Haardorf und Mühlham

Archiv des Autor: Robert

Krieger- und Soldatenverein feiert Jubiläum

PNP Osterhofener Zeitung 6.Mai 2013

Die Ursprünge liegen im Osterhofener Veteranen- und Kriegerverein − Dem Gedenken an die Verstorbenen verpflichtet

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Haardorf. Mit dem 150. Gründungsfest, das am 11./12. Mai gefeiert wird, knüpft der Krieger-, Soldaten- und Reservistenverein an über eineinhalb Jahrhunderte soldatisch kameradschaftlich getragene Vergangenheit an, die der Ehre und Erinnerung der im Feld gebliebenen Kameraden aus den Pfarreien Haardorf, Aicha und Niedermünchsdorf gewidmet ist. Die Jubiläumsfeier beginnt am Samstag mit einem Gedenkakt am Kriegerdenkmal, dem sich ein Ehrenabend anschließt. Der Festsonntag wirdmit Ehrengästen und Gastvereinen begangen. Der vorliegende geschichtliche Auszug aus der Vereinschronik führt zurück in die Anfänge der Gründerzeiten und endet in der Gegenwart gelebter Kameradschaft. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts nach den napoleonischen Kriegen schlossen sich in Bayern erstmals Altgediente zu Vereinen zusammen, die sich das Pflegen und Wahren soldatischen Werte und Traditionen zur primären Aufgabe gemacht hatten. Einer der ältesten aus der Taufe gehobenen Veteranen- und Kriegervereine im Landgerichtsbezirk Osterhofen ist der Stadtverein Osterhofen von 1838. Viele kampferprobte Männer der Dörfer Haardorf und Aicha traten der städtisch soldatischen Kameradschaft bei, die in ihrem Vereinswesen an mannhaften Werten der Tapferkeit, des Mutes, der Kameradschaft, des Gehorsams und der Treue zum Vaterland festhielt, und damit tiefe heimatliche Verwurzelung bekundete. Warum sich 1863 Haardorfer und Altenmarkter Veteranen vom königlichen Osterhofener Bezirks-Veteranenverein lösten und in ihren Ortschaften eigene selbstständige Kameradschaften gründeten, bleibt ungeklärt. Leider lässt die vorhandene Literatur aus der Gründerzeit dies im Unklaren. Erst 1871, nach dem deutsch-französischen Krieg, wird in einem kurzen Schreiben, dem nicht politisch, königlichen Vereins-Staatsarchiv Landshut vom damaligen Veteranen-Vorstand Ökonom Franz Baumgartner aus Haardorf mitgeteilt, dass der Veteranen- und Kriegerverein Aicha seit dem 25. August 1871 in Haardorf und Umgebung umbenannt worden sei. Mit der ersten Vereinsfahne, die am 28. April 1899 bei einem großen Veteranen-Jahresfest geweiht wurde, besitzt der heutige Krieger und Soldatenverein ein Stück wertvolle Vergangenheit. Besonders während der Wirren im 1. Weltkrieg, denen viele Frontsoldaten unserer Heimat zum Opfer fielen, wurde der gefallenen und vermissten Kameraden mit einem Fahnengruß bei Gottesdiensten die letzte Ehre erwiesen. 1924 wählte die Versammlung den Mühlhamer Ökonom und Kriegsveteranen Georg Wagner (1924-1938) zum Vorstand. 1938 wurde der Kriegerverein dem NS Reichskriegerbund (1943 aufgelöst) angegliedert. Von nun an bestimmte nationales Bekenntnis das Vereinsgeschehen der Kameradschaftsführer. Lediglich zwei Vermerke aus der Kriegszeit zwischen 1939 und 1945 sind aus der damals geführten Chronik erhalten geblieben: Zum einen führte am15. März 1942 der hiesige Veteranenverein im Vereinslokal Mühlhamer Keller eine Winterhilfssammlung mit einem Erlös von 290 Reichsmark durch. Der zweite Vermerk galt 1944 bei der Generalversammlung dem Vorrücken der russischen Streitkräfte bis an die ungarische Grenze und Siebenbürgen (Rumänien). Schrecken, Elend und Tod taten sich als ständige Begleiter im 2. Weltkrieg hervor. Die Mahnmäler in den Dörfern konnten die in Stein gemeißelten Namen der Kriegstoten kaum fassen, großes Leid herrschte und musste bis Kriegsende 1945 und darüber hinaus ertragen werden. Die Siegermächte sprachen den Vereinen das Versammlungsverbot ab. Erst 1952 hoben es die Amerikaner auf und gestatteten den einstigen Kameradschaften die Weiterführung ihrer Vereine. Das Amt des Vorstandes übernahm bis 1957 wiederum Georg Wagner. In der Folgezeit verwalteten über kürzere Zeiträume verschieden eingesetzte Vorstände das Traditionsgeschehen. Mit Vorstand Franz Baumgartner, (sein Großvater mit dem selben Namen führte von 1871 bis um Jahrhundertwende die Vereinsgeschicke) kam 1963 die Wende. Das Brauchtum und Vereinsleben blühten auf, die Mitgliedschaft stieg stetig, das gesellige Kameradschaftsleben war zum festen Bestandteil der Dörfer Haardorf, Aicha, Mühlham und Niedermünchsdorf geworden. Mit dem 100. Gründungsfest 1963, das von 2. Vorstand Josef Schwarzhuber aus Niedermünchsdorf organisiert und von Fahnenmutter Centa Baumgartner mit Festdamen begleitet wurde, konnte ein Höhepunkt gefeiert werden. Das sichtbare Mahnen zum Frieden bei Jahr- und Volkstrauertagen aber auch zu Fahnenweihen machte in der Folgezeit deutlich, wie wichtig das Erinnern an die Opfer der großen Kriege des letzten Jahrhunderts, aber auch der Gegenwart ist. Die Versöhnung und Verständigung zwischen den Menschen verschiedener Nationen soll und muss bis heute heißen: „Konflikte ohne Gewalt lösen!“ 1983 beging der Krieger- und Soldatenverein mit einer neuen Fahne und von 45 Gastvereinen begleitet sein 120. Jubelfest mit Ehrungen verdienter Mitglieder. Zum zweiten Mal hielt Ehrenfahnenmutter Centa Baumgartner ihre schützende Hand über das Traditionsfest, das ihr Ehemann Franz, Josef Schwarzhuber, Franz Xaver Rauscher organisierten. Das Gedenken der Soldaten und Menschen, die in den Weltkriegen oder durch Kriegshandlungen starben, ist dem KSV moralische Aufgabe und Verpflichtung gegenüber den Toten. Mit dem 150. Gründungsfest am 12. Mai 2013 möchte der Kriege rund Soldatenverein Haardorf und Umgebung zum Ausdruck bringen, dass er sich der Wahrung soldatischer Werte und Ziele weiterhin verpflichtet sieht. − as

 

Großübung an der Bioerdgasanlage

Osterhofener Zeitung 29.04.2013

Messfahrzeug prüft vor Zugang der Feuerwehr Biogas-Luftgemisch auf Gefahren

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Niedermünchsdorf. Eine bislang ungewohnte Übungssituation haben 100 Feuerwehrmänner aus dem Kreisbrandmeister- Bereich von Xaver Altschäfl unter der Einsatzleitung von Kommandant Robert Kröll bei Niedermünchsdorf vorgefunden: Das an der B 8 liegende Biogas-Areal der Elbe-Förde Energieservice GmbH. Bevor es für die Löschtrupps „Wasser Marsch“ hieß, mussten die Einsatzkräfte vor dem Gelände in Bereitstellung abwarten, bis das Messfahrzeug grünes Licht gab. An der Gemeinschaftsübung beteiligten sich die Wehren Haardorf, Aicha, Thundorf, Niedermünchsdorf, Osterhofen, Altenmarkt, Wisselsing, Langenisarhofen und Moos. Sie wurden über Funk an den Übungsort Biogasanlage beordert. Die Ausgangslage sah vor, dass ein in den frühen Abendstunden vorbeifahrender Passant einen Knall bemerkte und so auf den betrieblichen Zwischenfall aufmerksam wurde. Zudem befand sich laut Übungsszenario eine Person auf dem Dach. Die alarmierten Einsatzkräfte mussten feststellen, dass das elektronisch geführte Haupttor geschlossen blieb, so dass es per Hand geöffnet werden musste. Wegen des starken Biogas-Geruchs − der eigentlich für den Menschen unbedenklich ist, sofern das Biogas und der Sauerstoff im passenden Verhältnis zueinander stehen − ließ die Einsatzleitung aus Sicherheitsgründen das Gelände mit dem Messfahrzeug erkunden. Dieses kann atomare und chemische Gefahrenerkennen, aber auch biologische Proben zu Erdgas, Kohlendioxid, Kohlenmonoxid und Sauerstoff nehmen. Nachdem die Messwerte keine Gefahr für die Gesundheit der vorgehenden Einsatzkräfte erkennen ließen, kam von Einsatzleiter Robert Kröll an die in Bereitschaft stehenden Wehren der Befehl zum Einsatz. Atemschutzträger und Drehleiter rückten auf das Gelände vor und suchten nach verletzten Personen. Löschtrupps nahmen sich des Brandherds an. Von der ausgefahrenen Drehleiter aus bemerkten die Einsatzkräfte einen Betriebszugehörigen, der auf einem Gärbehälter lag. Seine Rettung wurde fachgerecht und sicher durchgeführt. Für den Geschäftsführer des Energiebetreibers, Edmund Krause, und Betriebsleiter Michael Kröninger ist die simulierte Situation Utopie. Sollte kon zentriertes Biogas austreten, verdünnt und verflüchtigt sich dieses im Luftraum, was die Entzündbarkeit unterbindet. Ebenso könne von den Gärbehältern keine Explosionsgefahr ausgehen, da unter den Foliendächern kaum Druck herrsche. Gefahr für den Menschen bestehe nur dann bei einem Gasaustritt, wenn sich die richtige Dichte Biogas mit Sauerstoff im geschlossenen Raum verbindet. Den Zweck der Gemeinschaftsübung erklärte KBM Xaver Altschäfl bei der abschließenden Besprechung: Als vordergründig sieht er das Kennenlernen der Räumlichkeiten und die Sicherheitsstandards der Anlage an. Weiter in Betracht gezogen werden die Löschwasserversorgung und die Zusammenarbeit der Löschtrupps vor Ort. Eine wichtige Voraussetzung des Sicherheitsdenkens sei vor allem das großräumige „Freimessen“ des Terrains zum Eigenschutz der Kräfte, um Gefahrenquellen auszuschließen. − as

 

Dauerabonnent bei den Tischkeglern

Osterhofener Zeitung 18.04.2013

Christian Knöckl erneut Vereinsmeister − Versammlung mit Ehrungen

JHV 2013

Haardorf. Mit der Jahreshauptversammlung beschließt der Tischkegelclub traditionell die Saison und ehrt die Besten aus seinen Reihen mit Erinnerungsgeschenken. An 21 Kegelabenden unterstrich Christian Knöckl einmal mehr seine Vormachtstellung mit dem Billardstock und ließ mit insgesamt 1604 Kegeln seine Extraklasse erkennen. Sein Bruder Erhard folgte als Zweiter mit 1446 Kegeln. Teamsprecher Erhard Knöckl hieß die gut besuchte Jahresversammlung mit den Stadträten Georg Weigl und Robert Kröll im Vereinslokal willkommen. Mit einer Gedenkminute gedachte die Versammlung ihrer verstorbenen Kameraden, bevor Schriftführer Tom Wagner an das ereignisreiche Vereinsjahr 2012/13 erinnerte. Als Höhepunkte nannte er das Maibaumaufstellen, die Bräustüberlfahrt, die Reportage des Bayerischen Fernsehens über das Tischkegeln, das Weihnachtskegeln, das als Sieger Konrad Moser und Sandra Birkeneder sah, das hart umkämpfte Er-und-Sie-Kegeln mit 21 Paaren und das Starkbierfest. Die von den Prüfern Rolf Schwinger und Helmut Schütz in Ordnung befundene Kassenbilanz trug Alois Jahrstorfer vor, worauf die Versammlung Entlastung erteilte. Ein Zuckerl im Jahreskreis der Kegler stellt die Ehrung der Vereinsmeister dar. An 21 Kegelabenden bewies Christian Knöckl seine Dominanz mit einem Schnitt von 76,38 Kegeln und einer Gesamtkegelzahl von 1604, sein Bruder Erhard erreichte bei einem Schnitt Führungsteam neu bestimmt von 68,86 Kegeln insgesamt 1446 Holz. Den dritten Podestplatz sicherte sich Christian Weigl mit 1385 Holz. Auf den Plätzen folgten StefanWeigl (1368), Martin Unverdorben (1333), Hermann Unverdorben (1200), Josef Schwarzhuber (1183), Christa Knöckl (1177) und Matthias Moser (1167 Holz). Die Leitung der anstehenden Neuwahlen übernahm Stadtrat Georg Weigl. Er konnte nach erfolgter Abstimmung folgende Vorstandschaft benennen: Dem TKC Führungsteam gehören Erhard und Christian Knöckl, Stefan und Christian Weigl, Michael Wagner und Matthias Moser an, das Schriftliche erledigt Tom Wagner, die Kasse führt Alois Jahrstorfer. Abschließend hingewiesen hat ErhardKnöckl noch auf die ins Auge gefasste Beitragserhöhung und das zu feiernde 40. Gründungsfest im Herbst. Als anstehende Termine nannte er das Maibaumaufstellen am 1.Mai und die Teilnahme am 150 Gründungsfest des KSV Haardorf am 12. Mai. − as

Bioerdgasanlage: Die Lecks sind dicht

Osterhofener Zeitung 16.04.2013

Seit Mitte Januar gibt es keine Beschwerden mehr − Anwohner bleiben skeptisch − Telefon-Hotline für Störfälle

BIogasanlage

Osterhofen. Die Geruchsbelästigungen im Umfeld der Bioerdgasanlage in Niedermünchsdorf sind momentan kein Thema mehr: Seit Mitte Januar zumindest sind beim städtischen Bauamt keine Beschwerden mehr eingegangen. Wie berichtet, hatten Anwohner Unterschriften gesammelt und so Mitte Februar einen Ortstermin erwirkt. Daraufhin hat die Betriebsleitung die Firma Syswe aus Ganderkesee beauftragt, die gesamte Anlage nochmals mit einer hochauflösenden Kamera abzufahren. Dabei wurden laut Bauamtsleiter Christian Moosbauer vier kleine Lecks entdeckt, die sich aus undichten Flanschen und Verbindungsmuffen ergaben und zwischenzeitlich repariert wurden. Ein weiteres „Leck“ betrifft die Einspeisestation der Energienetze Bayern. Nach Auskunft des Unternehmens tritt hier jedoch nur eine kleine Menge Prüfgas kontrolliert aus, was im Betrieb normal sei. Überprüft ist diese Aussage laut Moosbauer aber nicht. Er ist dennoch froh, dass es derzeit keine Belästigungen und damit auch keine Beschwerden gibt. „Wir wünschen uns, dass das so bleibt“, betont Moosbauer, „denn als Stadt stehen wir in der Verantwortung, dass bei der Anlage alles in geregelten Bahnen läuft.“ Sollte es zu weiteren Störfällen kommen, sollten diese unter der Hotline “ 0151/46758866 direkt dem Betreiber gemeldet werden. Andreas Büechl, der auf dem Lahof direkt hinter der Bioerdgasanlage wohnt, ist glücklich, dass der Gestank endlich vorbei ist. Biogas ist für ihn sinnvoll, um die Energiewende zu schaffen. Allerdings fühlt er sich verschaukelt, da die Betreiber längst um die Geruchsproblematik gewusst, aber erst gehandelt hätten, als der Druck der Öffentlichkeit stärker wurde. „Ich bin überzeugt, dass dieses Zögern auf Profitmaximierung zurückzuführen ist“, meint Büechl. Er selbst habe Betriebsleiter Edmund Krause bei Geruchsproblemen x-mal angerufen, doch beim Ortstermin habe sich dieser nicht mehr daran erinnern können. Krause weist solche Vorwürfe von sich, bestätigt jedoch, dass es bereits seit Sommer Beschwerden gegeben habe und er seitdem auf der Suche nach der Ursache sei.Warum die Geruchsprobleme plötzlich verschwunden sind, kann er nicht erklären. „Wir haben an der Anlage nichts verändert“, betont er, „und die vier Lecks allein können nicht schuld sein am Gestank. Das reicht bei weitem nicht aus. Doch wird sind froh, dass jetzt alles gut ist.“ Auch andere Anwohner in Niedermünchsdorf sind der Meinung, dass die Betreibergesellschaft ihre Anlage jetzt besser im Griff hat. Abzuwarten bleibe aber, wie sich die Sache entwickle, wenn die Temperaturen steigen. Sollten erneut Probleme auftreten, werden die Beschwerdeführer sicher wieder auf der Matte stehen. − sch