Haardorf und Mühlham

Archiv des Autor: Robert

Gerichtsszenen sorgen für Lacher

Osterhofener Zeitung 30.03.2011

Starkbier TKC-Haardorf 2011

Dorfleben vor dem „königlich keglerischen Amtsgericht“

Haardorf. Das Starkbierfest der Tischkegler beim Knöcklwirt ist und bleibt der „Dorflacher.“ Die begeisternde lockere Unterhaltung, bei der den Dorfbewohnern „aufs Maul“ und im Dorfgeschehen hinter die Kulissen geschaut wird, hat Kult. Diesmal haben die Komödianten zum Fastengebräu drei Gerichtsszenen aus dem Dorfleben aufgegriffen und deren Urteile dem „königlich keglerischen Starkbiergericht“ überlassen. Was hier an Schlitzohrigkeit und Schelmerei auf der Anklagebank Platz fand, stellte den Herrn Rat (Michael Wagner) und dessen Anklagevertreter, den Herrn Staatsanwalt (Christian Knöckl), vor fast unlösbare Aufgaben, zumal der dem Gerstensaft zugetane Gerichtsdiener (Ferdinand Kaspar) etwas ordnungsfremd und abwesend die Order der Gerichtsbarkeit erledigte. Die erste Gerichtsszene führte in die gute alte Zeit vor Anno 2010 als am Haardorfer Bankerl inmitten des Dorfes der Tischkegelclub noch mit seiner sittsamen Vorstandschaft regierte. Das Bier noch dunkel war und der Frauenbund katholisch. Doch mit der Bankerlaffäre standen die Ehre des Dorfes und das Glück seiner Bewohner auf dem Spiel. Zur Anklage kam die „Verbrüderung mit dem Feind“ beim Bankerlfest der Frauen zwischen Keglern und Ehrengästen. Was da dem Herrn Rat an schelmischen Ausreden und Spitzfindigkeiten aus 20 Jahren Männerbankerl und der plötzlichen Inbesitznahme durch die Frauen zu Ohren kam, ließ Lachtränen fließen. Der salomonische Richterspruch, dem Frauenbund als Strafe eine Brotzeit beim nächsten Bankerltreffen aufzuerlegen, rettete den Frieden. Beim zweite Aufzug standen sich im Bierkrieg die Mooser und Münchner Brauereien gegenüber. Eingezogen in den Gerichtssaal sind die beiden Fest- Kontrahenten Fahnen schwingend unter den Klängen des Defiliermarsches. Ihre liebe Not hatte die Gerichtsbarkeit um für Ordnung zu sorgen, der heimischen Brauerei den Ausschank von Freibier zu erlauben und den Eindringling aus München zu „Mutter Bavariae“ zurückzubeordern. Der dritte Akt befasste sich mit der nächtlichen Staunzenplage im Dorf und der damit verbundenen Form von höchster häuslicher Gewalt. Dabei ging es um die Nachtruhe, die jedem Dörfler heilig ist und bei Nichteinhalten droht, den ehelichen Haussegen arg in Bedrängnis zu bringen. Was da den Richtern vage unterhalb und oberhalb der Bettdecke von der Zeugenschaft geschildert wurde, war allerbeste Komik und eine Einladung, im nächsten Jahr wiederzukommen. – as

E.ON kann Stromeinspeisung per Funk drosseln

Osterhofener Zeitung 29.03.2011

Für Photovoltaik- und Biogasanlagen über 100 kW Leistung ist seit 1. Januar ein Funkrundsteuerempfänger Pflicht

Von Sepp Schiller Osterhofen. Das Netz ist bereits voll mit Grundsatzstrom aus Kohle- und Atomkraftwerken. Gleichzeitig speisen immer mehr Betreiber von Wind-, Photovoltaik- oder Biogasanlagen Strom ins Netz ein. Um eine Überlastung zu vermeiden, hat die Bundesregierung im Erneuerbare- Energien-Gesetz (EEG) allen Betreibern von Anlagen mit einer Leistung über 100 Kilowatt einen Riegel vorgeschoben: Sie müssen laut Paragraph 6 einen Funkrundsteuerempfänger (FRE) installieren, der es dem Netzbetreiber E.ON Bayern erlaubt, die Einspeiseleistung im Notfall ferngesteuert reduzieren zu können. Wer zum 1. Januar 2011 noch keinen FRE angeschlossen hatte, bekommt seither keine Vergütung mehr. Wie Maximilian Zängl, Pressesprecher bei E.ON Bayern, ausführt, betrifft die Regelung alle Anlagen, die vordem1. Januar 2009 ans Netz gingen. Als Netzbetreiber auf der Mittelspannungsbene habe E.ON die Anlagenbetreiber seit April 2009 mehrmals über diese Vorschrift des Gesetzgebers schriftlich informiert. „Das Gros hat bereits nachgerüstet“, bestätigt Zängl. Nachteile entstünden den Energiewirten nicht: Auch wenn die Einspeisung zurückgefahren wird, bekämen sie ihre Vergütung in voller Höhe. Walter Danner, Regionalgruppenleiter für Niederbayern beim Fachverband Biogas, weiß keinen konkreten Fall, in dem die Einspeisung bislang schon reduziert wurde. „Im letzten Jahr waren lediglich Windkraftanlagen in Schleswig-Holstein davon betroffen“, erklärt er. Biogasanlagen trügen mit dazu bei, die Regelenergie zu gewährleisten, also die Versorgung der Stromkunden mit genau der benötigten Menge elektrischer Leistung auch bei unvorhergesehenen Ereignissen im Stromnetz sicherzustellen. Grundsätzlich plädiert er aber für eine Gesetzesänderung, nach der nur soviel Strom produziert werden dürfte wie auch verbraucht wird. „Ehe jedoch die Biogasanlagen nicht mehr einspeisen dürfen, müssen erst die Gaskraftwerke vom Netz genommen werden“, zitiert er eine weitere Gesetzesvorschrift. Bis die Anlagen schließlich technisch so weit seien, das das Biogas z.B. in einem Gassack zwischengespeichert werden kann, würden noch zwei bis vier Jahre vergehen. Dass einige Anlagenbetreiber ihr Methangas einfach in die Luft ablassen, hält er hingegen für ein Gerücht. „Überflüssiges Gas muss abgefackelt werden“, betont Danner. Wer sich nicht daran halte, werde vom Fachverband streng ermahnt. Die beiden Biogasanlagenbetreiber im Raum Osterhofen, Hans Weigl in Haardorf sowie Hubert Vandieken und Andreas Altmann in Wallerdorf, haben ihren FRE bereits angeschlossen. Sie wissen, dass die Installation Pflicht ist und können dank Ausgleichszahlung gut damit leben. Lediglich in kalten Wintern könnte es Probleme geben: An ihre Anlagen sind nämlich auch die Heizungen viele Privathäuser in den Ortschaften angeschlossen und wenn die Einspeisung zurückgefahren wird, könnten die Betreiber ihnen weniger Fernwärme liefern. Da die Energiewirte dafür jedoch nichts können und deshalb auch nicht in der Haftung stehen, haben sie jeden angeschlossenen Haushalt vertraglich verpflichtet, für solche Ausnahmefälle eine Zusatzheizung mit Öl oder Holz bereit zu halten.

Gelbe Schleifen der Solidarität

Osterhofener Zeitung März 2011

Reservisten gedenken der gefallenen Regener Soldaten

Haardorf. Die Bundeswehr befindet sich im Wandel und mit ihr tausende Reservistenverbände in der Bundesrepublik. Für den stellvertretenden Kreisvorsitzenden des Reservistenverbandes, Georg Harass, ist der gegenwärtige Ungang mit verdienten Soldaten alles andere als ruhmreich. Bezirksvorsitzender Josef Schmid macht dafür nicht die Bundeswehr verantwortlich, sondern die Politik. Dies wurde in der Jahreshauptversammlung mit Rechenschaftsberichten und Ehrungen deutlich. Für die sich im Einsatz befinden Truppen wurden gelbe Schleifen der Solidarität verteilt. Ortsvorsitzender Günther Zauner hieß die Kameraden im Vereinslokal zum Knöcklwirt willkommen. Besondere Grüße ergingen an den Bezirksvorsitzenden des Reservistenverbandes, Josef Schmid, und den stellvertretenden Kreisvorsitzenden Georg Harass. Mit einer Gedenkminute wurde der gefallenen Regener Soldaten gedacht, ehe Schriftführer Josef Zauner Rückblick auf das zurückliegende Vereinsjahr hielt. Erwähnung fanden die letzte Jahreshauptversammlung mit Ehrungen, Versammlungen und Sitzungen, das Starkbierfest beim TKC, der KSV-Jahrtag mit Stellung der Ehrenwache, der Prinzessin-Gundelinde- Marsch in Moos, die Teilnahme am 125-jährigen Gründungsfest der FW Altenmarkt, der Tag des offenen Bauerhofs bei Hans Weigl, die Vereinsmeisterschaft im KK-Schießen in Künzing, das Grill- und Weinfest, die Volkstrauertage in Haardorf, Aicha und Niedermünchsdorf, die Kriegsgräbersammlung und die Jahresabschlussfeier. Die von den Revisoren Franz Weigl und Erwin Fredl in Ordnung befundene Kassenabgleichung trug Kassier Ferdinand Kaspar vor. In seinen Grußworten bemängelte stellvertretender RK-Kreisvorsitzender Georg Harass den derzeit wenig respektvollen Umgang mit verdienten Soldaten (Reservisten), die im Gegensatz zu früher heute als „verzichtbar“ abgetan würden. Bezirksvorsitzender Josef Schmid machte hierfür nicht die Bundeswehr verantwortlich, sondern die Politik der Bundesrepublik, die große Veränderungen vornehme, worunter auch das Reservistenkonzept falle. Die Treuenadel für zehn Jahre Mitgliedschaft erging an Ferdinand Kaspar und Franz Weigl. 25 Jahre ist Hans Dullinger dabei. Die Vereinsnadel in Gold konnte RKGründer Josef Schmid entgegennehmen. Die Ehrennadel in Bronze des Verbandes der Reservisten für besondere Verdienste wurde Artur Kolbe und Johann Dorfmeister angesteckt. Zum Schluss bedankte sich der Vorsitzende für die Unterstützung. Der Jahresversammlung vorausgegangen war ein gemeinsamer Gottesdienst in der Dorfkirche für verstorbene Vereinskameraden und die Truppe im Einsatz. -as

Beten, tagen, Fasching feiern

Osterhofener Zeitung März 2011

Frauenbund legte Weltgebetstag, Jahresversammlung und Ball zusammen

Haardorf.Mit der Zusammenlegung von Terminen hat der Frauenbund gleich drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Dem gemeinsamen Gebet anlässlich des Weltgebetstages folgte die Jahreshauptversammlung und schließlich der Fasching beim Knöcklwirt. Die Haardorfer Frauen sind als intakte und aufgeschlossene Gemeinschaft weitum bekannt. Ihr soziales Gewissen und Einstehen zum Dorf sind ein Garant des Zusammenhalts und Miteinanders. Die Vorstandschaft mit Teamsprecherin Barbara Jahrstorfer hat traditionell am ersten Freitag im März zum Weltgebetstag eingeladen. Dieser stand heuer für das ökumenische Miteinander der christlichen Konfessionen in Chile unter dem Motto: „Wieviele Brote habt ihr?“ – eine Frage, die Solidarität und Hoffnung aufzeigen soll. Danach trafen sich die Frauen und geistlicher Beistand Max Aigner zur Jahreshauptversammlung mit Rechenschaftsberichten beim Knöcklwirt. Dabei erinnerte Barbara Jahrstorfer an eine Vielzahl gemeinsamer Unternehmungen. Von Interesse fand sie die Neuwahlen bei der letzten Jahresversammlung, das Fastenessen, das Fertigen der Maibaumkränze, die gut besuchte Muttertagsfeier sowie die Teilnahme an der Bezirksmaiandacht in Obergessenbach und den Tag des offenen Bauernhofs bei der Familie Weigl. Erwähnung fanden zudem Kirchenfeste und Feiern, das BankerlfestamDorfanger, der Jahresausflug nach Kelheim, die Seniorenfeier, die Beteiligung am 5. Mühlhamer Christkindlmarkt zu Gunsten des Kinderschutzbunds Osterhofen und den lustigen Frauenbundfasching. Die von den Kassenprüferinnen Regina und Theresia Weigl für in Ordnung befundene Kassenabgleichung trug Martina Brandl vor, die Entlastung erfolgte ein stimmig. In ihrer Vorschau verwies Barbara Jahrstorfer auf das Fastenessen am 3. April , den Vortrag am 13. April zum Thema „Gesundheit kann man essen“ und die Muttertagsfeier. Abschließend ließen es die Frauen beim Hausfasching noch einmal richtig krachen. Ihren Beitrag dazu leisteten die Primaballerinen der „lustigen Acht“ mit dem Sketch „Sport ist Mord“. Im Zwiegespräch suchte zudem die einsame Schwäbin Babette (Martina Brandl) Anschluss beim Frauenbund (Mariele Moser). – as