Haardorf und Mühlham

Die Sterndeuter aus dem Morgenland

Osterhofener Anzeiger

Das heute bekannte Sternsingen wurde urkundlich im 16. Jahrhundert erwähnt

sterndeuter-2017-iDarstellung der Heiligen Drei Könige in der Familie Apfelbeck. (Foto: Schwinger)

Haardorf. (rs) In der Weihnachtsgeschichte des Matthäusevangeliums werden Sterndeuter erwähnt, die der „Stern von Bethlehem“ zur Krippe führt. Durch Legendenbildung im 3. Jahrhundert entstehen die Heiligen Drei Könige oder die Weisen aus dem Morgenland. Ihr Hochfest ist das Fest der Erscheinung des Herrn (Epiphanie) am 6. Januar.

Im 8. Jahrhundert bekommen sie die Namen Caspar, Melchior und Balthasar. Sie werden in den Stand der Könige erhoben. Im Neuen Testament wird erwähnt, dass sie Gold, Weihrauch und Myrrhe mitbringen. Es gibt auch Bezüge zum Alten Testament.

Im Buch Jesaja heißt es: „Alle kommen von Saba, bringen Weihrauch und Gold und verkünden ruhmreiche Tagen des Herrn.“ Für einen König ist Gold ein angemessenes Geschenk. Weihrauch weist auf den zukünftigen Hohepriester Israels im Tempel hin. Myrrhe ist eine Heilpflanze, mit der Arznei zubereitet wird. Gott ist ein Heiler, ein „Heiland.“

Kaiser Barbarossa brachte 1164 angebliche Reliquien der drei Weisen aus Mailand mit. Er gab diese als Geschenk nach Köln, die im Kölner Dom in einem „goldenen“ Schrein zur Verehrung aufbewahrt werden. Ein Teil der Gebeine wurde 1903 an die Mailänder Basilika des Hl. Eustorgius zurückgegeben.

Das heute bekannte Sternsingen wurde urkundlich im 16. Jahrhundert erwähnt. Heute ziehen die Sternsinger von Haus zu Haus und bitten um eine Gabe. Es entwickelte sich der Haussegen „C+M+B“ (Christus segne dieses Haus), der Böses abhalten soll.

In der Kirche wird am Festtag Heilig Drei Könige zur Erinnerungen an die Taufe Jesu im Jordan das Dreikönigswasser geweiht. Es soll Schutz vor Unwettern gewähren. Das Dreikönigsfest bildet den Abschluss der sogenannten Raunächte.

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Die Hl. Drei Könige an der Krippe. Darstellung in der Kreuzbergkirche.

In christlichen Familien wird oft eine Krippe aufgebaut. Zur Zeit der Geburt Jesu sind die drei Könige noch weit von Betlehem entfernt. Sie haben sich mit Kamelen auf den Weg gemacht. Je näher der Dreikönigstag kommt, umso näher kommen sie der Krippe, bis sie zuletzt an diesem Tag im Stall Jesu, dem Heiland, huldigen. Verschiedene Darstellungen zeigen die Heiligen Drei Könige an der Krippe. Sie sind aus Holz, aus Porzellan, Papier oder aus Gips; sie sind bunt angemalt oder natur. Manchmal habe sie prächtige Gewänder an, wie es dem Stand eines Königs entspricht.

 

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