Haardorf und Mühlham

Gefahrenquelle Flüssiggas

Osterhofen und Umgebung 26 / Samstag, 30. März 2019 / Osterhofener Anzeiger

Feuerwehren führten gemeinsame Übung zur Unfallverhütung durch

Fritz Gößwein demonstriert, wie nach dem Tauchen die Blütenblätter einer Rose in tausende Scherben zerspringen. Foto: Schwinger

Haardorf. (rs) Eine gemeinsame Übung zur Unfallverhütung veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr Haardorf zusammen mit den Nachbarwehren Aicha und Thundorf im Vereinslokal Knöckl. Kommandant Robert Kröll konnte dazu 45 Feuerwehrfrauen und –männer und Fritz Gößwein mit Josef Hartl und Helmut Schütz begrüßen. Vor Beginn der Schulung stellte Fritz Gößwein seinen Betrieb mit seinen Produkten vor. Anhand einer Powerpointpräsentation wurde zunächst erläutert, was Flüssiggas sei. Propan und Butan werden in der Raffinerie aus Erdöl hergestellt. Diese Flüssiggase sind schwerer als Luft und leichter als Wasser. Bei praktischen Versuchen wurde dies anschaulich vorgeführt. Bei einer brennenden Gasflasche ist ein Flammenrückschlag in die Gasflasche nicht möglich. Flüssiggas hat eine Siedetemperatur von minus 42 Grad Celsius. Ein Hautkontakt mit Flüssiggas muss vermieden werden, da es bei einem Kontakt zur Schockgefrierung der Haut kommt. Eine blühende Rose wurde in das Flüssiggas gehalten, sie gefror und zerbrach dann wie Glas in tausende Scherben. Die verschiedenen Aufstellungsarten von Behältern wurden mit Vor- und Nachteilen erklärt, wobei besonders auf den explosionsgefährdeten Bereich eingegangen wurde. Verschiedene Flüssiggasflaschen dürfen nicht über Kanal- und Bodeneinläufe, Luft- und Lichtschächte und neben elektrischen Geräten aufgestellt werden. Für eine Verbrennung sind Sauerstoff, brennbarer Stoff und Zündquelle notwendig. Um eine Brandentstehung zu verhindern ist es notwendig, dass die Zündquelle und der brennbare Stoff strikt voneinander getrennt sind. Bei einem Flüssiggasaustritt ohne Brand ist bei einem Einsatz der Rettungskräfte darauf zu achten, dass man mit dem Wind anfährt, weiträumig absperrt und vor allem möglichen Zündquell nicht betätigt. Fahrzeuge sollen außerhalb von Senken in großem Abstand aufgestellt werden. Sicherungstrupps mit Pulverrohren und Wasserwerfern sollen bereitgestellt werden. Es ist möglich, kleinere Leckstellen zu vereisen. Der Flüssiggassicherungsdienst kann von den Einsatzkräften vor Ort angefordert werden. Ein kontrollierter Gasbrand ist relativ ungefährlich. Sehr große Gefahren gehen von erhitzten Behältern aus, die bersten und explodieren können, da sich darin das Gas um ein Vielfaches ausdehnt. Fragen der Teilnehmer der UVV-Schulung wurden kompetent von den Referenten Fritz Gößwein, Josef Hartl und Helmut Schütz beantwortet. Diese Schulung war von großem Interesse, da besonders in den Ortschaften Thundorf und Aicha viele Hausbesitzer wegen verschiedener Auflagen verstärkt Flüssiggasheizungen installiert haben.

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