Haardorf und Mühlham

2 Dörfer eine Gemeinschaft

Die­ses Mal gab es et­was Be­son­de­res zu fei­ern

Osterhofen und Umgebung 17 – DONAU-ANZEIGER                         Freitag, 26. Januar 2018

Se­nio­ren­club fei­er­te das 20-jäh­ri­ge Be­ste­hen – Ly­ri­scher Rück­blick von Mart­ha Feigl

Die Ehrengäste mit den Geburtstagsjubilaren. (Fotos: Rolf Schwinger)

 Haardorf. (rs) Wie jeden Monat trafen sich Frauen und Männer des Seniorenclubs in der „Alten Schule“. Dieses Mal gab es etwas zu feiern: Vor fast genau 20 Jahren, am 21. Januar 1998, wurde der Seniorenclub von Josef Weigl mit seiner Frau Centa gegründet. Dazu konnte Horst Feigl Bürgermeisterin Liane Sedlmeier, Stadtrat Robert Kröll, Josef Lehner und Edi Aigner neben mehr als 40 Mitgliedern besonders herzlich begrüßen. Martha Feigl, die Initiatorin des Seniorenclubs, ließ in Reimen die vergangenen Jahre Revue passieren. Angedacht war er anfangs als Treffen von Witwen zu Kaffee und Kuchen. Aber es zeigte sich, dass immer mehr daran Interesse zeigten. Auch Rentnerinnen und Rentner kamen vermehrt in der neu renovierten „Alten Schule“ monatlich zusammen. Josef Weigl und seine Frau Centa übernahmen bis 2006 die Leitung. Für das Finanzielle war Anni Eiblmeier zuständig, heute Lies Hörndl. Jeder ist ein „Rädchen“ Das Mitbringen von Kuchen und Gebäck wird von den Teilnehmern genauso akribisch organisiert, wie der Küchendienst, das Aufstellen der Tische und Stühle oder das Dekorieren des Saales. Jede und jeder übernimmt Aufgaben, die zum Gelingen der monatlichen Veranstaltungen beitragen. Armin Weber trägt spaßige Texte vor, Hermine Dullinger glänzt mit auswendig aufgesagten Gedichten und Josef Loibl erzählt manch frechen Witz. Im Jahreskreis werden Feste wie Weihnachten, Fasching oder Muttertag besonders gefeiert. Auch einmal im Jahr wird mit dem Bus in die nähere Umgebung gefahren, da aufgrund des Alters Radfahren und Gehen oft nicht mehr flott genug gelingen. Martha Feigl zum Schluss: „So haben wir die 20 Jahr gemeinsam hinter uns gebracht, wir haben nett ge(t)ratscht und oft gelacht.“ In ihrem Grußwort gratulierte Bürgermeisterin Liane Sedlmeier dem Seniorenclub zu seinem 20-jährigen Bestehen, der durch Eigeninitiative entstanden ist und von Ehrenamtlichen getragen wird. „Auch in einer kleinen Ortschaft wie Haardorf ist es wichtig, dass Senioren einen Nachmittag in Gesellschaft verbringen können und dabei mit Ihresgleichen zusammen kommen können“, so die Rathauschefin. Auch sei es notwendig unter die Leute zu gehen, um im Gespräch zu bleiben und Neuigkeiten zu erfahren und zu diskutieren. Eine Untersuchung besage, dass dies großen Einfluss auf das Wohlbefinden hat. Liane Sedlmeier informierte auch über das Planfeststellungsverfahren zum Hochwasserschutz. Zur Unterhaltung an diesem Nachmittag hatte man Josef Lehner, Autor der „Mooserer G´schichtn“, verpflichtet. Er las Texte mit Witz, Humor und Esprit aus seinem Werk vor. Personen, die darin vorkamen, sind teilweise auch in Haardorf bekannt. Als ehemaliger Lehrer konnte er natürlich Anekdoten aus der Schule authentisch erzählen, was viel zur Aufheiterung beitrug. Adi Aigner mit seinem Akkordeon unterhielt mit bekannten Liedern und Musikstücken zwischendurch. Als Hof-Filmer von Haardorf zeigte Ludwig Hörndl einen Zusammenschnitt von Filmen der Anfangszeit. Man war beim Wackelstein, in Bodenmais, in Altötting mit Gnadenkapelle, in Bad Reichenhall in der Saline und im Kurmittelhaus, am Arbersee oder beim Bräu im Moos mit Schnupferlehrgang. In alten Filmen sah man besonders deutlich, wie die Jahre vergangen sind. Jeden Monat wird auch zum Geburtstag gratuliert. Dieses Mal waren es Marianne Schmidt, Elke Brandl, Ludwig Fröschl, Ewald Birgmann, Angela Loibl und Anneliese Dreifke. Horst Feigl überreichte dazu einen Piccolo und eine Tafel Schokolade. Auch ein Geburtstagsständchen durfte nicht fehlen. Neben Kaffee und Kuchen gab es diesmal als besonderen Festschmaus „saure Zipfl“. Auch ein Stamperl selbst gemachter Eierlikör durfte nicht fehlen. Alle freuen sich schon auf das nächste Treffen am Mittwoch, 21. Februar 2018, in der „Alten Schule“ in Haardorf.

 

„Zurzeit Je­su gab es kei­ne Weih­nachts­idyl­le“

Osterhofen und Umgebung 20 – DONAU-ANZEIGER               Mittwoch, 27. Dezember 2017

Nach 2 Jah­ren Re­no­vie­rungs­pha­se konn­te in Haar­dorf wie­der ei­ne Christ­met­te ge­fei­ert wer­den

Haardorf. (rs) Nach zwei Jahren Renovierung konnte in der Pfarrkirche St. Martin wieder die Christmette von den Gläubigen gefeiert werden. Im Haus Gottes wurde schon in den Tagen zuvor ein stattlicher Christbaum aufgestellt. Er war neben roten Kugeln mit neuen, glitzernden Schneeflocken und Engeln aus alten Gottes-Lob-Seiten geschmückt worden. Auch das instandgesetzte Kripperl stand wieder an seinem angestammten Platz. Schon am Nachmittag brachte die Freiwillige Feuerwehr Haardorf das Friedenslicht aus dem Heiligen Land in die Kirche, das von vielen nach dem Gottesdienst in einer Laterne nach Hause mitgenommen wurde. Nicht nur an diesen Tagen des Terrors und der Kriege ist Frieden in der Welt und im Kleinen ein wichtiges Gut. Viele Gläubige aus Mühlham, Niedermünchsdorf, Haardorf und aus der Stadtgemeinde Osterhofen waren gekommen, um mit Domvikar Andreas Erndl die Geburt Jesu zu feiern. Ministrant Thomas Schütz trug das Christkind in Windeln gewickelt in die Kirche, das Pfarrer Erndl in die Krippe legte und anbetete. Anknüpfend an die erste Lesung nach Isaiah sehnten sich die Menschen zur Zeit Christi Geburt nach einem Retter. Es heißt: „Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein helles Licht.“ „Wenn wir einen aktuellen Bezug herstellen, so gilt das nicht für Deutschland, auch wenn wir nach der Wahl noch keine Regierung haben. Bei uns floriert die Wirtschaft und die Arbeitslosigkeit ist gering. Aber es gab auch schon dunkle Zeiten in unserer Geschichte, wenn wir an die Weltkriege denken“, so Erndl. Er erzählte eine bewegende Geschichte einer Christmette an der Front in einer Feuerpause von Soldaten im Zweiten Weltkrieg, als gleichzeitig vor Partisanen gewarnt wurde. Trotzdem fand der Gottesdienst statt – mit den Partisanen, die davon ergriffen waren und keinen Angriff durchführten. Auch zurzeit Jesu habe es keine Weihnachtsidylle gegeben. Die Israeliten waren von den Römern fremdbeherrscht, Maria und Josef suchten nach einer Unterkunft, die männlichen Nachkommen wurden getötet. „In dieser Zeit wird Gott Mensch, in einer Zeit in der Menschen Hilfe brauchen und ein Retter erwartet wird. Wenn wir diese Situation auf das Heute übertragen, so sind viele Menschen hilfsbedürftig, die sich nach Licht sehnen und geistliche Begleitung annehmen. Glaube hat den Menschen in früherer Zeit, aber auch heute in vielen Situationen Halt gegeben. Es sind oft auch Menschen, die vorher nichts mit Gott zu tun haben wollten.“ Domvikar Erndl weiter: „Die Botschaft der Engel ist, dass uns ein Retter geboren ist, der Messias, der Herr, genau für deine Dunkelheit. Freue dich, dass du nicht allein bist in dieser Not.“ Der Gottesdienst wurde vom Kirchenchor mit dem Organisten Christian Weigl feierlich gestaltet. Jeden Gläubigen berührte das bekannte Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“, das nur bei Kerzenlicht in der Kirche gesungen wurde. Nach dem Segen wünschte Pfarrvikar Andreas Erndl an der Kirchentür allen Gottesdienstbesuchern mit Handschlag ein gesegnetes Weihnachtsfest. Auch untereinander wurden Weihnachtswünsche auf dem Kirchvorplatz ausgetauscht, bevor man, wie es auf dem Land Brauch ist, die Gräber besuchte. Bei manchen wartete zuhause noch die Bescherung des Christkindes. So machten sich dann vor allem die Kinder schnell auf den Heimweg.

Entscheidung nach dem „Rittern“

Osterhofen 19. Dezember 2017 – Osterhofener Zeitung

Tischkegelclub ehrte die Sieger des Weihnachtskegelns

Haardorf. Der Tischkegelclub hat im Gasthaus Knöckl die Sieger des Weihnachtskegelns geehrt. Matthias Moser führte unterhaltsam durchs Programm der Weihnachtsfeier. Dank sprach er den Mitgliedern aus, die die gesellschaftlichen Aktivitäten des Vereins wie Maibaumaufstellen, Kegelabende, Grillparty oder Starkbierfest immer unterstützen.

Den besinnlichen Teil gestaltete der Kirchenchor mit Liedern und unterhaltsamen Texten, vorgetragen von Martina Apfelbeck, Regina Weigl und Mariele Moser.

67 Mitglieder waren zum Weihnachtskegeln angetreten, darunter 19 Frauen. Beim „Rittern“ zeigte dann aber mancher Favorit Nerven. Siegerin wurde mit 39 Holz Sandra Birkeneder. Erst nach mehrmaligem „Rittern“ eroberte Siglinde Schwinger Platz zwei vor Christa Knöckl und Beate Knöckl (je 38 Holz). Weitere gute Platzierungen erreichten Mariele Moser (37), Emmi Brandl ((37), Maria Knöckl, Barbara Jahrstorfer, Marianne Fröschl und Annemarie Schütz (alle 36 Holz).

Auch bei den Herren fiel die Entscheidung nach dem „Rittern“: Leicht favorisiert gewann Christian Knöckl vor Konrad Moser mit jeweils 44 Holz. Den dritten Platz erkämpfte sich im Familienduell Christan Weigl vor Vater Johann Weigl (jeweils 43 Holz). Die weiteren Sieger waren Alois Halser, Stefan Weigl, Matthias Moser, Uwe Breit (alle 42), Fabian und Erhard Knöckl (41). Auch diesen Mittwoch ist wieder Kegelabend. Nächster Höhepunkt im Vereinsleben ist das Er- & Sie-Kegeln am 10. Februar 2018. sr

Verdienstkreuze und Abzeichen

Osterhofen 23. November 2017 – Osterhofener Zeitung

Jahresabschluss der Reservistenkameradschaft Haardorf mit Ehrungen

Haardorf. Beim Jahresabschluss der Reservistenkameradschaft Haardorf hat Vorsitzender Franz Klingerbeck am Samstag im Vereinslokal Knöckl Rückblick gehalten. Nach der Gedenkminute für den verstorbenen Kassier Franz Kröll erinnerte Klingerbeck an die Ereignissen aus den Jahren 2016 und 2017, darunter die gute Beteiligung bei den Monatsversammlungen und Volkstrauertagen in Haardorf, Aicha und Niedermünchsdorf. Bei einer der RK-Versammlungen auf Kreisebene wurden Klingerbeck zum Schriftführer und Artur Kolbe zum Ehrenamtdelegierten bestimmt. Gewürdigt wurde Bezirksvorsitzender Josef Schmid für seine jahrzehntelange Freundschaft zum oberösterreichischen Kameradschaftsbund. Ihm steckte Oberösterreich-Landeskassier Günther Müller das Verdienstkreuz mit Schwertern in Gold. KSV-Vorsitzender Adi Schweiger erhielt es in Silber. Eine größere Beteiligung erhofft sich Klingerbeck bei der nächsten Vereinsmeisterschaft im Schießen mit dem G 36 in Otzing. Beim vergangenen Bewerb erkämpften sich Artur Kolbe mit 97 Ringen, Josef Zauner (96) und Adi Schweiger (94) Pokale und Stockerlplätze. Die Gästewertung sicherte sich Georg Harrass vor Roland Fredl mit 93 bzw. 86 Ringen. Erfreulich für die Schützen Erwin und Roland Fredl, Josef Schmid und Bernhard Zitzelsberger verlief die OÖ Landesmeisterschaft im KK Schießen in Marchtrenk. Die Mannschaft erreichte im Gesamtklassement mit 341 Ringen Platz 4. Roland Fredl belegte mit 91 Ringen Platz 3 in der Einzelwertung. Die zweite Garnitur landete auf Platz 11. Als Patenverein fungierten KSV und RK beim 110. Gründungsfest des KB Oftering. Hingewiesen hat Klingerbeck auf den kürzlich gegründeten RK Stammtisch Ü 60 Plus. Er kann jeden ersten Donnerstag im Monat in der Plattlinger Fischerstube besucht werden. Erfreulich verlief das Weinfest im dekorierten Knöckl-Stadel mit großer Tombola. Den Hauptpreis (vier Tage in Berlin) darf Herbergswirtin Christa Knöckl genießen. Beteiligt habe man sich außerdem an der BKV Friedenswallfahrt, der Kriegsgräbersammlung mit guten Ergebnis sowie Veranstaltungen auf Kreis- und Dorfebene.

 

Mehr Dankbarkeit für die Demokratie

Osterhofen 22. November 2017 – Osterhofener Zeitung

Volkstrauertag in Haardorf – Stadtrat Robert Kröll kritisiert Selbstverständlichkeit von Frieden

Haardorf. Am Vorabend des Volkstrauertages hat Pater Kuriakose in der Kreuzbergkirche einen Gottesdienst für die gefallenen und vermissten Soldaten beider Weltkriege zelebriert. In seiner Predigt zitierte er Papst Johannes Paul II. mit den Worten: „Jeder Krieg ist eine Niederlage der Menschen.“ Die vielen Kriegsgräber und Kriegerdenkmale seien keine Gräber für Helden; sie seien Gedenkstätten für die Soldaten, die in sinnlosen Kriegen kämpfen mussten.
Als Vertreter der Stadt Osterhofen hielt Stadtrat Robert Kröll nach dem Gottesdienst in der Kirche die Ansprache zum Volkstrauertag. Mit einem Zitat von Schriftsteller Karl Kraus nahm er Bezug auf den Ersten Weltkrieg: „Man wird vergessen haben, dass man den Krieg verloren hat, vergessen haben, dass man ihn begonnen hat, vergessen haben, dass man ihn geführt hat.“ Die meisten haben nicht mehr erlebt, was Krieg bedeutet: Den Verlust von Angehörigen, die Trauer, den Hunger, die Zerstörungen, die Vertreibungen. Wir leben seit 72 Jahren in Frieden. „Viele schätzen Frieden und Freiheit nicht mehr. Es ist eine Selbstverständlichkeit für Deutschland und Europa geworden“, so Kröll. In ganz Europa schürten rechtspopulistische Parteien die Unzufriedenheit und sie bekämen immer mehr Zulauf. So war es auch damals mit der NSDAP von Adolf Hitler, bis sie 1932 mit 37,2 Prozent stärkste Partei wurde. Mit diesen Erfahrungen sei es wichtig, wieder mehr zu einer demokratie-orientierten Politik zurückzufinden. Der Volkstrauertag bietet dazu die Gelegenheit, dass sich das Volk und die Politik daran erinnern. „Wir müssen uns wieder in das Gedächtnis rufen, was es heißt in Frieden, Freiheit und Demokratie leben zu dürfen“, forderte Kröll.
Anschließend marschierten bei eisigen Temperaturen die Mitglieder des Krieger- und Soldatenvereins und der Freiwilligen Feuerwehr Haardorf zusammen mit Pfarrvikar Kuriakose, den Ministranten und den Dorfbewohnern zum Kriegerdenkmal, das im Zuge der Renovierung der Pfarrkirche St. Martin neu gestaltet wurde. Pater Kuriakose sprach Gebete. Im Gedenken an die gefallenen und vermissten Soldaten beider Weltkriege, an die Opfer von Terror und Gewalttaten unserer Zeit stellte anschließend Stadtrat Robert Kröll zusammen mit 2. Vorsitzenden Horst Feigl eine Schale am Kriegerdenkmal ab. Die Ehrenwache stellte die Reservistenkameradschaft Haardorf-Aicha. Zum Abschluss der Gedenkfeier sang der Kirchenchor das Lied vom guten Kameraden. sr

Eins der äl­tes­ten Kreu­ze

DONAU-ANZEIGER            Donnerstag, 14. September 2017

Füh­rung durch die Kreuz­berg­kir­che am „Tag des of­fe­nen Denk­mals“

Rundgang mit Alois Dorfmeister (l.) auf dem Kreuzberg. (Foto: Schwinger)

 

Haardorf. (rs) Im Rahmen des „Tages des offenen Denkmals“ im Landkreis Deggendorf fand auf dem Kreuzberg durch Alois Dorfmeister eine Führung für Interessierte statt. In frühesten Zeiten war der Kreuzberg eine Insel im Mündungsdelta der Isar in die Donau. Haardorf bedeutet „Dorf im Sumpf“, was beim letzten Hochwasser 2013 sichtbar wurde, als das Wasser bis zu den Stufen des Kreuzberges stieg. Zur Römerzeit gab es zwei Römerkastelle, eines auf dem jetzigen Kreuzberg und das andere am Mühlberg, was durch Münzfunde nachgewiesen ist. Der Sage nach stellte der Hl. Severin zu dieser Zeit auf dem Kreuzberg ein Kreuz auf, das später durch einen Korpus ergänzt wurde. Dieser war hohl und wurde mit einem Brett zugenagelt. Von den Pilgern wurde der Hohlraum als sogenannter Briefkasten für Gebetsanliegen oder Geldspenden verwendet. Dieses Kreuz ist eine der ältesten Darstellungen im Bistum Passau. Erste urkundliche Erwähnung von 1146 findet man in Unterlagen des Klosters Niederalteich, in denen von einem Weinberg berichtet wird. Nach Deutung von Dr. Herbert Wurster ist die Kirche ein Überbleibsel einer Schlosskapelle, die den Grafen von Hals an dieser Stelle gehörte. Um Einfluss auf die aufkommenden Wallfahrten auf den Kreuzberg nehmen zu können, wurden von Konrad von Regensburg, aber auch vom Fürstbischof von Passau Ablässe gestiftet. Das Kloster von Osterhofen erhob den Kreuzberg zu einem immerwährenden Wallfahrtsort. Aus der Schweiz, Wien und Böhmen kamen Pilger. Im 30-jährigen Krieg wurde die Kirche von den Schweden verschont. 1712 war die Wallfahrtskirche bereits dem Verfall preisgegeben. Da geschah ein Wunder: Der im Sterben liegende Abt von Osterhofen wurde wieder gesund. Aus Dankbarkeit wurde die Kirche wieder instand gesetzt. In dieser Zeit entstanden die im Altarraum platzierten Schächer links und rechts vom Kreuz. 1782/83 wurden die Sakristei und die Arkadenhalle mit Beichtstühlen errichtet. Auch der stattliche Pfarrhof auf dem Dorfanger mit einem Bischofs- und Kardinalszimmer wurde gebaut. Dies zeugt von Reichtum für ein so kleines Dorf, der durch die Pilger in den Ort gebracht wurde. Zur 600-Jahr-Feier im Jahre 1862 sollen 38 000 Pilger nach Haardorf gekommen sein. Dies war auch möglich, da man nach Langenisarhofen mit dem Zug fahren konnte. Die letzte große Renovierung war von 1980 bis 1984, später wurde noch der Aufgang erneuert. Heute kommen noch vereinzelt Pilgergruppen wie aus Isarhofen oder bei der Dekanatswallfahrt zur Kreuzbergkirche. Eine kurze Andacht und ein Rundgang um die Kirche rundeten den fundierten, interessanten Vortrag von Alois Dorfmeister ab.