Haardorf und Mühlham

Archiv des Autor: Robert

Nach­le­se zum 100-jäh­ri­gen Grün­dungs­fest des KSV Thun­dorf

Osterhofen und Umgebung 17 – DONAU-ANZEIGER                         Dienstag, 10. Juli 2018

Bericht/Fotos: Rolf Schwinger

Thundorf. (rs) Im Garten der „Trattoria“ wurden nach dem gemeinsamen Mittagessen und der Übergabe der Gastgeschenke an die teilnehmenden Vereine und Organisationen Ehrungen für verdiente Kameraden vorgenommen. Gratuliert wurde ihnen von Schirmherrin Liane Sedlmeier, 1. Vorsitzenden Siegfried Allinger und dem Bezirksvorsitzenden der BKV Franz Bauer. Dem schloss sich fröhliches Treiben und beste Unterhaltung bei Musik der Asambläser an. So durften Schirmherrin Liane Sedlmeier, Festmutter Annemarie Drescher, 1. Vorsitzender Adi Schweiger und Hans Schröck mit den Festdamen vom Patenverein Haardorf einen Marsch dirigieren. Ausgelassen war die Stimmung vieler junger und älterer Gäste. Höhepunkt war nach der Verabschiedung der Schirmherrin Liane Sedlmeier ein Tänzchen von wagemutigen Kameraden mit jungen Frauen auf der Straße. So ein schönes, unkompliziertes und harmonisches Fest wird Thundorf so schnell nicht mehr feiern.

Partystimmung am lodernden Feuer

Osterhofen und Umgebung 20 – DONAU-ANZEIGER Mittwoch, 27. Juni 2018

Das richtige Brennmaterial machte ein klassisches Sonnwendfeuer möglich

Aicha a. Donau. (rs) Bei kühlem Wetter hielt die Jugend (KJG) auf dem Dorfanger unter Linden ihre diesjährige Grillparty ab. Ein Zelt war aufgestellt, um etwas vor der Kühle des Abends geschützt zu sein. Man ertrug ganz gut eine dicke Jacke oder ein Sakko. Selina Sigl konnte viele Besucher aus der Ortschaft, aber auch aus den umliegenden Orten Haardorf, Thundorf und Niedermünchsdorf begrüßen. Dass es ein Sonnwendfeuer geben konnte, hat die Jugend dem Einsatz von Stadtrat Robert Kröll und Bürgermeisterin Liane Sedlmeier zu verdanken. Möglich war dies, weil sich im aufgeschichteten Holzstoß keine Spanplatten, lackiertes Holz oder gar Matratzen befanden. So konnte Franz Wagner das Brennmaterial am Wirtsgraben bei untergehender Sonne entfachen. Viele zogen von ihrem Sitzplatz im Zelt zum Sonnwendfeuer, um sich etwas aufzuwärmen. In früheren Zeiten sprangen vor allem Jugendliche als Mutprobe über die züngelnde Glut. Heutzutage sprangen nur die Jüngsten, aber in einer Hüpfburg, die sehr gerne angenommen wurde. Am Grillstand wurden Würstchen gegrillt, daneben wurde Käse von den Jugendlichen aufgeschnitten. Zur vorgerückten Stunde eröffnete die Mutter-Kind-Gruppe die Bar. Es gab so gut wie keine Mücken aus dem nahen Altwasser, was ungetrübte Partystimmung möglich machte. Auf der Grillparty wurden aber auch die aktuellen Neuigkeiten aus dem Dorf untereinander ausgetauscht. Bald geht es los mit der Sanierung der Kreisstraße von Mühlham nach Thundorf, das war ein wichtiges Thema. Und immer wieder wurde die Hoffnung geäußert, dass der Hochwasserschutz nicht mehr lange auf sich warten lässt.

EC Grei­sing mit be­ster Stock­quo­te

Osterhofen und Umgebung 18 – DONAU-ANZEIGER                Dienstag, 12. Juni 2018

Fünf Mann­schaf­ten am Start: Span­nen­de Wett­kämp­fe beim Brot­zeit­tur­nier in Haar­dorf

Verlierer gab es nicht, denn alle hatten Spaß: Stockschützen des Brotzeitturniers mit Vorsitzenden Karl-Heinz Schläger (l.) und Schirmherrn Georg Weigl (4.v.l.).

Haardorf. (rs) Die Stockschützen des ESC Haardorf richtete auf der Asphaltanlage am Ende der Kreuzbergstraße ihr Sommerbrotzeitturnier aus. Vorsitzender Karl-Heinz Schläger konnte bei sommerlichen Temperaturen fünf Mannschaften aus der näheren Umgebung begrüßen. Der Sieg wurde in einer Doppelrunde angepeilt. Da es oft sehr genau zuging, musste mit dem Maßband manchmal nachgemessen werden, wessen Stock näher an der Daube platziert ist. Auch vorbeikommende Radfahrer und Fußgänger nahmen sich gerne Auszeit, um den Sportlern eine Zeit lang zuzuschauen. Nach manch engen Kämpfen nahm der erste Vorsitzende Karl-Heinz Schläger die Siegerehrung zusammen mit Schirmherrn Georg Weigl vor. Als Sieger wurde die Mannschaft des EC Greising mit 14: 2 Punkten und einer Stockquote von 2,07 geehrt. Den zweiten Platz erkämpfte sich die Feuerwehr Aicha mit 12: 4 Punkten und einer Stockquote von 1,29 vor dem EC Arcobräu Moos mit 8: 8 Punkten. Aufgrund der besseren Stockquote platzierte sich die Mannschaft der Klosterer Altenmarkt vor den Dorffreunden Ruckasing mit jeweils 4: 12 Punkten. Als Preise gab es für die beteiligten Mannschaften viele Sachpreise wie Salami, Essiggurken, Dosenfisch, Getränke zum Aussuchen. Worte des Dankes richtete Schirmherr Georg Weigl an die beteiligten Mannschaften und an den ausrichtenden Verein ESC Haardorf. Anschließend blieb man noch gemütlich zusammen sitzen, ließ das Turnier Revue passieren und so manch einer jammerte über die lange Hitzeperiode und den ausbleibenden Regen im Hinblick auf die Natur.

 

Gefiederter Schmarotzer

Osterhofen 9. Juni 2018 – Deggendorfer Zeitung

Der Kuckuck mit all seinen Facetten und Eigenheiten

Haardorf. Wer hat denn im Frühjahr einen Kuckuck gehört? Wegen zweier Eigenheiten ist der Kuckuck sprichwörtlich geworden: sein charakteristischer Balzruf – eine kleine Terz – und seine brutschmarotzende Lebensweise. Eine Redewendung besagt, man solle schnell das Portemonnaie schütteln, damit das ganze Jahr über nicht das Geld ausgeht.

In vielen Kinderliedern begegnet uns der Kuckuck: „Auf einem Baum ein Kuckuck saß“, „Der Kuckuck und der Esel“ oder „Kuckuck, Kuckuck, ruft’s aus dem Wald“. Gerne kaufen sich Urlauber im Schwarzwald eine Kuckucksuhr. Umgangssprachlich wird die gerichtliche Pfändungsmarke „Kuckuck“ genannt.

Seit dem 16. Jahrhundert wird das Wort „Kuckuck“ als Umschreibung für „Teufel“ verwendet. In vielen Ausdrücken begegnet uns dies noch: „Scher dich zum Kuckuck“ oder „Hol’s der Kuckuck“. Außerehelich gezeugte Kinder werden umgangssprachlich „Kuckuckskinder“ genannt. Sozusagen ein Kuckucksei legen, bedeutet, jemandem anderen etwas unterzuschieben.

Wir kennen den Kuckuck als Brutparasit. Er legt seine Eier in fremde Nester und überlässt die Aufzucht des anspruchsvollen Einzelkindes den Wirtsvögeln. Das Ei ist der Größe und Farbe Vögeln wie Teichrohrsängern, Grasmücken, Rotkehlchen oder Zaunkönigen angepasst. Junge Kuckucke werfen unerbittlich andere Eier oder Jungvögel aus dem Nest. Um gefüttert zu werden, reißt der Jungkuckuck seinen Schnabel weit auf. Die Stiefeltern sehen einen orangeroten Rachen, der wiederum Reiz zur Fütterung ist. Schnell wachsen die Jungvögel heran, nach zwei Wochen verlassen sie das Nest und sind schon nach drei bis vier Wochen selbständig.

Im Garten von Konrad Moser am Haardorfer Mühlbach konnte eine zierlich kleine Bachstelze fotografiert werden, wie diese ihr schmarotzendes Kuckucks-Riesenbaby füttert. sr 

Glaskunst aus Haardorf im Ritz Carlton

Osterhofen 5. Juni 2018 – Deggendorfer Zeitung

Rike Scholle und Eduard Deubzer fertigen Werke für die Bar „Fragrances“ ebenso wie für die Kirche in Aicha

Gabi Schwarzbözl 

Haardorf. Zwei Flüssigkeiten treffen in Bewegung aufeinander: So wirkt die Glasvase, die zudem auf einem filigranen, hohen Metallgestell zu schweben scheint. Zu sehen ist sie seit Samstag in der neu eröffneten Bar „Fragrances“ im Hotel Ritz Carlton in Berlin. Gestaltet wurde sie auf dem Land: von den beiden Glaskünstlern Rike Scholle und Eduard Deubzer in Haardorf.

Dazu standen die beiden gemeinsam am Glasofen – eine Seltenheit, da sonst jeder einzeln Objekte und Leuchten anfertigt. Doch das Blasen der etwa 50 Zentimeter hohen Vase war eine Herausforderung, schildert Eduard Deubzer – nicht nur, weil es bei der Fertigung im April schon ungewöhnlich heiß war. Für die beiden Handwerker war es ein ausgesprochen langes, schwere Stück heißes Glas an der Pfeife, das sich im Schmelzzustand wie Honig bewegt. Um die Illusion zweier aufeinander treffender Flüssigkeiten zu erzeugen, musste Rike Scholle eine italienische Technik anwenden und etwas variieren. Die Farbe ist leicht anders ausgefallen, als sie wollte, aber sehr passend für die dunkel gestaltete Berliner Hotel-Bar, die chic mit akzentuiertem Licht Effekte setzt.

Dazu kommt das Metallgestell, das hoch und filigran ist und dennoch die schwere Glasvase wie schwebend in der Balance hält. Das Gestell hat Eduard Deubzer geschweißt. Proportion und Ästhetik müssen stimmen – und auch dem hohen handwerklichen Qualitätsanspruch der beiden entsprechen.

Den Auftrag für die Fragrances-Vase haben die beiden Haardorfer Künstler über eine Kunstberaterin erhalten, die sich bei ihnen gemeldet hat. Da muss man kein Atelier in München oder Berlin haben, um an solche Aufträge zu kommen, freut sich das Paar. Sie genießen es, „ganz relaxed am Land“ zu leben und diese Gelassenheit auch auf ihre Kunden auszustrahlen. Wichtiger als die Präsenz in der Stadt sei die Qualität, dann werde man von den Auftraggebern auch gefunden, sind sie überzeugt. Und auch Lust am Material und Spaß an der Sache spiegeln sich im Ergebnis wider.

Für die Bar im Ritz Carlton haben sie noch einen zweiten Auftrag ausgeführt: Eine Destille, die einer chemischen Glasapparatur nachempfunden, aber nicht funktionsfähig ist. Vielmehr kann sie auch für Blumen genutzt werden. Das dünne Apparateglas „ist eigentlich nicht mein Metier“, gesteht Rike Scholle. Deshalb hat sie das Objekt entworfen, ließ die Glaskolben aber ebenso fertigen wie den Messingständer. Die Metallarbeiten erledigte Ludwig Perschl aus Waging am See, der sonst die Elektrifizierung der Leuchten von Rike Scholle und Eduard Deubzer übernimmt. Und der ihnen neue Möglichkeiten verschafft, freuen sich die beiden Glaskünstler: Nicht nur, weil er technisch quasi alles ermöglicht, sondern auch, weil sich die Zwei über die Technik keine Gedanken mehr machen müssen: „Wir sind zurück beim Glas“, sagt Eduard Deubzer und Rike Scholle fügt an: „Jetzt ist der Kopf so frei“.

Entstanden aus dieser Zusammenarbeit ist beispielsweise die Leuchten-Serie „Drops“, mit der sie am Stand auf der Möbelmesse in Köln die Besucher faszinierten: Das Licht der kleinen Glaskugeln erscheint an der Wand wie wogende Wellen.

Zu sehen ist die Kunst der Haardorfer aber auch in der Heimat: seit langem im Fenster des Trauungszimmers im Osterhofener Rathaus und seit jüngstem in der frisch sanierten Kirche in Aicha. Für sie durfte Eduard Deubzer zwei Flaschen für Chrisam- und Katechumenenöl entwerfen und fertigen – ohne jegliche Vorgaben außer der Größe. Herausgekommen sind eckige Behältnisse aus geklebten Glasplatten, zwischen denen sich Blattgold befindet. Je nach Blickwinkel lässt die Goldfolie das Glas vollkommen golden oder klar durchsichtig scheinen. So wie man zu neuen Einsichten gelangt, wenn man den eigenen Standpunkt verändert, erläutert Eduard Deubzer.

Seine nächste Auftraggeberin lässt ihm ebenfalls freie Hand: Sie will ein Glasobjekt über einem langen Esstisch. Und Rike Scholle freut sich auf Teil drei für die Bar „Fragrances“: Für einen bestehenden Ofen gestaltet sie aus mehreren Glaselementen ein Objekt mit stilisierten Flammen. Dass das Kaminfeuer damit nicht einfach imitiert wird, versteht sich von selbst.