpernschlag ist. Den dritten Platz errang der EC Kirchdorf mit einem ausgeglichenen Punkteverhältnis von 8 : 8 und einer guten Stockquote von 1,219. Der ESV Frohnstetten belegte den vierten Platz mit 6 : 10 Punkten und der besseren Stockquote von 0,857 vor dem punktgleichen EC Moos mit einer Stockquote von 0,843. Als Preise gab es für die beteiligten Mannschaften viele Sachpreise wie Salami, Käse, Brote, Kräcker und Biere zum Aussuchen. Schirmherr Georg Weigl dankte den beteiligten Mannschaften und dem ausrichtenden Verein ESC Haardorf. Er lobte den hervorragenden Sportsgeist, der den Mannschaften immer viel Spaß bereitet. Anschließend blieb man noch gemütlich zusammen sitzen, freute sich über den persönlichen Erfolg und fachsimpelte mit den Sportkameraden

Schutz aus gesegneten Kräutern

PNP Osterhofener Zeitung 15.08.2024

Alte Tradition: Frauengemeinschaft Haardorf bindet Kräutersträuße zu Mariä Himmelfahrt

Von Franziska Geer

Haardorf. Schutz vor Krankheiten soll ein gesegneter Kräuterstrauß den Bewohnern eines Hauses bieten. Dazu bindet die Frauengemeinschaft Haardorf – wie viele weitere Vereine – seit langem Sträuße für die Weihe im Gottesdienst zu Mariä Himmelfahrt. Damit die Segnung der Buschen am Donnerstag stattfinden kann, sind die Vorbereitungen am Mittwoch in vollem Gange. Gebunden wird im Hof von Maria Oberleitner im Schatten einer großen Scheune. Der würzige Duft vieler Kräuter liegt in der Luft, während zehn Frauen einen Buschen nach dem anderen binden. „Wenn du einen Strauß im Haus aufhängst, riecht es für vier Wochen“, beschreibt Oberleitner. In den Buschen finden sich sowohl Wildkräuter als auch Gartenpflanzen. „Das war eigentlich ein heidnischer Brauch“, erklärt Vorsitzende Claudia Unverdorben zu den Ursprüngen der Tradition um geweihte Kräuter. Die Christen hätten den Brauch später als den Feiertag Mariä Himmelfahrt am 15. August übernommen. Hierzu gibt es eine Legende um die Gottesmutter: „Die heilige Maria soll mit Geist und Körper in den Himmel aufgefahren sein“, erzählt Unverdorben. Als die Jünger Jesu das leere Grab öffneten, soll es dort nach Rosen, Lilien und Heilkräutern gerochen haben. „Früher sollten die Kräuter die Familie durch den Winter bringen“, sagt Unverdorben. Denn die Pflanzen dienten als Arznei. „Es hat ja keine Apotheke in dem Sinne gegeben.“ Der Segen soll dafür sorgen, dass die Heilkraft der Gewächse nicht verloren geht. „In dem Kräuterbuschen sollten sieben bis 99 Kräuter drinnen sein“, sagt die Vorsitzende. „Wir binden das ein, was wir daheim im Garten haben. Und dann gehen wir natürlich auch in die Natur raus und sammeln, was wir finden und was die Natur uns gibt.“ Die Frauen gehen in der Haardorfer Umgebung auf die Suche. „Ein jeder geht in eine andere Richtung, findet andere Sachen.“ Die Sammlerinnen besuchen dabei gerne brachliegende Flä- chen, wo beispielsweise Wilde Möhre, Wilder Kümmel oder Johanniskraut wachsen. Zusammengetragen wird die Ausbeute bei Maria Oberleitner, die auch zur Frauengemeinschaft gehört. Hier binden die Frauen die Sträu- ße gemeinsam am Mittwoch, dem Tag vor Mariä Himmelfahrt. „Meistens haben wir dann so eine große Auswahl, dass unsere Sträu- ße ganz dick werden“, erzählt Claudia Unverdorben und lacht. Bei Maria Oberleitner werden die Kräuter ähnlich einem Buffet auf großen Tischen ausgelegt. „Da geht jeder durch und bindet seinen Strauß.“ Häufig von den Frauen verwendete Kräuter sind unter anderem Thymian, Rosmarin, Ringelblume und Schafgarbe. Der Rosmarin wirkt beispielsweise als Heilkraut gegen Magen-DarmBeschwerden, der Thymian als Schleimlöser. „Viele tun Liebstö- ckel rein, Holunder ist auch ganz wichtig“, beschreibt Claudia Unverdorben. Die fertigen Sträuße werden in große Körbe gepackt und sind damit bereit für die Weihe zu Mariä Himmelfahrt am Tag darauf. Die Vorsitzende genießt an der Tradition besonders die Gemeinschaft beim Binden. Hierbei treffen sich meist sechs bis neun Frauen. „Der Zusammenhalt ist immer schön, man kommt doch so wenig zusammen.“ Da seien die Kräuterbuschen eine gute Gelegenheit, um über Gott und die Welt zu reden. Beim Verkauf der Sträuße, der auch eine kleine Finanzspritze für die Gemeinschaft bildet, sei es zudem immer schön, wenn das Angebot angenommen werde. Dann hieße es: „Mein Gott, habt ihr das wieder schön gebunden – und so viel!“, erzählt Unverdorben glücklich. „Das ist eine Bestätigung, dass sich die Arbeit gelohnt hat und man jemandem eine Freunde gemacht hat.“ Außerdem wichtig ist ihr, dass die Tradition um die Kräutersträuße nicht in Vergessenheit gerät. Daheim hängt man den Strauß Claudia Unverdorben zufolge kopfüber in der Küche auf. Einige drapieren ihn auch ins Herrgottseck oder trocknen ihn anfangs, um ihn nachher in eine Vase zu stellen. „Manche Bauern hängen sogar einen Kräuterstrauß im Stall auf“, berichtet Unverdorben. „Ich lasse meinen das ganze Jahr hängen. Wenn ich einen neuen Strauß habe, heize ich den anderen ein.“