Haardorf und Mühlham

Presseberichte

Keiner will neuer Vorsitzender werden

Osterhofener Zeitung

Kein Nachfolger für Günther Zauner: Reservistenkameradschaft wird kommissarisch geführt

Haardorf. Seit 30 Jahren hält die Reservistenkameradschaft als Bindeglied zwischen Bundeswehr und Gesellschaft die soldatische Tradition in Ehren. An vorderster Spitze will jedoch offenbar niemand stehen: In der Jahreshauptversammlung sollte für den aus beruflichen Gründen nicht mehr kandidierenden Vorsitzenden Günther Zauner ein Amtsnachfolger benannt werden, doch kein Mitglied war bereit, Verantwortung zu übernehmen. Bis zur nächsten Neuwahl wirddie RK nun von Stellvertreter Artur Kolbe kommissarisch geführt. Der Jahresversammlung ging ein Gottesdienst für verstorbene Vereinskameraden in der Pfarrkirche St. Martin voraus. Anschließend hieß Vorsitzender Günther Zauner im Vereinslokal Knöckl besonders Kaplan Carl Christian Snethlage, den Bezirksvorsitzenden der Reservisten, Josef Schmid, den stellvertretenden Kreisvorsitzenden Georg Harass, Bezirksorganisationsleiterin Christiane Loferer und Ehrenmitglied Hans Schröck willkommen. Schriftführer Josef Zauner erinnerte in seinem Rechenschaftsbericht an zahlreiche Veranstaltungen wie die Internet-Schulung, die Generalversammlung bei der Partnerschaft Oftering, die Festausschusssitzung zum 150. Jubiläum, das Schul- und Wertungsschießen in Leiblfing, den 1. Platz beim ESC Pokalturnier, die KK-Vereinsmeisterschaft und das Pokalschießen gegen eine Schützenauswahl aus Oftering (OÖ), das gute Ergebnis der Kriegsgräbersammlung, die Ehrenwachen bei den Volkstrauertagen und die Jahresabschlussfeier mit Vereinsmeisterehrung. Die von Erwin Fredl und Franz Weigl geprüfte und in Ordnung befundene Kassenabgleichung trug Kassier Ferdinand Kaspar vor, worauf die Mitgliedschaft die Entlastung erteilte. In seinem Grußwort forderte Bezirksvorsitzender Josef Schmid die Reservisten auf, sich über die Werte soldatischer Tradition Gedanken zu machen. Stellvertretender Kreisvorsitzender Georg Harass erkennt in der Öffentlichkeitsarbeit der Reservisten auch das Einstehen für Recht und Freiheit. Vorgestellt hat sich Christiane Loferer, die neu ins Amt berufene Bezirksorganisationsleiterin der Reservisten. Für seine Verdienste um die RK Haardorf-Aicha wurde Günther Zauner ausgezeichnet mit dem Kreisgruppenabzeichen in Silber. −as

Goldenes Abzeichen für Hans Weigl

Osterhofener Zeitung 01.03.2012

Ehrung für 40 Jahre Einsatz−Feuerwehr investiert mit Funkmeldesystem in die Einsatzsicherheit

Haardorf. Die Schwerpunkte der Ortswehr sind im zurückliegenden Jahr weniger im Einsatzverhalten zu verschiedenen Notrufen gelegen, sondern in der theoretischen und praxisnahen Ausbildung zu Hochwasserschutz, Integrierter Leitstelle und Handhabung von Notstromaggregaten durch spezielle Beleuchtungsgruppen. Dies erläuterte Kommandant Robert Kröll in der Jahreshauptversammlung im Vereinslokal Knöckl. Mit der Installierung des Funkmeldesystems (FMS) auf eigene Kosten habe die Wehr in den Sicherheitsstandard der örtlichen Einsatzkräfte investiert. Das Bayerische Verdienstehrenzeichen in Gold für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst wurde dem ehemaligen Kommandanten Hans Weigl von Landrat Christian Bernreiter und Kreisbrandrat Leopold Schmid angesteckt Der Versammlung ging ein Gottesdienst für verstorbene Vereinskameraden in der Pfarrkirche St. Martin voraus. Kassier Alfred Eiblmeier gab seinen von den Kassenprüfern Alois Dorfmeister und Hans Gerstl in Ordnung befundenen Kassenbericht. Auf erwähnenswerte Vereinsaktivitäten blickte Schriftführer Helmut Schmid zurück. Seine Ausführungen befassten sich mit der letzten Jahresversammlung, bei der Hans Weigl den bis dahin verwaisten 2. Vereinsvorsitz übernommen hatte, der Beteiligung an Kirchen- und Dorffesten, dem Jahrtag des Krieger- und Soldatenvereins, den Begleitungen zu den Jubiläumsfeiern in Niederpöring und Kriestorf, der Anschaffung neuer FF-Kappen für den Nachwuchs, dem Besuch des Oktoberfestes in Oftering, dem Beschluss zur Satzungsänderung und der erfolgreichen Haussammlung. Der Jahresbericht von 1. Kommandant Robert Kröll informierte über Einsätze und Übungen, das Funkmeldesystem und die Einsatznachbearbeitung die zum Schutzbereich der Feuerwehr gehörende Biogasanlage in Niedermünchsdorf sowie getätigte Investitionen für die Aktiven. Kröll ging auf die elf weniger gefahrvollen Einsätze ein bei Vorkehrungen zum Hochwasserschutz, Zugabsicherungen bei Festen und Sturmschadenbehebungen. Für wichtig hält der Kommandant praxisnahe Übungen, die die Ortswehr schulen. Weiterbildungen fanden zum Hochwasserschutz, der integrierten Leitstelle und der Handhabung von Notstromaggregaten statt. Als erforderlichen Sicherheitsstandard seiner Wehrmänner sieht Kröll, das einzige in der Stadtgemeinde und finanziell selbst getragen installierte Funkmeldesystem (FMS) an, dass die Einsatzmaßnahmen vor Ort systematisch in seinen Abläufen begleitet. Eine neue Herausforderung für seinen Schutzbereich kündigte Kröll mit der Inbetriebnahme der Bioerdgasanlage an der B 8 in Niedermünchsdorf an, die zwar seines Erachtens nichts Besonderes im Feuerwesen darstellt, jedoch nach einem neuen Wasserwerfer oder größerem Tanklöschfahrzeug für die Stützpunktfeuerwehr Osterhofen ruft. Dank und Anerkennung gesagt haben den Wehrmännern für ihren zuverlässigen Dienst am Nächsten in ihren Grußworten 3. Bürgermeister Franz Groh, Landrat Christian Bernreiter und Kreisbrandrat Leopold Schmid. Letztere zeichneten eine Reihe von Aktiven für 25 bzw. 40 Jahre aktiven Dienst im Feuerwehrwesen mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Silber des Freistaates Bayern aus: Helmut Schmid, Helmut Schütz, Ludwig Fröschl, Christian Knöckl, Tom Brandl und Robert Kröll. Gold ging für 40 Jahre aktiven Dienst in der Ortswehr an Hans Weigl. Vorsitzender Josef Schmid überreichte wegen ihrer langjährigen Treue den oben genannten Feuerwehrkameraden sowie Alexander Schmid für zehnjährige Mitgliedschaft ebenfalls Auszeichnungen. Als Ehrengäste hatte der Vorsitzende Josef Schmid Kaplan Carl Christian Snethlage, Landrat Christian Bernreiter, 3. Bürgermeister Franz Groh, Fahnenmutter Theresia Weigl, Stadtrat Robert Kröll, die Kreisfeuerwehrabordnung mit KBR Leopold Schmid, KBI Klaus Heller und KBM Xaver Altschäfl sowie die Ehrenmitglieder Johann Weigl und Hermann Unverdorben begrüßt. − as

Sanka und Betten für ungarische Partner

Osterhofener Zeitung 24.01.2012

Niederbayerns Reservisten organisierten Hilfstransport für Krankenhaus – Treffen mit befreundeten Reservisten

 

Osterhofen. Krankenhausbetten, Rollstühle, Gastroskope, Windeln und ein Rettungsfahrzeug: Damit haben die Niederbayerischen Reservisten das Komitat Szabolcs-Szatmar-Bereg im Osten Ungarns nahe der ukrainischen Grenze unterstützt. Stellvertretend für die 7000 Reservisten fuhren Bezirksvorsitzender Josef Schmid aus Osterhofen, Edwin Hartl aus Hengersberg und Ewald Störk aus Neufahrn bei Landshut Anfang Dezember mit einem vollen Kleinbus samt Anhänger sowie dem Sanka zu ihrer Partnervereinigung, dem ungarischen Reservistenverband MATASZ.
Erste Station war ein Empfang durch Direktorin Dr. Agnes Erdelyi im Klinikum Nagykallo, bei dem auch Ungarns stellvertretender MATASZ-Präsident Oberst Sandor Kerekes, MATASZ-Bezirkspräsident Laszlo Kisz und sein Stellvertreter Elek Mata anwesend waren. Danach ging es weiter, vorbei an der Bezirkshauptstadt Nyiregyhaza, ins 15 Kilometer entfernte Sostohegy, wo sich eine Außenstelle der über 500 Betten großen Psychiatrischen Klinik von Nagykallo befindet. Dort warteten bereits zahlreiche Vertreter der Selbstverwaltung des Komitats (Bezirks) unter Führung des stellvertretenden Komitatspräsidenten und weiterer Ärzte. Und empfingen die niederbayerischen Helfer: Nach Grußworten der Verwaltungsdirektorin und der politischen Vertreter gaben Patienten unter Leitung einer Schwester ein ungarisches Volkslied zum Besten.
Denn die Reservisten brachten allerhand dringend benötigte Hilfsmittel, die in Deutschland zum Teil aussortiert wurden. Krankenhausbetten, Rollstühle, Rollatoren, Leibstühle, Wannenlift, Duschsitze, vier Gastroskope mit Lichtquellen sowie Windeln für inkontinente Patienten, Kleidung, Microwelle und Bettwäsche hatten die Niederbayern für das Klinikum in ihrem Kleinbus. Alles Spenden von zahlreichen Privatleuten aus Osterhofen und ganz Niederbayern, aber auch von Pflegediensten, Altenheimen, Krankenhäusern oder Sanitätshäusern, für die die Reservisten sehr dankbar sind.
Direktorin Dr. Erdelyi wiederum dankte den Niederbayern für die Kostbarkeiten, die die Arbeit der Ärzte erleichtern und den Aufenthalt der Patienten im Klinikum verbessern. Auch die Politiker sprachen ihren Dank aus. „Sogar das Regionalfernsehen und die Presse berichteten ungarnweit über unsere Aktion“, freut sich Josef Schmid.
Am gleichen Tag ging es weiter ins etwa 40 Kilometer entfernte Szabolcsveresmart, wo Bürgermeister Bela Nagy die drei Helfer empfing und durch den 18 000 Einwohner-Ort führte. Die Kirche der Reformierten Gemeinde wird zur Zeit renoviert, die der griechisch-römischen Gemeinde ist in gutem Zustand. Auf Bitten der Kameraden des MATASZ übergaben die niederbayerischen Reservisten dem Bürgermeister für seine Gemeinde einen gebrauchten Sanitätswagen, den sie vom Bayerischen Roten Kreuz erworben hatten. Der Bürgermeister verpflichtete sich schriftlich, das Fahrzeug mindestens fünf Jahre durch die Gemeinde zu unterhalten. Denn bislang gab es im Umkreis von 40 Kilometer um die Stadt kein Rettungsfahrzeug, das Patienten in die Bezirkshauptstadt transportieren könnte. „Die meisten Menschen dort besitzen nicht einmal ein Fahrrad, geschweige denn ein Auto“, weiß Josef Schmid.
20 Kilometer weiter, in Gavavencsellö, wo die drei Niederbayern übernachteten, übergaben sie der Kirchengemeinde für ihr Altenheim zwei Rollstühle und Kleidung für die Bewohner. Die letzte Station führte die Drei 40 Kilometer nach Südwesten entlang der Teiß nach Tiszdob, wo sie Bürgermeister György Ban schon am Rathaus erwartete. Auch seine Gemeinde ist mit 2000 Einwohnern von großer Arbeitslosigkeit betroffen, da sie stark landwirtschaftlich geprägt ist, erläutert der Bezirksvorsitzende der Reservisten. In der Gemeinde gibt es eine Erziehungsanstalt für Jugendliche und eine große Romasiedlung. Zudem betreibt die Kommune ein kleines Altenheim. So brachten die Reservisten Kleidung für jung und alt, aber auch Bettzeug, Spielzeug und Gehhilfen für alte Leute.
Dies können die Menschen dort gut brauchen, ist sich Josef Schmid sicher: „Der Bürgermeister und unsere Kameraden erklären uns jedes mal, welche große Unterstützung unsere Lieferungen für ihre Region bedeuten.“ Die niederbayerischen Reservisten unternehmen seit mehr als 15 Jahren jährlich zwei bis drei Hilfsfahrten zu ihren Partnern des MATASZ und wollen damit einen kleinen Beitrag in der Nächstenliebe leisten: „Die Dankbarkeit unserer Partner ist nicht unser Ziel, sondern das Gefühl etwas Gutes geleistet zu haben“, fasst der Bezirksvorsitzende die Motivation zusammen.
Das bewiesen die Reservisten auch bei ihrer Rückreise, als sie nochmal bei Oberst Sandor Kerekes vorbeischauten: Sie übergaben ihm einen kleinen Betrag zur Feier des Heiligen Abends für die 20 Kinder des Weisenhauses in der weiteren Partnerregion Nograd.  – oz