Haardorf und Mühlham

Bienen und Holzwürmer retten

Osterhofen und Umgebung 19 – OSTERHOFENER ANZEIGER     Mittwoch, 10. April 2019

20-jähriges Jubiläumsstarkbierfest: Oscars für das Strong Beer Festival in Hairvillage

 Superman, der Pfarrer, rettet die Holzwürmer

Haardorf. (rs) Mit dem Gstanzl „Wir hamma an Fehler in unsara Gmoa, die Kircha is z´groß und des Wirtshaus is z´kloa“ begrüßte Stefan Weigl für den Tischkegelclub alle Besucher des Jubiläumsstarkbierfestes im bis auf den letzten Platz besetzten Landgasthaus Knöckl. Besondere Willkommensgrüße galten den Abordnungen der Vereine aus Haardorf und Aicha, besonders des Frauenbundes, und den Stadträten Robert Kröll und Alfons Kastenmeier. Der erste Teil des 20. Starkbierfestes war politisch geprägt. Das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ wurde zum Anlass genommen, Alois Glück (Mike Wagner) als Moderator des runden Tisches auftreten zu lassen. Gekommen war von der örtlichen Prominenz der „rote“ Stadtrat Robert Kröll (Matthias Moser). Vervollständigt wurde die Runde mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (Christian Weigl), dem Ministerpräsidenten Markus Söder (Tom Wagner) und Anton Hofreiter (Alois Jahrstorfer) von den Grünen. Obwohl die Thematik das Volksbegehren war, sprachen die hochrangigen Politiker vom Hochwasserschutz und vom Pumpwerk in Mühlham, das zügig gebaut werden soll. „Geld spielt keine Rolle“, so Söder. Beim Auftritt von Angela Merkel durfte der Satz „Wir schaffen das“ natürlich nicht fehlen. „Jedes Lebewesen, das in Deutschland leben möchte, müssen wir mit offenen Armen aufnehmen!“ Einwurf von Robert Kröll: „Wir wollen die Bienen retten, nicht abschieben!“, was natürlich großes Gelächter im Saal auslöste.
Bauern-Aufregung
Zwei Bienen (Stefan und Pepe Weigl) summten mit dem Plakat „Rettet die Bienen“ zwischen dem Publikum. Mit dem Ergebnis sind beide zufrieden, obwohl viele Bürger unterschrieben haben, aber Details nicht lasen. Die Biene Willi, bester Stecher in Schwingers Garten, ist mit dem Ausgang des Volksbegehrens zufrieden: „Jetzt kemma uns wieda fortpflanzn!“ Auch ein betroffener Landwirt (dargestellt von Christian Knöckl) aus dem Nachbarortsteil kam zum runden Tisch dazu. Über ihn wird erzählt, dass er mit seinem Traktor auf der Autobahn gefahren sei und die Leuchten im Display seines „Johnnys“ nicht richtig lesen kann. Er regt sich über den Erfolg des Volksbegehrens übertrieben auf: „Des is guad und recht, aba ned nur auf Kosten von uns Bauern!“ Er erzählt, dass es in Miedorf (Niedermünchsdorf) einen Bauern gibt, der die Artenvielfalt in seinen Zuckerrübenfeldern durch viele Beikräuter pflegt. Dass nicht alles in Aicha in Ordnung ist, zeigen Briefe, die wegen der neuen, zu schweren Orgel an den Bischof nach Passau geschrieben werden. Ursache ist aber in Wirklichkeit das Gewicht des Kirchenchores, was zur großen Erheiterung führte. Für Anton Hofreiter (Alois Jahrstorfer) gibt es nichts Schöneres als an der Donau zu liegen und dem Summen der Bienen zuzuhören. Da muss er natürlich mit dem Aichaer Bauern in Streit geraten. Der letzte Gast wird als Landwirt, Beamter, Schweinezüchter und Wasserberater angekündigt. Jeder im Dorf kennt ihn, der von Erhard Knöckl authentisch dargestellt wird. Seinen urbayerischen Dialekt kann Bundeskanzlerin Merkel nicht verstehen. Da muss dann „Gfickarats“ übersetzt werden: „Ich kann Bienen nicht leiden“. Und wie geht der runde Tisch aus? „Wia in da großn Politik: Viel Bla-bla und aussakemma duad nix“. Mit viel Applaus wurden die Akteure in die Pause geschickt.
Ohne Frauenbund geht nix
In Anspielung auf dem Frauenbundfasching war der zweite Teil mit „Rettet die Holzwürmer“ überschrieben. Mit spitzer Zunge wird Hans Weigls Arbeitszeit beschrieben: „Sieben Tage die Woche, 12 Stunden jeden Tag und des 365 Tage im Jahr.“ Roberts Nachfrage: „Is do s´Ratschn eigrechnet?“ Weigl: „Des ist reine Arbeitszeit!“ Die Darsteller wissen noch, dass Fender die Jagdprüfung macht, aber auch, dass der Frauenbundfasching seine Spuren da und dort hinterlassen hat. Man sucht nach einer Begründung für den Ausfall der Wintergrillparty beim ESC und wem die Schminkstube in Mühlham nützt. Inzwischen läuft ein Dorfbegehren, das Kirchenpfleger Weigl auszählen muss. Es geht darum, ob die letzten fünf Holzwürmer vergast werden sollen. Ein „glasklares“ Ergebnis ist dabei herausgekommen: „Nur der Frauenbund hat für das Überleben gestimmt!“ Claudia und Martina bleibt nichts anderes übrig, als sich unauffällig zu verkriechen. Zwei Vergaser kommen mit ihren Spritzen herein. „Fangts auf da Weibaseitn an, damit´s Gift sicher für de Viecha reicht!“ Da kommt der Pfarrer den Holzwürmern als Superman zur Rettung: „Ich rette Biene, Wurm und Hund, wenn´s sein muss auch den Frauenbund.“ Da lamentiert der Kirchenpfleger: „Jetzt hammas wieder ned weida brochd!“ Das Resümee aller: „Ohne Frauenbund wars a ned schee!“ So ist der Dorffrieden wieder hergestellt.
Oscar-Überraschung
Mit Gstanzl der Darsteller über Bienen, Frauenbund-Würmer, Glyphosat, Bauern sollte das Starkbierfest beendet sein. Zur Überraschung aller brachte der Postbote (Rolf Schwinger) ein großes Paket aus San Franzisco, adressiert an das „Strong Beer Festival in Hairvillage near Osterhofen“. Mit der neu kreierten „Haardorfer Oscar Sculpture“ wurden die Darsteller zum 20-jährigen Jubiläum ausgezeichnet.
Beste Hauptdarsteller
Geehrt wurden als bester Hauptdarsteller Matthias Moser, als beste Hauptdarstellerin Erhard Knöckl, als bester Moderator Mike Wagner, als bester Nebendarsteller Christian Weigl, als bester ausländischer Darsteller Tom Wagner, für das beste Kostüm die Bienen Pepe und Stefan Weigl, als bester Drehbuchschreiber Christian Knöckl. Einen Sonderoskar gab es für sein Lebenswerk für Bruder Hermannus. Mit viel Beifall wurde den Darstellern des Kegelclubs für ihre langjährigen Auftritte gedankt. Es ist ihnen wieder gelungen mit viel Insiderwissen oder auch guten Erfindungen einen Beitrag für eine aktive Dorfgemeinschaft auf die Beine zu stellen. Stefan Weigl überreichte für die Arbeit im Hintergrund bei den Vorbereitungen an Beate Knöckl, Andrea Wagner und Christa Knöckl einen Blumenstrauß. Sehr lange blieb man noch sitzen, diskutierte, freute sich, dass man erwähnt wurde. Applaus! Applaus!

Moderator Mike Wagner begrüßt Bundeskanzlerin Angela Merkel.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert