Haardorf und Mühlham

2 Dörfer eine Gemeinschaft

Splitter vom Kreuz als Heilsversprechen

Osterhofen 18. Oktober 2016 – Osterhofener Zeitung / Hannelore Summer

Veranstaltung der vhs:
Die Kreuzbergkirche hat eine bewegte Tradition als Wallfahrtskirche

kreuzberg-geschichte-bildHaardorf. Bei der Vorstellung von Wallfahrtsorten im Landkreis Deggendorf hat Bernhard Greiler, Geschäftsführer der Volkshochschule Deggendorfer Land, diesmal in die Kreuzbergkirche in Haardorf eingeladen. Kreisheimatpfleger Florian Jung sprach über die Baugeschichte der Kirche, Abt Herrmann-Josef Kugler vom Prämonstratenserkloster Windberg referierte über die Rolle des Kreuzes in der Geschichte des Ordens.

Die schöne Erzählung, nach der der heilige Severin an der Stelle, wo die Kreuzbergkirche steht, ein Heiligtum der römischen Jagdgöttin Diana durch ein Kreuz ersetzt hat, verwies Jung gleich zu Beginn seiner Ausführungen ins Reich der Legenden. In der Lebensgeschichte des heiligen Severin sei davon nichts erwähnt, betonte er. Schriftlich niedergelegt sei aber, dass die Grafen von Hals die Kapelle 1262 dem Prämonstratenserkloster in Altenmarkt übertragen haben. Möglicherweise habe die Kapelle zum Mühlhamer Schloss gehört: Bevor dieses vom Hochwasser zerstört wurde, haben sich die Grafen von Hals von dort aus mit Maut für Donauschiffe ein Zubrot verdient.

Die Architektur bestätigt, dass der Chor der Kirche aus dem Mittelalter stammt. Außen ist die Apsis mit einem Rundbogen-Ornament verziert, das auf das 13. Jahrhundert hinweist. Auch das Kruzifix in der Kapelle lässt sich auf die Zeit nach 1250 datieren: In dieser zeit begannen die Bildhauer, Jesus nicht mehr als Helden, sondern als Leidenden darzustellen.

Schon damals muss die Wallfahrt zur Kreuzbergkirche mit ihren Reliquien vom heiligen Kreuz sehr beliebt gewesen sein. Im Jahre 1301 verliehen ihr die Bischöfe der Diözesen Regensburg, München-Freising und Passau verschiedene Ablässe und machten die Wallfahrt bekannt. Mit dem Gedankengut der Reformation verloren die Wallfahrten an Bedeutung. Erst um 1712 belebten die Osterhofener Prämonstratenser die Wallfahrt neu. Sie waren so erfolgreich, dass sich die umliegenden Pfarreien beschwerten, ihnen entgingen dadurch Messopfer.

Die Klosterbrüder passten die Kapelle dem barocken Zeitgeschmack an und errichteten einen Kreuzweg vom Kloster nach Haardorf. Die letzte Station, das heilige Grab, befindet sich im Eingangsbereich der Kapelle. Zur 500-Jahr-Feier der Wallfahrt 1762 baute Abt Paulus Wieninger eine zweistöckige Sakristei mit Beichtkammer, das Langhaus, an, ein Jahr später errichtete er vor der Kirche eine Arkadenhalle mit fünf Beichtstühlen.
In einem Wallfahrtsbuch von 1775 wurden viel Gebetserhörungen dokumentiert. Das Gebet zum heiligen Kreuz oder die Teilnahme an einer Messe half gegen körperliche Gebrechen, Gift, Neid und Verzauberungen oder in Notlagen. Im 20. Jahrhundert verlor die Wallfahrt immer mehr an Bedeutung, die Kirche verfiel zur Ruine. Seit die Haardorfer die Anlage von 1980 bis 1984 renoviert haben, strahlt sie wieder in altem Glanz. Hin und wieder kommen auch Wallfahrtsgruppen. Alois Dorfmeister, der die Kapelle betreut, hat hierfür eine Andacht zusammengestellt.

Abt Herrmann-Josef Kugler sieht die Qualität einer Reliquie darin, dass sie an den Menschen erinnern, mit dem sie in Zusammenhang gebracht werden. Für die Prämonstratenser hat das Kreuz, das an den auferstandenen Jesus erinnert, eine besondere Bedeutung. Schon Norbert von Xanten, der Gründer des Ordens, ließ sich von der Vision eines Kreuzes den Ort zeigen, an dem er das erste Ordenshaus errichten sollte. Viele prominente Heilige traten in Zusammenhang mit den Kreuzzügen in den Orden ein. „Auf Kreuzzug sein“ hat für Kugler nichts mehr mit den historischen Kreuzzügen zu tun, sondern damit, sein Kreuz zu nehmen und sich auf den Weg zu machen. Dorthin, wo das Leben über den Tod siegt. Deswegen habe die Wallfahrt zur Kreuzbergkirche gut zu den Prämonstratensern in Altenmarkt gepasst, unterstrich Abt Kugler. Zum Abschluss segnete er die Zuhörer mit einem prunkvoll gefassten Kreuzessplitter.hs

Windfahne am Kirchturm dreht sich wieder

Osterhofen 15. Oktober 2016 – Deggendorfer Zeitung

Auch die Turmkuppel von St. Martin wurde restauriert – Baudokumente werden in einer Kartusche verwahrtmartin-motage-1

martin-montage-3Haardorf. Im Zuge der Renovierungsmaßnahmen an der Pfarrkirche St. Martin, die gut im Zeitplan liegen, sind auch Turmkugel und Windfahne restauriert und mit Blattgold überzogen worden. Jetzt wurden die weithin sichtbaren Insignien wieder in luftige Höhen gebracht und dort fest verankert. Im neuen Glanz zeigt nun der heilige Martin, aus welcher Richtung der Wind den Dorfbewohnern um die Nase weht.

Eingangs der Aktion erbaten Kirchenpfleger Hans Weigl, Pfarrgemeinderatsvorsitzender Rolf Schwinger, Architekt Josef Krenn, Thomas Grassl vom Diözesanbauamt, Handwerker und fleißige Helfer Gottes Segen. Pfarrer Monsignore Hans Herlinger hob in seiner kurzen Ansprache die Wohltätigkeit des heiligen Martin hervor, auf die es wie früher auch heute noch genauso ankomme.

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Bevor die leuchtende Kugel in die Höhe gehievt wurde, versahen die Verantwortlichen die Kartuschen-Funde der letzten Renovierung von 1987 noch mit ergänzenden Beiträgen. Hinzugefügt wurden zu den Zeitungsausschnitten der Osterhofener Zeitung, einer D-Mark-Münzprägung und der Dokumentation zur damaligen Renovierung, ein aktueller Zwei-Euro-Sondermünzensatz „Dresden“ sowie ein Ausführungsblatt der nun getätigten Arbeitsmaßnahmen. Schmiedemeister Martin Unverdorben und Kirchenpfleger Hans Weigl machten sich anschließend in luftiger Höhe daran, Kuppel und Windfahne fachgerecht zu verankern. as

Stockschützen wetteifern um Vereinsmeistertitel

Osterhofen 11. Oktober 2016 – Deggendorfer Zeitung

Moarschaft I siegt beim Turnier des ESC – Georg Weigl übernahm die Schirmherrschaft

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Haardorf. 20 Stockschützen des ESC Haardorf haben sich am Sonntagvormittag der Herausforderung gestellt und sind auf dem Vereinsgelände in der Kreuzbergstrasse zur Vereinsmeisterschaft angetreten. Durch Ziehen eines Loses bestimmte jeder Teilnehmer seine Mannschaftszugehörigkeit.

Als beständigste und beste Besetzung unter den fünf Teams erwies sich die Moarschaft I mit Theresia Duschl, Christian Knöckl, Matthias Unholzer und Sepp Saller. Sie legte die Messlatte bei 14:2 Punkten fest, was den Sieg der Gesamtwertung bedeutete.

Bei keineswegs gutem Stockschützenwetter freute sich ESC-Vorsitzender Karl Heinz Schläger über die gute Beteiligung. In einer Doppelrunde über jeweils sechs Kehren in einem Spiel, hieß es die Daube aussichtsreich in Stellung bringen und Punkte sammeln. Die fleißig besuchten Trainingsstunden machten sich am Leistungspotenzial bemerkbar. Eine solide Leistung gelang der Moarschaft I: Ihre Treffsicherheit bescherte ihnen den Meistertitel. Den Silberplatz nahmen Sepp Pleintinger, Fred Schermer, Roswitha Erndl und Robert Kröll ein. Sie brachten es auf 10:6 Punkte. Der dritte Stockerlplatz erging mit 7:9 Punkten an Horst Feigl, Andreas Birkeneder, Christa Haslinger und Alois Stadler. Dahinter reihten sich ESC II mit 6:10 und ESC IV mit 3:13 Punkten ein. Die Siegerehrung nahmen Schirmherr Georg Weigl und Vorsitzender Karl Heinz Schläger vor.as 

„Wir gehen nicht in Rente, wir ziehen nur um“

Osterhofen 16. September 2016 – Deggendorfer Zeitung

Wirtspaar Simona Tausova und Erhard Skoda verabschiedet sich mit Wehmut vom „Mühlhamer Keller“

Gabi Schwarzbözl

Mühlham. Auf der Donau ziehen die Schubverbände vorbei, im Biergarten herrscht Hochbetrieb: Simona Tausova und Erhard Skoda haben alle Hände voll zu tun. Das ist gut fürs Geschäft, aber auch für den Kopf: „Da kommt man nicht zum Nachdenken“, sagen beide. Denn am morgigen Sonntag öffnen sie „ihren“ „Mühlhamer Keller“ zum letzten Mal. Am 12. Oktober wechselt das Wirtspaar nach Deggendorf und übernimmt den „Goldenen Engel“.

„Der Schalter ist in meinem Kopf noch gar nicht umgelegt“, gesteht Erhard Skoda. Das kommt wohl erst, wenn er nach das Schild „Geschlossen“ aufhängen wird. Dann wird die Wehmut groß, das ist beiden schon Tage vorher anzusehen. Denn der „Mühlhamer Keller“ ist ihnen in den vergangenen zehn Jahren sehr ans Herz gewachsen.

Kein Wunder, hatten sie doch auch viel Erfolg damit: Von Aschermittwoch bis Oktober ist die Ausflugsgaststätte mit dem laut Brauereidirektor Holger Fichtel „schönsten Biergarten an der Donau“ geöffnet. Bei schönem Wetter ist die Terrasse voll, Radler, Ausflügler und jeder, der sich am Fluss bei Brotzeit und Bier erholen möchte, hält Einkehr. Sülze mit Bratkartoffeln oder die Brotzeittürmchen sind legendär; vergangenes Jahr war die Kalbshaxe „der Renner“, erinnern sich Erhard Skoda und Simona Tausova.

Neben dem besonders schönen Ausblick auf die Donau und ihre Auenwälder, der zu jeder Jahreszeit zum Verweilen einlädt, geben das Wirtspaar und das Personal den Ausschlag, um aus dem „Mühlhamer Keller“ etwas besonderes zu machen. Kein Wunder, dass sie 2015 in der Kategorie bis 500 Plätze von den Gästen zu „Deutschlands schönster Biergarten“ gewählt wurden.

Großen Anklang fand auch der besondere Charme des Mühlhamer Christkindlmarkts, wenn die Biergarten-Terrasse tief verschneit ist und Wirtspaar wie Dorfleute zusammen Glühwein ausschenkten und an Ständen weihnachtliche Dekoration und Geschenke verkauften. Überhaupt schwärmt Simona Tausova von der Freundlichkeit im Dorf: „Wir haben die besten Nachbarn der Welt“, sagt sie, die sich nie über parkende Autos oder Lautstärke im Biergarten beschwerten.

Deshalb freut sie sich, wenn am morgigen Sonntag neben dem Stammtisch viele Leute aus dem Dorf ein letztes Mal zu Gast sind. Jeder kann vorbeikommen, doch eine Abschiedsparty wird es nicht: „Wir gehen nicht in Rente“, sagt Tausova, sondern ziehen nur um auf die andere Donauseite.

Der Grund: Das klassische Ausflugslokal „Mühlhamer Keller“ bedeutet sehr viel Arbeit mit sehr langen Arbeitstagen, in der Sommersaison ist kein einziger freier Tag drin. „Das macht Spaß, aber das schafft man nicht im Alter“, wissen Simona Tausova (46) und Erhard Skoda (53) und signalisierten deshalb der Brauerei Arcobräu in Moos, dass sie bei Gelegenheit wechseln wollen. Dass die Chance so schnell kommt, damit hatten sie nicht gerechnet. Doch ein Angebot wie den „Goldenen Engel“, bei dem man einen Ruhetag hat und die Arbeit anders organisieren kann, das kann man nicht ablehnen, sind sie sich einig. Und wissen: Nach dem Erfolg im „Mühlhamer Keller“ können sie hier nichts mehr toppen: „Wir haben unser Bestes gegeben.“ Deshalb soll sich hier ein neuer, dynamischer Wirt mit seinen Ideen einbringen und sie freuen sich auf die Herausforderung im „Goldenen Engel“.

Das Gute für die Zwei: Das Stammpersonal mit Köchen und Service geht mit. Deshalb wird es auch in Deggendorf bayerisch-österreichisch-böhmische Küche geben. An ersten Ideen für Mittags- und Abendkarte tüfteln sie gelegentlich, aber viel Zeit für die Vorbereitung hatten sie noch nicht. Die heuer besonders lange Biergartensaison hat sie gefordert.

Auch die Brauerei ist froh, dass Tausova und Skoda weiterhin mit Arcobräu zusammenarbeiten wollen und das Wirtshaus in Deggendorf übernehmen. Brauereidirektor Fichtel dankt den beiden: „Sie haben aus dem ’Mühlhamer Keller‘ wirklich wieder was gemacht“, und die Brauerei das entsprechende Geld investiert. Jetzt ist Arcobräu auf Pächtersuche, wobei laut Fichtel eine Verpachtung wohl nicht jetzt zum Saisonende erfolgen wird: Er hofft auf ein neues Pächterehepaar zur nächsten Saison.

Für Simona Tausova und Erhard Skoda ist nach diesem Wochenende Schluss. Dann bleiben keine vier Wochen, am 12. Oktober sperren sie im „Goldenen Engel“ auf. Der Blick auf die Donau wird ihnen fehlen, das wissen sie jetzt schon. Und freuen sich, wenn sie künftig einen freien Tag nehmen können und als Gäste in den „Mühlhamer Keller“ kommen: „Dann werden wir die Terrasse aus anderer Perspektive genießen können“, sagt Erhard Skoda.

Jungfeuerwehr besteht „Bayerische Jugendleistungsprüfung“

Am Samstag 10.09.2016 legten 5 Mitglieder unserer Jungfeuerwehr in Schaufling die „Bayerische Jugendleistungsprüfung “ ab. Nach gründlicher Vorbereitung und regelmäßigem Training mußten die 5 Prüflinge ihr Können in 5 verschiedenen Einzel- bzw. 5 Truppübungen zeigen. Es mußte zum Beispiel, ein Mastwurf am Saugkorb angelegt, ein doppelt gerollter C-Schlauch innerhalb eines begrenzten Feldes ausgeworfen werden, oder mit der Kübelspritze ein Eimer umgespritzt werden. Auch ein Theorieteil gehört zu dieser Prüfung.

Natürlich haben alle 5 mit Bravour bestanden!