Haardorf und Mühlham

Presseberichte

Rauhnachtsgeister sind wahre Wohltäter

Osterhofener Zeitung 14.12.2009

Keller Bild

Mühlham. Schön und schaurig war’s beim 3. Christkindlmarkt unter den alten Kastanienbäumen nahe der träge dahin fließenden Donau am Mühlhamer Keller. Dicht gedrängt haben sich die Marktbesucher trotz Schmuddelwetter Würstl und Glühwein schmecken lassen und sich dabei netter Unterhaltung hingegeben. In der kleinen, aber fein geschmückten Fierantengasse machten sich viele auf die Suche nach einem Geschenk und der Mooser Kinderchor unter Leitung von Julia Stöckl und Stefanie Weinzierl stimmte bei hell flackerndem Kerzenlicht ein „Lasst uns froh und munter sein“ an. In gespannter Vorfreude erwartete Jung und Alt den Höhepunkt des vorweihnachtlichen Markttreibens: Die Rauhnachtsgeister und Wolfsauslasser aus Waldkirchen sind ja als finstere Gesellen bekannt und die Gesichter der Kinder zeigten Unbehagen und Neugierde zugleich. Und plötzlich sind sie da – der „bluadige Thammerl“, die Hobergoaß, der Seelvogel, die Dämonen und Untoten, Schratzln und Hexen mit ihren prächtigen Holzschnitzmasken, die in Fellkostümen wild herumtanzen und mit Trommeln und Kuhglocken einen höllischen Lärm verbreiten. Seit 30 Jahren halten die Waldkirchener zwischen Weihnachten und Neujahr den Brauch des Rauhnachtgehens am Leben. Die gesammelten Spenden lassen sie wohltätigen Zwecken zukommen. Diesmal legte die Gruppe das Geld auf den Reinerlös des Veranstalters drauf, der damit wie jedes Jahr die Kinderkrebshilfe Landau-Dingolfing unterstützt. – as/F.: Schweiger

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Knapper Vorsprung: Manuel Schäffer ist Vereinsmeister

Osterhofener Zeitung 01.12.2009
Jahresabschlussfeier der Reservisten

RK Haardorf 

Mit den Siegern der Vereinsmeisterschaft Manuel Schäffer (3.v.l.) und  Franz Weigl (2.v.r.) freuen sich die Vorsitzendenden Artur Kolbe (v.l.) und Günther Zauner sowie Bezirksvorsitzender Josef Schmid, Stefan Harass (hinten v.l.), Josef Zauner und Ferdinand Kaspar. − Foto: Schweiger

Haardorf. Mit der Jahresabschlussfeier hat sich die Reservistenkameradschaft am Samstag im Vereinslokal Knöckl in dieWinterpause verabschiedet. Viele Kameraden mit Begleitung waren der Einladung von Vorsitzenden Günther Zauner nachgekommen. Das jährliche Treffen zu Beginn derAdventzeit ist einwichtigerBestandteil einer harmonisch agierenden Gemeinschaft, deren Prinzip der Kameradschaftspflege und der Zusammenführung früherer Soldaten der Bundeswehr obliegt, findet der Vorsitzende. Kurz umrissZauner zurückliegendeAktivitäten und dankte für die rege Unterstützung.
Erwähnenswert fand er zudem die gut besuchten Monatsversammlungen, den jährlichen Jahrtag, den Prinzessin Gundelinde- Marsch in Moos, die Vereinsmeisterschaft imKKSchießen, Pokalschießen auf BW-Anlagen, das Weinfest, die Friedenswallfahrt zurBasilika St.Margaretha in Altenmarkt und die gute Beteiligung an den Volkstrauertagen in Haardorf, Aicha und Niedermünchsdorf. Mit der Ehrung derVereinsmeister im KK Schießen wurde dem sportlichen Bestandteil genüge getan. Bezirksvorsitzender der Reservisten Josef Schmid und die Vorsitzenden Günther Zauner undArturKolbe nahmen dieMeisterehrung vor.Den ersten Platz auf der 50Meter langen KK Schießanlage der Künzinger Reservistenkameradschaft belegte mit einem Ring Differenz zum Zweitplatzierten Manuel Schäffer mit 83 Ringen. Dahinter folgten Franz Weigl sen. mit 82 Ringen, Werner Winnerl 81 Ringe, Ferdinand Kaspar 80 Ringe undKurt Schäffer 77 Ringe. Nach einer Vorschau über das anstehende Jahresprogramm widmeten sich die Kameraden bei guter Verpflegung durch die Wirtsleute derGemütlichkeit. − as 

Auffahrunfall: Vier leicht Verletzte

Osterhofener Zeitung 03.11.2009

Haardorf Unfall 03.11.09

 Osterhofen/Haardorf. Beim Linksabbiegen eines 61-jährigen Autofahrers aus Osterhofen ist es am Montag gegen 17 Uhr zu einem Auffahrunfall auf der B 8 gekommen: Laut Polizei wurden dabei vier Personen leicht verletzt und es entstand Sachschaden in Höhe von knapp 25 000 Euro. Die B 8 musste bis 18.30 Uhr für den Verkehr voll gesperrt werden. Der Osterhofener wollte, aus Richtung Plattling kommend, nach links in die DEG 12 Richtung Haardorf einbiegen, bremste ab und ordnete sich deshalb in der Fahrbahnmitte ein. Ein nachfolgender Lkw-Fahrer aus dem südlichen Landkreis konnte nicht mehr rechtzeitig abbremsen: Der 51-Jährige fuhr auf und schob das Auto des Osterhofeners auf die Gegenfahrbahn. Dort kollidierte der Pkw mit dem Wagen einer entgegenkommenden 58-Jährigen aus Osterhofen. Dabei wurden sowohl sie, als auch ihr Beifahrer leicht verletzt. Beide wurden nach einer Erstversorgung durch das BRK ins Krankenhaus Deggendorf eingeliefert. Ebenfalls leicht verletzt wurden der 61-jährige Osterhofener und sein Beifahrer, sie wurden ins Krankenhaus Vilshofen gebracht. Der Lkw-Fahrer und seine beiden Beifahrer blieben unverletzt. Um Straßensperrung, Umleitung des Verkehrs und Fahrbahnreinigung kümmerten sich die Feuerwehren Osterhofen, Haardorf und Langenisarhofen. Seitens der Polizei war der Operative Ergänzungsdienst (ehemals Einsatzzug) aus Straubing vor Ort. Die drei beteiligten Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden. – gs/Foto: Schiller

RK-Weinfest in Knöckls Reblauskeller

 

Osterhofener Zeitung  17.10.2009  

RK Haardorf

Haardorf. In den neuen Reblauskeller hat am Samstag die Reservistenkameradschaft zur Wein- und Schmankerlprobe eingeladen. Besonders die in Flaschen sonnengereiften Rebsorten, dazu heimische Gaumenfreuden, mit Gitarren- und Akkordeonklängen von Anton, Johannes (links) und Erich (rechts) aus Oberösterreich gewürzt, sorgten für Stimmung. An den hell erklingenden Weingläsern samt Inhalt erfreuten sich auch Bürgermeisterin Liane Sedlmeier, Franz Strasser, Obmann vom Kameradschaftsbund Oftering, und 2. Vorsitzender Artur Kolbe von den heimischen Reservisten. Letztlich darf sich der Veranstalter über das notwendig gebrauchte „Bare“ freuen, das ihnen der Reblauskeller samt seiner lustigen Rebläuse in die Kassen spülte. – as/Foto: Schweiger

Wichtig ist nicht die Medaille

Helferfest für alle Beteiligten an der Aktion „Unser Dorf hat Zukunft“

Osterhofener Zeitung 22.09.2009

Unser Dorf

Speis und Trank halten die Seele jedes Bayern zusammen. Davon konnten sich Josef Feuerecker (hinten v.l.), Petra Holzapfel, Rolf Schwinger, Bürgermeisterin Liane Sedlmeier, Robert Kröll und Hans Weigl gemeinsam mit den Helfern des Dorfes überzeugen. (Foto: Schweiger)

Haardorf. Für die fleißigen Helfer während der Aktion „Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden“ haben die Organisatoren Hans Weigl, Rolf Schwinger und Robert Kröll sowie die Stadt Osterhofen mit Bürgermeisterin Liane Sedlmeier in der alten Schule zur Dankfeier eingeladen. Dabei betonte Kreisfachberaterin für Gartenbau und Landschaftspflege Petra Holzapfel, dass der erbrachte Einsatz nicht an der Medaillenvergabe gemessen werden dürfe, sondern das gemeinsam Geschaffene und Erreichte der Dorfgemeinschaft im Vordergrund stehe.
So ganz zufrieden war Mitorganisator Hans Weigl mit dem Juryurteil der Kommission nicht. Seines Erachtens habe die Dorfgemeinschaft die geforderten Planvorgaben bestens ausgeführt und diese perfekt bei der Besichtigung präsentiert. Welche Philosophie zum jeweiligen Detail jedoch die Fachjury ins Auge gefasst habe, sei unbekannt und enttäuschend. Freude hingegen bereite die Vergabe des Jugendpreises, welcher der Dorfjugend zugesprochen wurde.
Zur Dankfeier begrüßte Weigl neben den zahlreichen Helfern besonders Bürgermeisterin Liane Sedlmeier, Petra Holzapfel und Bauamtsleiter Josef Feuerecker. Sein Dank galt der Stadtverwaltung für die Unterstützung während der Dorfaktion und die Übernahme der Feierkosten.
Anerkennung, Lob und Dank sprach die Bürgermeisterin für das hervorragend Geleistete aus. Sie habe bleibende positive Eindrücke vom Ort und seinen Bewohnern sammeln dürfen, wobei jeder auf seine Art Nachhaltiges für kommende Generationen einbrachte.
Besondere Glückwünsche gab es für den Jugend-Sonderpreis, der ein Symbol für den Gemeinschaftsgeist sei. Kreisfachberaterin Petra Holzapfel betonte, dass das gemeinsam Geschaffene der engagierten Dorfbewohner wichtig sei. Man habe der Kommission eine tolle Präsentation geboten. Daher würde sie es für gut heißen, die Philosophie der Dorfverschönerung weiter zu verfolgen, um die Stärken der Gemeinschaft herauszuheben. Diese könne mit dem Sonderpreis für ausgezeichnete Jugendarbeit schon bald Früchte tragen. Eingeladen hat die Kreisfachberaterin außerdem zur offiziellen Abschlussveranstaltung von „Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden“ in der Osterhofener Stadthalle am 30. Oktober.
Abschließend dankte Rolf Schwinger allen Helfern, die zur Verschönerung des Dorfs beigetragen haben.  – as

„Hoagartn“ vor dem alten Pfarrhof

 Osterhofener Zeitung 05.09.2009

Haardorf

Zünftig mit einer Brotzeit setzen sich die Haardorfer Frauen zusammen: Sie lieben ihren Dienstags-Ratsch vor dem alten Pfarrhof. (Foto: Schweiger)

Aicha

Vorm „Zamleitn“ zum Gottesdienst trifft sich am Friedhofstürl die „Oachamer“ Männerwelt, um Neuigkeiten auszutauschen.

Thundorf 2 

Die Fähranlegestelle Thundorf ist der Treffpunkt von Herbert Siedersberger (v.r.), Erwin Striedl, Erich Zacher und Josef Schermer.

Von Adolf Schweiger
Thundorf/Aicha/Haardorf/Mühlham. „Danu“: In diesem altindischem Wort für „Gutes im Himmel“ soll der Name „Donau“ seinen Ursprung haben. Diese Wasserstraße im Herzen Europas prägt seit Jahrtausenden die Kultur an ihren Ufern, auch den Lebensrhythmus in Thundorf, Aicha, Haardorf und Mühlham.
Sebastian Hasreiter steigt jeden Morgen früh aus den Federn, um den Dorfleuten in Thundorf die Zeitung ins Haus zu liefern. Nach getaner Arbeit nimmt der Austragsbauer das noch am Hoftürl lehnende Zeitungsradl und tritt geruhsam Richtung Damm in die Pedale. „Die Donau ist wie ein Magnet, wenn ich nicht dort war, fehlt mir den ganzen Tag etwas“, erklärt der „Wast“. Mit einem „Gu-Moing“ (Guten Morgen) wird er von seinen auf zwei Bänken verweilenden Kameraden am „Huberloch“ nahe der Fähranlegestelle erwartet: Erwin Striedl, Herbert Siedersberger, Heini Schall, Erich Zacher, Josef Schätz und manch andere kommen fast täglich zusammen und tauschen Neuigkeiten aus. Von lustig und bissig bis neutral werden die auf der Zunge brennenden Themen durchdiskutiert.
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Auf dem Bankerl an der Fähre, „des tuat guat“
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Dabei verlieren sich ihre Blicke oft auf dem Wasser. Jeder Flügelschlag eines Vogels oder Raubgang eines Fisches werden wahrgenommen. Und so schnell wie sie zusammengekommen ist, löst sich die Versammlung plötzlich auf. Nelly, die alte Labrador-Mischlingsdame von Herbert Siedersberger liegt noch dösend am Strand, als sich dieser mit einem „Servus“ Richtung Dorf verabschiedet. Einer aus der Runde schreit ihm noch nach: „Herbert, vergiss’ morgen das Schafkopfen nicht!“ Ohne Regung, der Hund hinterher trottend, entschwinden beide hinter mannshohem Schilf.
Heini Schall aber bleibt noch einen Augenblick länger. Mit ausgestreckten Beinen, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, gibt der altgediente Kanonier des Krieger- und Soldatenvereins mit einem einzigen Satz Einsicht in das Seelenleben der täglich Verweilenden: „Uns tuat des guat.“
Drei Kilometer stromabwärts liegt am Donau-Altwasserarm, dem sogenannten Wirtweiher, das beschauliche Aicha. „Zu ruhig“ sei es, findet der 86-jährige Austragsbauer Max Rauscher beim donnerstäglichen Stammtisch im „Voglwirt“. Wieder einmal sind nur die Eisernen gekommen. Da fällt es leicht auf, wenn einer fehlt. „Wo is denn heit da Birxn Sepp bliebm?“, will der aus dem Nachbardorf Haardorf gekommene und an der Stirnseite des Stammtisches sitzende Ludwig Fröschl noch vor dem Zusammenstoßen der Biergläser wissen. Ein Achselzucken geht durch die Runde. „Vielleicht kommt er noch“, meint Wirtin Pepi und schaut auf die über ihr hängende und immer eine Viertelstunde vorgehende Wirtshausuhr. Der Vermisste und sein Bruder Alois gehören zur Stammbesetzung der Runde, ebenso wie Max Rauscher und hin und wieder nach dem Kirchenzusperren auch Mesner Franz Weigl oder Matti Unholzer.
Hat sich vor Jahren noch jung und alt täglich beim Wirt ein Feierabendbier gegönnt, so sind es heute nur noch ein paar, die sich zweimal unter der Woche ins Wirtshaus verlaufen. Schade sei es, dass die Alten zu den Jungen kaum mehr unterhaltsamen Zugang finden und damit die überlieferte Dorfgeschichte nicht weitergeben können. „Das wäre für die Identität eines Ortes wichtig“, erläutert Max Rauscher. Nachdenklich fügte er hinzu: „Wennst was Neis erfahren möchtest bei uns im Dorf, musst am Sonntag frühzeitig vorm Zamleitn an der Friedhofsmauer stehn“. Dort geht es um Fußball, wann der Mais reif ist fürs Dreschen, das neue Bürgerhaus und natürlich den umstrittenen Donauausbau.
Ganz anders verhält sich das Dorfgeschehen in der Dorfgemeinschaft Haardorf/Mühlham. Dort halten jung und alt zusammen. Jeder Verein ist eine eigene Institution und bis auf wenige Ausnahmen gehören ihnen alle Dorfbewohner an. Eine besondere Sache ist dabei an lauen Dienstag-Sommerabenden die Sitzweil am Bankerl auf dem Dorfanger. Spätestens nach dem ersten unverkennbaren kräftigen Lachen der Schmied Heidi (Unverdorben) weiß jede Frau im Ort, welcher Tag ist. Denn da trifft sich die Haardorfer- und Mühlhamer Frauenwelt zum „Hoagartn“.
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Dienstags die Frauen, donnerstags die Männer
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Im Minutentakt treffen vor dem altehrwürdigem Pfarrhof Ober- und Unterdörflerinnen mit Körben voller Schmankerl ein und zeigen den vorbei radelnden Fremden, was zu einem guten dörflichen Miteinander gehört. Vieles wird an diesem Abend auf dem vollbesetzten Platz unter den Linden beredet, erzählen die zwei Reserl Jahrstorfer und Weigl. „Und unsere Männer richten wir aus“, bringt Heidi Unverdorben lachend ein. „Aber nur soweit, dass des Bankerl nicht entweiht wird“, gibt sie augenzwinkernd zu verstehen. Herzhaft lachend stimmen die anderen zu. Denn am Donnerstagabend treffen sich die Männer an selber Stelle: „Dann werden wir ausgerichtet!“ Und wiederum kann keine der Frauen ihr Lachen unter dem klaren Nachthimmel unterdrücken.